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Top Rezension
Geliebt und doch verstoßen
80 Prozent meiner Duftkäufe sind blindbuys. Mir macht es Spaß, tolle Rezensionen zu lesen, und dann einfach mal was zu riskieren. Und zwar ein bisschen mehr, als morgens Aronal und Abends Elmex. Oder war es doch umgekehrt? Egal. So ist auch ein 30ml Travelspray von Alexandria II bei mir gelandet. Dann beginnt das vorsichtige Herantasten. Oft gelingt es mir erst nach mehrmaligem Auflegen eine Beziehung zu dem jeweiligen Duft herzustellen. Glücklicherweise war ich, wie bisher immer bei Xerjoff, sofort von der handwerklichen Leistung und der Qualität der Inhaltsstoffe überzeugt. Beim ersten Sprüher war da schon eine Haarspraynote. Die drei Parfumeriemitarbeiterinnen, die beim Abholen des Flakons mitschnuppern durften, weil sie weder Duft, noch Marke kannten, rümpften sogar leicht irritiert die Nase. Sie haben es zwar nicht ausgesprochen, aber ich konnte in Zeitlupe ihre Gedanken mitlesen: wieso soviel Geld für DAS !?! Ich sagte dann noch sowas wie: der kommt noch, bestimmt. Aber hey, so eine frische Haarspraynote ist eigentlich gar nicht so verkehrt. Zumal unmittelbar danach der Lavendel ausgezeichnet wahrnehmbar ist. Zusammen mit dem Oud, abgefedert durch die Beinoten, die ich wirklich nur als Puffer für die Lavendel-Oud-Kombination sehe, entsteht nun ein so frischer, kühler Sommerduft mit einer raumfüllenden Sillage. Die Haltbarkeit ist über Stunden sehr anständig. Ich empfinde Alexandria II als dominant, elegant und maskulin. Sehr maskulin. Glücklicherweise hat sich ein dankbarer Abnehmer gefunden, dem dieser Kracher perfekt steht. Ich habe mich mit diesem Duft an mir, obwohl ich ihn als ein Meisterwek erachte, nicht wohl gefühlt. Liebe Grüße und Danke für Eure Zeit
5 Antworten

Alexandria II gehört zu meinen absoluten Lieblingen, Hammer Duft und sehr hochwertig. Schade das er für dich nichts ist. Ich muss auch sagen das ich den an einer Frau noch nicht gerochen habe, lediglich an männlichen Individuen

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Schön geschrieben...hat mir gefallen!

@Asaello: man kann ja immer nur eine Duftnote er-kennen, wenn sie der Nase schon bekannt ist. Meine Nase ist alles Andere als fein. Aber hey-was kümmert’s die Hummel, dass sie physikalisch gesehen gar nicht fliegen kann. Sie tut’s ja trotzdem ;-))

Interessant, auf meiner Haut kommt mehr das Holz zur Geltung. Haarspray rieche ich nicht und den Lavendel nehme ich erst wahr, seit ich die Duftpyramide gelesen habe. Wahrscheinlich habe ich keine so feine Nase. Aber ein Knaller ist dieser Duft in der Tat!

Ich roch bei dem auch fast nur Haarspray. Beruhigend, dass ich nicht alleine bin.