Parfumorgel einrichten

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Parfumorgel einrichten 0
Hallo miteinander,

nun bin ich auch von der bewussten Wahrnehmung der Geruchswelt infiziert und möchte als Konsequenz Parfums kreieren.
Das destilieren der ätherischen Öle ist ein Bereich und das Aufbauen einer Duft- oder Parfumorgel mit den einzelnen Essenzen ist ein anderer Bereich. Die Literatur konnte mir bisher darüber nicht Aufschluss geben und Bilder im Netz sind nicht eindeutig. Meine Frage ist, was praktischer geeignet ist für die etwa 20%ige Essenz aus Öl und Ethanol. Eine sparsame 10 ml Pipettenflasche oder ist doch eher eine 30 ml Flasche notwendig um ausreichend Rohstoff für das Kreieren zur Verfügung zu haben? Soweit ich bisher weiß wird mit den Essenzen nur kreiert und es gibt zum Schluss eine kleine Menge fertiges Parfum oder Toilette usw. je nach weiterer Verdünnung. Sollte es zur Herstellung dieses kreierten Parfums in größerer Menge kommen wird das Rezept multipliziert und mit den Rohstoffen neu gemischt. Dann sollten kleine Mengen der Essenz in 10 ml Flasche ausreichen, es spart Rohstoffe und Platz denn die Orgel wird nicht so groß.
Oder habe ich da einen Denkfehler, es ist noch Theorie, was sagen die Praktiker?
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Hallo Fluuu,

für Verdünnungen mit Ethanol sind 10ml auf jeden Fall ausreichend, wenn Du mit Pipetten arbeiten willst.

Da der Alkohol und auch viele ätherische Öle sich durch die kleinste Ritze verflüchtigen können und auch beim Öffnen immer etwas verdunsten kann (je nach dem jeweiligen Dampfdruck der Essenz, Raumtemperatur und der Zeitdauer, während der der Flacon eventuell geöffnet ist), ist der Grad der Verdünnung gerade bei längerer Benutzung nicht mehr ganz zuverlässig.

Außerdem kann häufiger Kontakt mit Luft und die Menge der enthaltenen Luft in den Flaschen die Qualität der Öle, insbesondere Zitrus-, Neroli- und Koniferenöle, durch Oxidation mindern. Ganz schlecht ist zB ein kleiner Rest Neroliöl in einer zum Großteil nur noch mit Luft gefüllten Flasche.

Lieber die Experimentiergrößen schnell verbrauchen und öfters neu ansetzen - Deine Überlegungen sind also vollkommen richtig.
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Hallo Centifolia,

danke für Deine Reaktion, hatte schon gezittert ob überhaupt eine Antwort auf so eine spezielle Frage kommt obwohl doch hier nach meinem Überblick mehrere Parfümeurinnen und Parfümeure unterwegs sind.
Das ist eine sehr gut nachvollziehbare Erklärung, dass das Verdunsten und die Verbindung mit Luft kleinere Abfüllungen der Essenzen in der Orgel günstiger machen und dann besser immer wieder neu angesetzt werden. Somit sind braune 10 ml Pipettenflaschen die beste Wahl, dazu ein 2,5 ml Meßlöffel zum Abmessen des Öls aufgefüllt mit reinem Alkohol und die Essenzen für die Orgel sind bereit.
Die nächste Überlegung ist zunächst mit 100 Flaschen (Düften) zu beginnen. Wenn man daran denkt, dass es mehrere tausend Düfte gibt ist der Anfang mit hundert Aromen sehr bescheiden. Habe auch vor selber zu Destilieren, ist ein großer Aufwand aber selbst gewonnene ätherische Öle (die Seele der Pflanze) haben eine andere Qualität auch mental, als gekaufte. So soll dann die Orgel so nach und nach mit besten natürlichen Ölen ergänzt werden, sie sind auch für die Aromatherapie geeignet, die notwendigen synthetischen Düfte lassen sich nicht selber herstellen, sind jedoch günstig zu haben.
Noch nicht gelöst ist das Regal für die vielen Flaschen bei der Duftorgel, so etwas wie es in Parfum-Museen präsentiert wird gibt es einfach nicht zu kaufen.
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...es muss für den Anfang ja nicht gleich Museums-Größe sein, oder? Wink
Zeichnung für eine übersichtliche Lösung entwerfen und damit zur nächsten Schreinerei am Ort.

