03.03.2025 - 16:40 Uhr

Landlord
93 Rezensionen

Landlord
Hilfreiche Rezension
3
Ein trockener Orientale...
Auf Erfahrungen kann ich nicht zurückgreifen, um mir vorzustellen, wie "Arabische Nächte" wohl riechen mögen. Aber ich habe ja Phantasie! Und die braut sich eine schwülstige, orientalische Melange zusammen: Viele exotische Gewürze, viele üppige Blumen, viel Patchouli. Ein Blick auf die Duftpyramide scheint meine Vermutungen zu bestätigen: Von süßen bis scharfen Gewürzen, von Rosen über diverse Hölzer bis zum unvermeidlichen Oud und Patchouli ist alles zu finden, was zum Klischee von tausend und einer Märchennacht gehört. Auf der Haut jedoch überrascht "Arabian Nights" mit einer ganz anderen Variante des klassischen Orientalen Parfums.
Der Auftakt ist trocken, beinahe staubig. Muskat und Nelke treten hervor, überziehen die Haut mit einer würzigen Wärme. Nach einer Viertelstunde gesellt sich die Rose hinzu, auch sie nicht in üppig floraler Blüte, sondern dem heißen Wüstenwind ausgesetzt. Drei Stunden später verfliegt sie und macht warmen Hölzern Platz, die bei Einbruch der Dunkelheit am Lagerfeuer verbrannt werden. Schließlich legt sich die Rauchnote und weiches Amber und Gujakholz entströmen der Haut, nur ganz in von Ferne pfeffrig geschärft. Und als ob das alles nicht schon schön genug wäre, übernimmt nach acht Stunden eine Vanille das Ruder, die wie frisch aus der Schote gekratzt riecht. Sie hat einen leicht erdigen Unterton, den ich dem überhaupt nicht aufdringlichen Patchouli zuschreibe und der selbst am nächsten Morgen noch in der Ferne wahrnehmbar ist...
Zu "Arabian Nights" inspiriert worden sei er - so gibt Maltas Parfumeur Stephen Cordina auf seiner Webseite preis - durch Studieneisen nach Westafrika und in den Libanon auf der Suche nach verlorengegangenen historischen Düften. Gesucht hat er offenbar nicht in verschwenderisch ausgestatteten orientalischen Palästen. Vielmehr scheint er den Beduinen nach langem trockenen Wüstenritt ihre Geheimnisse am Lagerfeuer entlockt zu haben. Diese Bilder entstehen jedenfalls für mich beim Schnuppern an "Arabian Nights", dessen trockene Würzigkeit auch auf meiner Männerhaut sehr ausdauernd und mit angenehm präsenter Sillage zur Geltung kommt. Welch überraschende und schöne Entdeckung eines eher entfernteren Verwandten aus der orientalischen Duftfamilie!
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta
Der Auftakt ist trocken, beinahe staubig. Muskat und Nelke treten hervor, überziehen die Haut mit einer würzigen Wärme. Nach einer Viertelstunde gesellt sich die Rose hinzu, auch sie nicht in üppig floraler Blüte, sondern dem heißen Wüstenwind ausgesetzt. Drei Stunden später verfliegt sie und macht warmen Hölzern Platz, die bei Einbruch der Dunkelheit am Lagerfeuer verbrannt werden. Schließlich legt sich die Rauchnote und weiches Amber und Gujakholz entströmen der Haut, nur ganz in von Ferne pfeffrig geschärft. Und als ob das alles nicht schon schön genug wäre, übernimmt nach acht Stunden eine Vanille das Ruder, die wie frisch aus der Schote gekratzt riecht. Sie hat einen leicht erdigen Unterton, den ich dem überhaupt nicht aufdringlichen Patchouli zuschreibe und der selbst am nächsten Morgen noch in der Ferne wahrnehmbar ist...
Zu "Arabian Nights" inspiriert worden sei er - so gibt Maltas Parfumeur Stephen Cordina auf seiner Webseite preis - durch Studieneisen nach Westafrika und in den Libanon auf der Suche nach verlorengegangenen historischen Düften. Gesucht hat er offenbar nicht in verschwenderisch ausgestatteten orientalischen Palästen. Vielmehr scheint er den Beduinen nach langem trockenen Wüstenritt ihre Geheimnisse am Lagerfeuer entlockt zu haben. Diese Bilder entstehen jedenfalls für mich beim Schnuppern an "Arabian Nights", dessen trockene Würzigkeit auch auf meiner Männerhaut sehr ausdauernd und mit angenehm präsenter Sillage zur Geltung kommt. Welch überraschende und schöne Entdeckung eines eher entfernteren Verwandten aus der orientalischen Duftfamilie!
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta