Parfum reiben?!

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Gerry:
Turandot:
Adan hat recht, ich erlebe das ja auch jeden Tag im Geschäft. Da werden oft die Handgelenke aneinander gerieben, bis es qualmt.

Laughing
Das aber machen wir doch nicht, oder.

Ich meine, zwischen dem behutsamen Verteilen und einer "Verdampfung" wie Adan oder Du es schildern sollte man doch unterscheiden.

Daher finde ich auch das Beispiel von GreenBay nicht ganz zutreffend, auch wenn er ja technisch an sich richtig ist.

Ich schließe mich Gerry an.
Außerdem: Einen Ölwechsel soll man in der Regel nach 15000 gefahrenen Kilometern machen. Wie lange müsste ich da reiben?!

Im übrigen gibt es hier im Forum bereits einen Thread zum Thema, in dem jemand sehr detailliert erklärt hat, warum dieses "Reiben zerstört den Duft" ein Mythos ist und warum man mit reiben die Duftmoleküle gar nicht zerstören kann. Leider weiß ich nicht mehr, wer das geschrieben hatte und wo sich der Thread befindet.
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Das Problem ist ja nicht das Zerstören der Moleküle, das glaube ich auch nicht. Aber man kann halt den Duftverlauf nicht so gut nachvollziehen. Die Kopfnote ist gleich weg und die Herznote mischt sich mit der Basis.
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Ich schreibe nicht das ich auf jeden Fall
recht habe. Wie ich schon schrieb: Wenn was
dran ist, kann ich mir das durch meine
Schilderung so erklären. Daher immer die
Worte -kann- in meinem Post.
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Da ich Mathematik und Chemie studiere ( jedoch erst im 2. Semester bin) kann ich ja mal sagen was ich so denke:

Natürlich muss man ja vor Augen haben "wie" gerieben wird, denke keiner hier im Forum wird sich die frisch benetzte Stelle rubbeln bis die Haut feuerrot ist. Vielmehr legt man doch eigentlich nur die Handgelenke aufeinander macht eine einzige Kreisbewegung und fertig ( zumindest mache ich es so, wenn ich es mache )

Moleküle zerstören ist, abhängig von den Molekülen, recht leicht bis unmöglich, verantwortlich sind "innere Kräfte. Was aber immer vorhanden sein muss ist Energie, diese wird bei Parfüm eigentlich immer durch Sonnenstrahlung und Wärme vorhanden sein ( deswegen soll man ja auch Parfüm im Idealfall dunkel lagern, da die hoch Energiereiche UV-Strahlung Moleküle spalten kann ( falls manch einem hier noch radikalische Substitution mit Bromid aus der Schule bekannt ist, der darf sich hier gegrüßt fühlen Very Happy )

Was also die zerstörung von Molekülen anbetrifft wäre es vielmehr die eigene Körperwärme, eine kurze Verteilbewegung lässt die temperatur ja nur unmerklich steigen.

Ist sicher alles viel Komplexer als man es sich denkt, man müsste sicher noch bedenken das eine größere Fläche von gleicher Menge betroffen ist, also die Konzentration vom Duft pro cm² kleiner ist, und da behilft man sich gerne mit einer ganz simplen Lüge mit der 95% der Leute zufrieden sind Smile... die restlichen 5% sind dann wohl zum Teil hier vertreten Wink !
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GreenBay:
Ich kann das auch technisch begründen, habe
da eine gewisse (berufliche) Bildung. Ohne
Angeben zu wollen.

Ich muss dir sagen, dass das nichts als gefährliches Halbwissen ist (wenn's hochkommt).
GreenBay:
Der Ursprungszustand des Öles ist somit nicht mehr gegeben.
Es wurde zerstört. Neue Verbindungen mit anderen Eigenschaften
sind entstanden. Deshalb auch Ölwechsel bei Autos.

So, wenn das schon in der freien Natur und in Automotoren
so ist, dann kann ich mir schon vorstellen das die Reibung
des Parfüms einen ähnlichen Effekt erziehlt.

Ich habe nun transferiert. In diesem Fall anhand von
Beispielen eine Parallele von Luft und Automotoren zu
Parfüm gezogen.


>== Ganz grober Unsinn.
Der Vergleich mit dem Cracken von Erdöl ist wirklich sehr weit hergeholt, denn beim thermischen Cracken gibt es Temperaturen jenseits der 400 °C. Ich will denjenigen sehen, der solch eine Temperatur zwischen seinen Handgelenken erzeugen kann Rolling Eyes Folglich alles Nonsens.
(Kann von mir aus auch jeder mal selbst auf Wikipedia oder sonstwo nachlesen, denn ich denke nicht, dass für diesen Vergleich "katalytisches Cracken" o.ä. heran gezogen werden sollte)

In der Tat: Durch zwei, drei Kreisbewegungen kann die Temperatur schon merklich etwas ansteigen, aber das dürfte lediglich dazu führen, dass anfangs ein größerer Anteil der Duftstoffe verdampft, weil es ihnen "zu heiß" geworden ist. Es kühlt sich aber auch schnell wieder ab, weshalb die dadurch entstandene Konzentration der (zunächst ja noch überwiegend) flüchtigen Kopfnoten-Moleküle in der Gasphase sich so gesehen eher noch in Grenzen halten sollte.

Wenn es jedoch um dadurch entstandene, völlig neue Dufteindrücke geht, so reicht diese Argumentation schon wieder ein ganzes Stück weit in die Diskussion des Themas "Dufteindruck: Parfum + Haut" hinein, welche bereits an anderer Stelle unter dem fälschlicherweise gebrauchten Begriff "Hautchemie" geführt wurde und kein Ergebnis liefern konnte.

Airborne:
Moleküle zerstören ist, abhängig von den Molekülen, recht leicht bis unmöglich, verantwortlich sind "innere Kräfte. Was aber immer vorhanden sein muss ist Energie, diese wird bei Parfüm eigentlich immer durch Sonnenstrahlung und Wärme vorhanden sein ( deswegen soll man ja auch Parfüm im Idealfall dunkel lagern, da die hoch Energiereiche UV-Strahlung Moleküle spalten kann ( falls manch einem hier noch radikalische Substitution mit Bromid aus der Schule bekannt ist, der darf sich hier gegrüßt fühlen Very Happy )

Einwand: Sonnenstrahlung spaltet überhaupt keine Duftstoffe! Das ist genau so falsch. Und ich hoffe, dass du das deinen Schülern später nicht so erzählen wirst... Wink (Sofern dein 2-Fachstudium ein Lehramststudium ist)

[Klugscheißmodus]Du sprichst von homolytischer Bindungsspaltung, wie sie bei Radikalstartern, wie z.B. Halogenen, geschieht. Die dafür erforderlichen Voraussetzungen sind bei Duftstoffen in Parfums nun absolut nicht gegeben! Das ist ein weiteres Mal gefährliches Halbwissen unklug zu Ende gedacht.
Ich glaube kaum, dass Parfums vertrieben werden dürften, die dir nen Haufen freie Radikale auf den Arm kleistern würden. Oh my...

Soll heißen: Sonnenstrahlung zerstört keine Duftstoffe/Moleküle - so pauschal kann man das nicht formulieren. Ich schlage dir aber mal vor, etwas über [2+2] Cycloadditionen zu lesen, welche z.B. photoinduziert stattfinden. Sonnenstrahulung kann schon Reaktionen stattfinden lassen (auch eine Vielzahl weiterer), sie spielt hier, in DIESEM Kontext, jedoch überhaupt gar keine Rolle.
(Übrigens kann "Bromid" überhaupt nichts radikalisch substituieren...)[/Klugscheißmodus]

Und nochmal fürs Protokoll: Beim Zerreiben geht nichts kaputt und dass die Kopfnote dadurch "übersprungen" werden kann, halte ich für ebenso großen Unsinn.

*edit* Man sollte vielleicht, wenn man selbst nicht die genaueste Ahnung hat, sich bemühen, keine weitere Verwirrung zu stiften und damit gleichzeitig weitere Gerüchte in die Welt zu setzen. (Denkt daran, was Dieter Nuhr gesagt hat Laughing )
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Asphaltblume:
Bei starken Düften sprühe ich manchmal nur auf ein Handgelenk (vor allem, wenn mir der Sprühstoß zu ergiebig war...) und wische dann schnell das andere darüber, um den Saft auf beide Handgelenke zu verteilen. Als reiben würde ich das aber auch nicht bezeichnen. Ich hab auch nicht den Eindruck, dass sich dadurch der Duft anders entwickelt, als wenn ich bloß sprühe und abwarte.

dito. Also ich habe noch nie die Handgelenke so stark aneinandergerieben, dass ich Hautverbrennungen und somit tatsächliche Zerstörung von Duftmolekülen bewirkt hätte, wäre auch von selbst nie darauf gekommen Rolling Eyes. Statt dass hierbei relativiert, differenziert wird, wird wieder ein Mythos als heilige Wahrheit präsentiert: "Reiben zerstört die Moleküle". Zugegeben habe ich nie bewusste Experimente durchgeführt, ich spreche von der täglichen Praxis. Gerade bei Proben/Miniaturen im Schüttflakon reibe ich grundsätzlich, vor allem, wenn sich der Stöpsel nicht zum Tupfen eignet, und entweder ich bin zu banausig oder der Duft verändert sich wirklich nicht oder kaum. Aber wenn man natürlich reibt, "bis es qualmt", kann man mglw. unerwünschte Effekte, wie von Adan beschrieben, hervorrufen.
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