Alexis
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hier ist zum Beispiel eine nicht zu aufwändige Lösung:

http://perfume.twoday.net/stories/arbeitsplatz /

Ich persönlich verwende keine Orgel, da mir die Ausdünstungen der Rohstoffe auch von gut geschlossenen Flaschen die Raumluft zu sehr anreichern. Ich habe alles nach Themen geordnet in luftdichten Behältern auf einer größeren Arbeitsfläche und nehme nur heraus, was ich gerade brauche.
Eine, wenn auch unkonventionelle Lösung, habe ich früher jahrelang verwendet: eine ausrangierte, relativ hohe Kommode mit drei Schubladen in der oberen Reihe. Kopf-, Herz- und Basisnoten in je eine Schublade. Das war übersichtlich und platzsparend!

Noch ein heißer Tip: es gibt einen "Eckarbeitsplatz" in Massivholz bei einem bekannten skandinavischen Möbelhaus zu kaufen, meiner Ansicht nach die perfekte Orgel!

Bevor Du aber an die Anschaffung einer Orgel denkst, ist das wichtigste Utensil eine Feinwaage, denn mit Meßlöffeln ist die Dosierung extrem ungenau, zumal Ethanol ein niedrigeres Gewicht als die meisten Öle hat (100ml Alk entsprechen ca 80gramm).
Bei heißen Temperaturen haben die Stoffe ein höheres Volumen, sodaß Wiegen die einzig zuverlässige Methode der Mengenbestimmung ist.
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Zeichnung machen und zum Schreiner gehen könnte eine gute Lösung sein um zu einem Regal für eine Parfumorgel zu kommen ganz individuell nur habe ich mal selber Schreiner gelernt aber bin aktuell ohne Werkstatt.

Die Blöcke aus Kirschholz sind eine Lösung aber für so eine simple Konstruktion viel zu teuer, ein Eckschrank ist auch nicht schlecht aber ich vertraue auf eine kreative und unkonventionelle Lösung die sich finden wirt, letztendlich baue ich selber etwas. Möchte ein wenig das Flair von 'Das Parfum' inspiriert erreichen. Eine alte Kommode gefällt mir noch am besten oder ein alter Apothekerschrank.

Heute ist der Destillierapparat eingetroffen, es wird...

Ausdünstungen der Essenzen sind weniger ein Problem, habe einen separaten Raum für die Alchemieküche zum sich austoben.

Die Feinwaage ist natürlich ein Thema nur so weit war ich in der Organisation noch nicht.
Ansonsten reicht zunächst zum Ansetzen der Essenzen denke ich ein 2,5 ml Messlöffel aus denn in die 10 ml Flasche kommen etwa die 2,5 ml ätherisches Öl und es wird mit Ethanol aufgefüllt und so ergibt sich automatisch die 20-25%ige Lösung die notwendig ist. Oder sehe ich da etwas falsch?
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2,5ml ÄÖ wiegen +/-2,5 Gramm, Harze mehr, Zitrus weniger, Blütenöle auch etwas weniger. 7,5ml Alkohol wiegen 6g.

Für eine 25%ige Lösung bräuchtest Du also noch 7,5g Alkohol, das sind 9,357 ml (da der Alk nur 80g pro 100ml wiegt). Das wären dann zusammen 11,875ml. Wenn Du die in die 10ml Flaschen reinbekommst, würde es gehen. Manche Flaschen haben mehr Volumen als draufsteht.
Wenn nicht, hast Du irgendein ungenaues Verhältnis. Das ist dann schlecht, wenn etwas gut gelingt und Du es nachmachen möchtest. Wiegesagt, die einzig verläßliche Größe ist bei ÄÖs das Gewicht.

