Neues aus der Kantstraße
vor 4 Jahren
Bei meinem gestrigen Besuch bei Lehmann erfuhr ich, dass Surabaya und Bandarabas auslaufen und nur noch Restbestände verfügbar sind. Grund der Einstellung ist diesmal keine neue EU-Regularie, sondern schlichtweg das mangelnde Verlangen der zeitgenössischen Kundschaft nach diesen wuchtigen Klassikern, deren Rezepturen noch von Ahnherr Harry himself stammen. Potentielle Interessenten wie -innen sollten also nicht zaudern und zögern, zumal momentan im Ladengeschäft ein zehnprozentiger Rabatt (betrifft die gesamte Produktpalette) auf die eh moderaten Preise eingeräumt wird.
Enkel Lutz, abenteuerlich vermummt mit FP3-Maske, schleppte justament in dem Moment, als mir seine stets adrett-weißbekittelte Mitarbeiterin einen Riechstreifen über die behördlich verordnete Absperrung reichte - das Lüpfen der die massiven Behälter verschließenden Glasstöpsel und selbständige Verriechen der Düfte ist zur Zeit ebenso wenig möglich, wie das Nachbefüllen von Altflakons -, ein paar Liter seines reformulierten Maiglöckchens in den Verkaufsraum. Dufte fast wie die alte Fassung, sei nun aber weniger langlebig, da er kein Lyral mehr verwenden dürfe, murmelte der Maitre durch den Mundschutz, bevor er wieder in die Tiefen des uneinsehbaren Laborbereichs abtauchte, um dort womöglich an der Wiedergeburt von Singapore Patchouly zu tüfteln, der ebenfalls ein Opfer Brüssels geworden ist und zur Zeit auch nicht mehr in der aktuellen Preisliste geführt wird.
In deren Druckfassung vermerkt hingegen ist der hier kürzlich kommentierte Fougère Zero, bei dem der Rezensent zweifelte, ob er noch vertrieben werde. Wird er, denn eben jenen (relativen) Neuling im Duft-Portfolio vernaste ich während Lutzens Gastauftritt. Wenn der zurecht gelobte Vorgänger, den aus bekannten und bedauerlichen Gründen das Zeitliche gesegnet hat, ein satter 'aromatic fougère' war, so würde ich seinen leichtgewichtigen Nachfolger, den eine äußerst befremdliche Aquatik durchweht, in die Kategorie 'boring fougère' einstufen. Ich schätze viele und liebe einige Düfte der Lehmannschen Duftmanufaktur. Diesen indes weder noch. Für mich leider eine Nullnummer.
P.S.: Die künstlichen Blumen sind wohl auf. Keine Corona-Opfer zu beklagen.
Enkel Lutz, abenteuerlich vermummt mit FP3-Maske, schleppte justament in dem Moment, als mir seine stets adrett-weißbekittelte Mitarbeiterin einen Riechstreifen über die behördlich verordnete Absperrung reichte - das Lüpfen der die massiven Behälter verschließenden Glasstöpsel und selbständige Verriechen der Düfte ist zur Zeit ebenso wenig möglich, wie das Nachbefüllen von Altflakons -, ein paar Liter seines reformulierten Maiglöckchens in den Verkaufsraum. Dufte fast wie die alte Fassung, sei nun aber weniger langlebig, da er kein Lyral mehr verwenden dürfe, murmelte der Maitre durch den Mundschutz, bevor er wieder in die Tiefen des uneinsehbaren Laborbereichs abtauchte, um dort womöglich an der Wiedergeburt von Singapore Patchouly zu tüfteln, der ebenfalls ein Opfer Brüssels geworden ist und zur Zeit auch nicht mehr in der aktuellen Preisliste geführt wird.
In deren Druckfassung vermerkt hingegen ist der hier kürzlich kommentierte Fougère Zero, bei dem der Rezensent zweifelte, ob er noch vertrieben werde. Wird er, denn eben jenen (relativen) Neuling im Duft-Portfolio vernaste ich während Lutzens Gastauftritt. Wenn der zurecht gelobte Vorgänger, den aus bekannten und bedauerlichen Gründen das Zeitliche gesegnet hat, ein satter 'aromatic fougère' war, so würde ich seinen leichtgewichtigen Nachfolger, den eine äußerst befremdliche Aquatik durchweht, in die Kategorie 'boring fougère' einstufen. Ich schätze viele und liebe einige Düfte der Lehmannschen Duftmanufaktur. Diesen indes weder noch. Für mich leider eine Nullnummer.
P.S.: Die künstlichen Blumen sind wohl auf. Keine Corona-Opfer zu beklagen.