Gardénia Passion Goutal 1989

Es hat lange gedauert, bis ich mich wieder an einen Duft von Annick Goutal herangewagt habe, denn Eau du Sud war doch eine ziemlich herbe Enttäuschung für mich. Aber neugierig war ich eben doch, und da waren ja auch noch diese beiden Pröbchen. Also hab ich mir gestern Kandidat Nr. 2 ausgesucht und heute gleich nochmal getestet, um sicherzugehen, dass mein erster Eindruck von Gardénia Passion mich nicht getrogen hat.

Er beginnt sehr blumig, aber er geht nicht in die süßliche Richtung, was ich auch gar nicht erwartet hatte. Diese Blüten sind üppig und schwer, ein wenig berauschend, was aber durch den grünen, frischen Akkord abgemildert wird. Doch ja... gar nicht so übel, das wäre doch vielleicht etwas für den Sommer. Tja - wenn die Duftnote denn auch so bliebe, aber das tut sie natürlich nicht.

In der Herznote nehme ich etwas war, was mich entfernt an eine Creme erinnert, auch wenn Orangenblüte und Tuberose nicht darauf schließen lassen. Ich überlege hin und her, woran mich dieser Duft bloß erinnert und plötzlich kommt mir die Erleuchtung - doch die ist so abwegig, dass ich Gardénia Passion heute lieber nochmal getestet habe. Aber das Ergebnis ist dasselbe wie gestern:

Das Herz dieses Duftes riecht nach Butter!

Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich hab es ja selbst kaum glauben können, aber zumindest für meine Nase entwickelt sich dieses Gardenienparfum in einen Butter-Blümchenduft.

So was will ich nicht auf meiner Haut haben, auch wenn die Basis eine erneute Änderung bringt. Von Butter ist da zwar nicht mehr viel zu merken, da duftet es mir nur irgendwie grün-frisch entgegen. Ohne Wiedererkennungswert.

Die Haltbarkeit ist in Ordnung, sie reicht einen halben Tag. Aber da ich mir dieses Parfum ohnehin nicht zulegen werde, muss ich mir eh keinen Knoten ins Taschentuch machen, damit ich das Nachsprühen nicht vergesse.