Die Ausdünstungen sind in jedem Raum ein Problem, da sie den Geruchssinn ermüden, wenn man ihnen länger ausgesetzt ist.

Viel Erfolg, bin gespannt was herauskommt!
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Vielleicht komme ich wenn ich praktische Erfahrungen habe auch zu der Genauigkeit mit der Feinwaage aber vorab denke ich mir ich möchte Düfte kreieren und nicht so tun als ob ich ein Apotheker wäre der Pillen herstellt. Ist es denn für die Nase nicht völlig egal ob das ätherische Öl in der Essenz mit 0,1 ml Ethanol mehr oder weniger verdünnt ist?
Ob die Lösung 15, 20 oder 25% hat ist für den Charakter des Geruchs völlig unerheblich, nur 100% ätherisches Öl ist für die Nase ungeeignet um den echten Charakter zu erkennen.
Wie gesagt, ich spreche nach wie vor vom Herstellen der Essenzen für die Parfümorgel um mit der Nase Düfte zu kreieren, das Herstellen von Parfum nach Rezept ist etwas anderes, so weit bin ich noch lange nicht, vorher kommt noch das Destilieren von Pflanzen um selber ätherische Öle zu gewinnen. Es eilt ja nicht, die Beschäftigung mit der Materie macht Spaß, das Leben hat durch so ein Hobby einen erfüllenden Sinn und welches Ergebnis dabei herauskommt, wir werden sehen...
Ich beneide Dich um die Jahre Erfahrung beim Thema Parfum, für mich ist das absolutes Neuland und ich weiß, richtig gut wird es erst mit der Erfahrung, diese Geduld muss ich aufbringen. Ich spüre jedoch schon jetzt bei der Liebe zum Projekt, eine gewisse Lebenskunst hilft beim bewussten Umgang mit Düften gewaltig.
Ich bin froh hier fragen zu können wenn etwas so unklar ist bei der ganzen Entwicklung mit Aromen und dem Herstellen von Düften. Danke.
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Habe inzwischen den Eindruck gewonnen, dass hier wesentlich mehr Parfümkonsumenten unterwegs sind als Parfümkreateure.
Das ist schade und muss früher mal anders gewesen sein denn ich hatte viele alte Beiträge dieses Forums über das Thema Herstellen von Parfüm gefunden aber aktuell geht es überall ausschließlich um das Kaufen fertiger Produkte. Gibt es denn unter den vielen Usern welche die sich mit Kreieren von Parfüm beschäftigen?
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Es gibt hier auch mehr Menschen, die Kleidung tragen als solche, die sie designen. Liegt in der Natur der Sache.

Alexis
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Hast wohl Recht, ich mag dunkle Frauen die freche Kommentare abgeben und gebe auf hier über das Kreieren von Parfüm kommunizieren zu wollen.
Hier waren doch mal Parfümeure unterwegs, wo sind die hin?
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Hallo,
bleibe weiter dran, die Parfümorgel entwickelt sich, die ersten 10 ml Braunglas Flaschen mit Pipettenmontur sind eingetroffen.
Für das Regal schwebt mir eine Konstruktion aus Metallbauteilen vor die aus einem früheren Projekt übrig sind und Holzleisten.
10 Flaschen nebeneinander und 5 Etagen, davon 3 Stück müsste fürs Erste langen. Hat denn hier irgendjemand so etwas aufgebaut und noch eine Idee dazu?
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Hallo, so als Start kann ich Erik Kormanns Blog (http://www.aromatisches-blog.de/) empfehlen. In gewisser Weise ist es ein Tagebuch eines Parfumeurs aus Leidenschaft, der sich ohne einschlägige Parfumeursausbildung, aber mit viel Geduld und Akribie das (Kunst-)Handwerk selbst beigebracht hat. Gewürzt ist das Ganze mit vielen praktischen Tipps.
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Danke für den Tipp, ist eine gute Sache, habe den Blog auch schon länger gespeichert aber zum Lesen bin ich bisher nicht gekommen.
Die praktischen Lebensereignisse mit Arbeit (soz.Bereich) und vor allem dem Training des Geruchssinns und dem Besorgen der notwendigsten Utensilien nehmen so viel Zeit und Freude in Anspruch, da bleibt für die Theorie nicht viel übrig. Werde mich bessern und mehr lesen...
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Habe "Die Kunst der Alchimisten: Alles über Parfum" von Mandy Aftel zum Lesen bekommen, wahrscheinlich aktuell ein spezielles Buch über das Kreieren von Parfum als Kunstform (Alchemie). Muss weiter lesen, es ist so verführerisch spannend...
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Das Buch ist wirklich schön und interessant zu lesen! Nicht so gut finde ich daran, daß in den (sehr wenigen) aufgelisteten Formeln ein paar bedenkliche Inhaltsstoffe oder zu hohe Mengen von reizenden Sachen stecken. Costus ist ja aufgrund des hohen Sensibilisierungspotenzials nicht umsonst in Kosmetika verboten!Ansonsten aber wirklich unterhaltsam.
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Hallo Centifolia,

