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Von Donauwelle und Neuwagengeruch
Der Mandorle Extrait de Parfum ist für mich der beste Winterduft, den ich in meiner Duftlaufbahn kennenlernen durfte.
Kurzum bekommt man mit ihm eine unfassbar saftige und mit Kirschen bestückte Donauwelle serviert, welche bei einer heißen Schokolade im edlen Café gereicht wird. Vor dem Zuckermassaker flüchtend, findet man sich in seinem neu konfigurierten Sportwagen mit luxuriöser Lederinnenausstattung wieder. Der Duft des Cafés, welcher an der eigenen Lederjacke zu kleben scheint und die eingepackte Donauwelle, für die Dame daheim, verbreitet sich im sündhaft teuren Auto und ergänzt die Luft zu einer herrlichen Eleganz aus Neuwagenleder, saftigen Kirschen, luftiger Sahne und zarter Edelbitterschokolade.
Genau so riecht Mandorle Extrait de Parfum.
Den Mandorle Extrait de Parfum hatte ich damals als Überraschungsprobe zu einer Duftpost beigelegt bekommen. Neugierig entnahm ich Probe und musste gekränkt feststellen, dass der Deckel gerissen war und der Zerstäuber beim Transport einige male betätigt worden war. Das sollte mich jedoch nicht weiter stören, da der Duft, der den Umschlag durchtränkt hatte und mir beim auspacken entgegen stieg, eine Offenbarung an gourmandiger Himmlichkeit war.
Neugierig befasste ich mich mit dem Dufthaus "Sora Dora" und musste, meines Geldbeutels zu Lasten, feststellen, dass der Preis, den es nun zu erbringen galt, meine Vorstellungen exorbitant übertraf. In der Retrospektive muss ich jedoch resümieren, dass der Mandorle Extrait de Parfum jeden Cent wert ist.
--Der Duftverlauf--
Mandorle Extrait de Parfum beginnt mit einer extremen Kirschexplosion. Hier ist eine starke Ähnlichkeit zum Gorumand-König Lost Cherry Eau de Parfum und der Kurfürstin Duchessa zu erkennen, die sich nach wenigen Minuten jedoch wieder legt.
Im weiteren Verlauf übernimmt eine edel-weiche Ledrigkeit, gepaart mit seichtem Toffee-Karamel, welcher als zuckriger Additiv im warmen Edelbitter-Kakao mit Amaretto-Schuss seine Verwendung findet.
Der Drydown hingegen lässt eine weiche Vanille mit warmer Tonkabohne zurück, welche von herrlichen Abenden im Kaffee mit Freunden bei Donauwelle in Ledersesseln schwärmen, bevor sie sich in ihre 500-PS-Flitzer setzen und in den Sonnenuntergang düsen...
--Die Sillage und Haltbarkeit--
Die Sillage ist überwältigend. Die Anfangs extrem starke und raumfüllende Projektion hält laut eigenen Erfahrungen bis zu 2 Stunden an, bevor sie zur 2-Meter-Radius-Wolke mutiert. Diese Projektion ist sehr respektabel und lässt keine Wünsche offen. Dem Titel des Extrait de Parfum wird der Mandorle Extrait de Parfum auf jeden Fall gerecht (9/10).
Die Haltbarkeit bewegt sich, je nach Dosierung, im Rahmen von 8-12 Stunden. Der Drydown ist jedoch noch mehrere Tage nach dem Auftragen deutlich wahrnehmbar, sodass eine wohlig warme Vanille-Decke an dem gesegneten Kleidungsstück haftet (9/10).
--Der Flakon--
Das massive getönte Glas, der druckempfindliche feine Zerstäuber, der schwere und gemaserte Deckel, sowie die feine lebendige Schrift ergeben eine stimmige Gesamtkomposition. Dazu kommt noch das beigelegte und wirklich dicke Mikrofasertuch, welches beim säubern des Flakon-Antlitzes dienlich ist und das Ding somit rund macht. Hier bleibt die Präsentation dem Preis gerecht und setzt den Maßstab für viele Konkurrenten in der Preiskategorie (*hust* Tom Ford *hust*) viel zu hoch. Hier gibt es nichts zu meckern (10/10).
--Das Fazit--
Zusammengefasst kann ich sagen, dass der zu Beginn bemerkte Insolvenz-erregende Preis nach meinem ehrlichen Resümee gar nicht so ungerechtfertigt zu sein scheint. Ein schmaler Taler sieht anders aus, aber in Anbetracht der erheblichen Leistungen des Mandorle Extrait de Parfum ist die Ehrenauszeichnung als Diamant unter den Gourmands wohlverdient.
