Jifat:Sigune:
Gefallen hat mir, was er über die Kunst der Einfachheit sagt. Das mag ich auch an seinen Düften.
Ich auch. Diese "minimalistischen" Düfte haben ihren eigenen Reiz.
Interessant finde ich auch, wenn er die Anzahl der Inhaltsstoffe seines erfolgreichen Erstlings "First", 160, der eines anderen Bestsellers gegenüberstellt, "Terre d'Hermès", der aus nur 30 Zutaten besteht. 30! Und Ellena freut sich, dass ihm diese Reduktion gelungen ist. In der Regel werden es wohl mehr sein, bei seinen Kollegen sowieso.
Ja, wobei seine Art der Komposition ja Schule gemacht hat. Denke an Francis Kurkdjians Parfums unter seiner eigenen "Maison"-Marke oder Mathilde Laurents Uhrenserie für Cartier: Düfte, die ihren Reiz aus der Spannung zwischen wenigen kräftigen Akkorden erhalten.
Wir sollten uns von der romantisierenden Vorstellung trennen, dass Duftpyramiden etwas mit dem Erschaffen der Düfte zu tun haben. In Notizblock oder Excel-Tabelle schreibt der Parfumeur / die Parfumeurin Namen hinein wie Geraniol, Linalool, Heuabsolue, alpha-Ionon, Hedion, Labdanumresinoid, Vanillin. Erst wenn der Duft fertig ist und über die Vermarktung nachgedacht wird, entsteht die Duftpyramide. Parfumeure, Marketiers, Creative Directors sitzen zusammen über dem Parfum und überlegen, was sie in die Pyramide schreiben sollen. Ja, die Duftpyramide ist ein Marketinginstrument. Und nun basht nicht wieder auf Marketing ein (Dannyboy, wo bleibst Du?
), sondern seht es als das, was es sein soll: Es soll uns helfen, den Duft besser zu verstehen, einen Zugang zu finden. In meinem Beispiel könnte es übrigens Matetee, Muskatblüte, Amber sein.