danke für Deine Reaktion, Du bist wohl gerade die Einzige die sich hier im Forum als eine die Parfüm kreiert zu erkennen gibt, alle Anderen scheinen ausschließlich Parfüm zu konsumieren.
Mit Büchern über die Parfümeurskunst ist es so eine Sache, anscheinend lässt sich kaum jemand in die Karten gucken aber das ist bei Alchemie verständlich und liegt in der Natur der Sache.
Was gibt es noch für Bücher, am besten Lehrbücher, um das Handwerk des Parfümeurs zu lernen, die Grundlage jeder Kunstfertigkeit?
Kannst Du mir Literatur empfehlen?
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Lehrbücher in dem Sinne gibt es eigentlich keine. Wie Du schon gemerkt hast, läßt sich keiner in die Karten schauen. Alle "Parfumrezepte", die es umsonst gibt, sind in der Regel auch nichts wert.

Auf dieses Buch habe ich schon in einem anderen Thread hier hingewiesen:

"Das einzige mir bekannte Buch, das in diesem Bereich etwas taugt ist der "Natur-Parfumführer" von Fred Wollner, den es leider nur noch gebraucht zu kaufen gibt (einfach googeln um die 8€). Da findest Du viel sachliche Information für wenig Geld. Hoffe, das hilft ein wenig!"
PS.... 0
es gibt auch immer wieder einschlägige alte Bücher im Internet zum Download, aber die verwendeten Substanzen und Maßeinheiten sind heute zum Teil nicht mehr gebräuchlich.

ZB das hier von Septimus Piesse:

http://www.gutenberg.org/files/16378/16378-h/1 6378-h.htm

Ein gutes Buch ist das leider nicht mehr erhältliche "Praktikum des Modernen Parfümeurs" von Paul Jellinek, vielleicht findest Du es irgendwo.