Vielen Dank fürs Lesen
Moritz
Kurzum bekommt man mit ihm eine unfassbar saftige und mit Kirschen bestückte Donauwelle serviert, welche bei einer heißen Schokolade im edlen Café gereicht wird. Vor dem Zuckermassaker flüchtend, findet man sich in seinem neu konfigurierten Sportwagen mit luxuriöser Lederinnenausstattung wieder. Der Duft des Cafés, welcher an der eigenen Lederjacke zu kleben scheint und die eingepackte Donauwelle, für die Dame daheim, verbreitet sich im sündhaft teuren Auto und ergänzt die Luft zu einer herrlichen Eleganz aus Neuwagenleder, saftigen Kirschen, luftiger Sahne und zarter Edelbitterschokolade.
Genau so riecht Mandorle Extrait de Parfum.
Den Mandorle Extrait de Parfum hatte ich damals als Überraschungsprobe zu einer Duftpost beigelegt bekommen. Neugierig entnahm ich Probe und musste gekränkt feststellen, dass der Deckel gerissen war und der Zerstäuber beim Transport einige male betätigt worden war. Das sollte mich jedoch nicht weiter stören, da der Duft, der den Umschlag durchtränkt hatte und mir beim auspacken entgegen stieg, eine Offenbarung an gourmandiger Himmlichkeit war.
Neugierig befasste ich mich mit dem Dufthaus "Sora Dora" und musste, meines Geldbeutels zu Lasten, feststellen, dass der Preis, den es nun zu erbringen galt, meine Vorstellungen exorbitant übertraf. In der Retrospektive muss ich jedoch resümieren, dass der Mandorle Extrait de Parfum jeden Cent wert ist.
--Der Duftverlauf--
Mandorle Extrait de Parfum beginnt mit einer extremen Kirschexplosion. Hier ist eine starke Ähnlichkeit zum Gorumand-König Lost Cherry Eau de Parfum und der Kurfürstin Duchessa zu erkennen, die sich nach wenigen Minuten jedoch wieder legt.
Im weiteren Verlauf übernimmt eine edel-weiche Ledrigkeit, gepaart mit seichtem Toffee-Karamel, welcher als zuckriger Additiv im warmen Edelbitter-Kakao mit Amaretto-Schuss seine Verwendung findet.
Der Drydown hingegen lässt eine weiche Vanille mit warmer Tonkabohne zurück, welche von herrlichen Abenden im Kaffee mit Freunden bei Donauwelle in Ledersesseln schwärmen, bevor sie sich in ihre 500-PS-Flitzer setzen und in den Sonnenuntergang düsen...
--Die Sillage und Haltbarkeit--
Die Sillage ist überwältigend. Die Anfangs extrem starke und raumfüllende Projektion hält laut eigenen Erfahrungen bis zu 2 Stunden an, bevor sie zur 2-Meter-Radius-Wolke mutiert. Diese Projektion ist sehr respektabel und lässt keine Wünsche offen. Dem Titel des Extrait de Parfum wird der Mandorle Extrait de Parfum auf jeden Fall gerecht (9/10).
Die Haltbarkeit bewegt sich, je nach Dosierung, im Rahmen von 8-12 Stunden. Der Drydown ist jedoch noch mehrere Tage nach dem Auftragen deutlich wahrnehmbar, sodass eine wohlig warme Vanille-Decke an dem gesegneten Kleidungsstück haftet (9/10).
--Der Flakon--
Das massive getönte Glas, der druckempfindliche feine Zerstäuber, der schwere und gemaserte Deckel, sowie die feine lebendige Schrift ergeben eine stimmige Gesamtkomposition. Dazu kommt noch das beigelegte und wirklich dicke Mikrofasertuch, welches beim säubern des Flakon-Antlitzes dienlich ist und das Ding somit rund macht. Hier bleibt die Präsentation dem Preis gerecht und setzt den Maßstab für viele Konkurrenten in der Preiskategorie (*hust* Tom Ford *hust*) viel zu hoch. Hier gibt es nichts zu meckern (10/10).
--Das Fazit--
Zusammengefasst kann ich sagen, dass der zu Beginn bemerkte Insolvenz-erregende Preis nach meinem ehrlichen Resümee gar nicht so ungerechtfertigt zu sein scheint. Ein schmaler Taler sieht anders aus, aber in Anbetracht der erheblichen Leistungen des Mandorle Extrait de Parfum ist die Ehrenauszeichnung als Diamant unter den Gourmands wohlverdient.
Vielen Dank fürs Lesen
Moritz