http://www.amazon.de/Praktikum-modernen-Parf%C 3%BCmeurs-Paul-Jellinek/dp/B0000BJR8A
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Den "Natur-Parfumführer" habe ich, die anderen Bücher sind aktuell nicht aufzutreiben, da ist Geduld gefragt, besonders "Praktikum des modernen Parfümeurs" ist ja schon sehr alt.
Was ich habe sind Bücher vom Parfümeur von Hermes Jean-Claude Ellena, mal sehen ob sie halten was sie versprechen, Geheimnisse verraten, ha ha
Je mehr ich über das Thema Parfümeur als Künstler lerne und erfahre, um so mehr komme ich darauf, dass das Geheimnis in einem ist oder nirgendwo. Da gibt es keine Gebrauchsanweisung aber die handwerklichen Grundlagen lassen sich lernen, üben und immer wieder üben...
Jedoch ist auch das Riechen und Analysieren von Düften ein Verhalten, dass wen man es übertreibt eher Schaden anrichtet in der seelischen Empfindung. Es sind Pausen und Geduld nötig wie bei allem im Leben wenn es persönliche Qualität haben soll. Das Thema Duft, Parfüm und Aromatherapie ist so umfangreich, spannend und von Bedeutung, das lässt sich nicht auf die Schnelle erschöpfend erfassen. Wie viele Jahre Training sind notwendig um Sicherheit im Umgang mit den Extrakten zu bekommen?
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Viel Geduld und Beharrlichkeit ist notwendig in der Welt der Düfte will man sie bewusst auf die Seele wirken lassen. Bin im Moment mit Lesen beschäftigt um weiterhin die theoretischen Grundlagen des Handwerks zu erfahren. Nicht nur Bücher auch Blogs sind interessant und vermitteln Informationen um weniger der Industrieware nachzueifern als viel mehr auf die kreativen Düfte als Kunstwerk aufmerksam zu werden. Besonders die Berliner Szene die mich als Ex-Berliner interessiert ist beim Thema Parfüm kreieren in Europa beachtlich. Nicht nur Geza Schön der mich mit seinem Duftkonzept 'Dark' beeindruckte, sondern auch Erik Kormann der sich selbst nicht als Parfümeur bezeichnet, ist mit seinem Block und dem wundervollen Laden den er zusammen mit seiner Frau betreibt, beeindruckend. Aber auch Lutz Lehmann mit seinem Familiengeschäft, die Duftforscherin Sissel Tolaas, Thorsten Biehl mit seinen Parfumkunstwerken und viele andere lassen die kreative Welt der Düfte neu aufleben. Das inspiriert und macht Mut zu eigenen Versuchen. Dabei steht zunächst weniger das Vermarkten im Vordergrund als viel mehr das Erkennen und Wahrnehmen von Düften wie sie sind, auch der Eigene in der Verbindung und Vermischung mit anderen Düften und Menschen. Auch als Großstädter aus Berlin kommend sind mir die Aromen des Landlebens besonders liebevoll in Erinnerung denn ich verbrachte einen Teil meiner jüngsten Kindheit auf dem Bauernhof und so wäre ein Parfüm "Landliebe" nicht nur in meinem sondern durchaus auch im Interesses von Städtern allgemein.
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Fluuu:
Hallo,
bleibe weiter dran, die Parfümorgel entwickelt sich, die ersten 10 ml Braunglas Flaschen mit Pipettenmontur sind eingetroffen.
Für das Regal schwebt mir eine Konstruktion aus Metallbauteilen vor die aus einem früheren Projekt übrig sind und Holzleisten.
10 Flaschen nebeneinander und 5 Etagen, davon 3 Stück müsste fürs Erste langen. Hat denn hier irgendjemand so etwas aufgebaut und noch eine Idee dazu?

Guck mal bei mir! Ich mache Düfte für den "Hausgebrauch". Grundlage war mal ein Buch der Hobbytheke. Nun mache ich selber Düfte nach deren Grundrezepten, nur eben nach meinem Geschmack. Was mir nicht so gefällt ist das kosmetische Basiswasser (hat immer in der Basis den Moschus-Anteilsduft)! Vielleicht sollte ich puren Alkohol nehmen (kostet in der CH viel, da er unter Alkoholsteuer fällt).
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Hallo,
danke für Deine Rückmeldung, endlich mal jemand der sich als 'Parfümeur' outet. Mir ging es so, ich sah einen Beitrag vom Dresdner Parfümeur Uwe Herrich und der Funke ist übergesprungen, es hat mich getroffen wie Amors Pfeil. Arbeite jedoch schon viele Jahre als bildender Künstler in unterschiedlichen Genres, da ist Parfüm Kreieren ein weiterer und neuer kreativer Aspekt um Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Das Hobbythekbuch habe ich gelesen aber das Baukastensystem ist nicht so interessant, ich befürchte, es beeinträchtigt die eigene Kreativität. Aber natürlich ist es wie so oft im Leben ein Spagat zwischen gelerntem fundiertem Handwerk und der Freiheit des schöpferischen Gedankens. Beides ist notwendig aber beides für sich allein genommen führt wahrscheinlich zu unbefriedigenden Ergebnissen.
So versuche ich das Handwerk zu lernen, zunächst in der Theorie um dabei jedoch den wachen Geist der schöpferischen Freiheit für die Praxis nicht zu verlieren.
Den Aufbau einer Parfümorgel sehe ich als Voraussetzung an um mit den Düften kreativ zu arbeiten, ich möchte nicht schnell Parfüm herstellen und womöglich verkaufen, ich möchte vor allem in dem kreativen Prozess der Kombination von Düften schwelgen, im schöpferischen Akt und was mit dem Ergebnis passiert wird sich zeigen.
Dein Aufbau auf dem Foto sieht gut aus, bei mir sollen es mal 150 verschiedene Düfte werden, 80 sind es bisher erst, will jedoch wenn alles beisammen ist auch selbst Destilieren. Es heißt der Mensch kann 2000 verschiedene Düfte bewusst auseinander halten, da ist viel Spielraum. Was das kosmetische Basiswasser angeht habe ich es mehrfach gelesen, es ist für Parfum nicht so gut geeignet auch wenn es günstiger ist als unvergellter Alkohol auf Grund der Zusätze die einen Eigengeruch haben. Habe hier in der Stadt nirgendwo kosmetisches Basiswasser bekommen aber reines Ethanol gibt es teuer in der Apotheke. Mir leuchtet es ein, Hände weg vom kosmetischen Basiswasser, etwas mehr investieren aber dafür wird die selbst kreierte Mischung nicht durch den Alkohol verfälscht. Habe am Anfang eh nur vor kleine Mengen zu Panschen und selbst wenn ich ein Fläschchen an eine Frau verschenke, ein halber Liter reines Ethanol wird fürs Erste reichen um die Parfümherstellung im Hausgebrauch zu ermöglichen. Jedoch um die Parfümorgel mit 150 Essenzen in 10 ml Flaschen bei 20% Lösung der ätherischen Öle zu bestücken, sind allein 1,2 Liter Ethanol notwendig. So ein Spaß im Hobby viele verschiedene Düfte zu Kombinieren und ein Parfum zu kreieren ist teuer aber der Gewinn und die Qualität fürs Leben der daraus entsteht ist unbezahlbar. So gesehen lohnt sich die Investition nur in die besten Rohstoffe denn das Ergebnis ist rein, von hoher Qualität und kann die Sinne und die Seele so sehr beeinflussen, dass negative und pathologische Aspekte zur gesundheitlichen Entwicklung angestoßen werden. Mit anderen Worten, gelingt der selbst kreierte Duft kann er so gut beruhigen, dass die meisten Krisen im Leben nicht eskalieren, in leidenschaftlichen Beziehungen sehr nützlich.
Was für ein magischer Gewinn...
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Das erste Gestell für die Parfümorgel nimmt langsam Form an, 10 Flaschen in einer Reihe mit fünf Etagen aber bis es fertig ist wird es noch dauern.
Hat jemand Erfahrung mit solchen Dingen?
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Da eine klassische Parfümorgel treppenförmig angeordnet ist und die Beispiele aus dem Museum mir Inspiration sind, habe ich mich um so etwas bemüht. Neben einem Gestell aus Metall, auch aus Bast ist mir eins aufgefallen, lassen sich sogenannte Displays für Nagellack aus Acryl verwenden, schöne alte Regale aus Holz habe ich nirgendwo gefunden. So gilt es kreativ zu sein und die Parfümorgel aus verschiedenen Elementen zusammen zu stellen um letztlich einen Arbeitsbereich und leichten Zugriff auf alle Essenzen zu bekommen.
Es schwebt mir eine Lösung vor ohne unnötig in den aufwendigen Konsum zu verfallen, die ätherischen Öle und Duftstoffe sind teuer genug und so wird es eine Duftorgel geben, praktisch, kreativ und günstig, jedoch nur sehr entfernt an die klassischen Vorbilder erinnernd. Wenn es so weit ist kann ich gerne Fotos zeigen um einen Eindruck zu vermitteln.
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