Aura
Auras Blog
vor 11 Jahren - 14.01.2013
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S’isch emol es chlises Grüppli gsi...

Es ist Samstag, der 12. Januar 2013 – endlich! Der Tag des Schweizer Parfumo-Treffens! Die Vorfreude ist uns allen geradezu ins Gesicht getackert, als wir uns am Hauptbahnhof Zürich um 9.45 Uhr treffen. So eine Strahlkraft kriegt nicht mal Memo’s Sundance hin… Kurze Konzentration bei der Vorstellung, man muss sich ja pro Person zwei Namen merken, den richtigen in Verbindung mit dem Usernamen.

Sofort ist klar: die Chemie stimmt, das wird ein toller Tag.

Nach 15 Minuten Fussmarsch und eifrigem Geschnatter führt uns Zora in ein herziges Café, in dem sie den Brunch reserviert hat. Kaum sitzen wir, werden die Taschen geöffnet und noch bevor der Kellner „Grüezi“ sagen kann, ist der Tisch gefüllt mit Pröbchen, Flakons, Listen, Papierstreifen und Taschentuchboxen. Die Teller, Tassen, Orangensaft- und Sektgläser haben kaum noch Platz dazwischen, wir lassen es uns trotzdem schmecken.

Gestärkt geht’s weiter zum nächsten Programmpunkt. Die gute Zora (gaaaanz vielen lieben Dank nochmal an dieser Stelle!) hat nämlich noch etwas reserviert: einen Besuch bei Andy Tauer Perfumes. Wir sind zunächst irritiert, als wir in einen Buchladen, „Medieval Art & Vie“, gelotst werden, aber gleich neben dem Eingang, links im Regal, steht die ganze Batterie der Andy-Tauer-Düfte. Und rechts im Raum, schräg hinter einer Säule steht... Andy Tauer selbst! Und grinst uns an. „Hoi, i bi dr Andy!“ Da war selbst Zora überrascht, das war nicht geplant.

Der Besitzer des Buchladens, Pascal, ist ein guter Freund von Andy Tauer und hatte ihn informiert, dass wir kommen würden. Wir erfahren, dass Pascal sogar „schuld“ an den Tauerdüften ist. Andy arbeitete früher als angestellter Parfümeur. Pascal, dessen Buchladen den Schwerpunkt Marokko hat, fragte Andy, ob er Lust hätte, einen Duft zu diesem Thema zu kreieren. Heraus kam der erste Tauerduft, „Le Maroc pour Elle“.

Bei Sekt und Nüsschen dürfen wir Andy eine ganze Stunde lang mit Fragen bombardieren – das ganze Interview hier wiederzugeben, würde den Rahmen sprengen, aber ich kann Euch sagen, dass „dr Andy“ sehr unkompliziert, locker, offen, lustig und einfach total sympathisch ist. Und ja, natürlich testen wir auch die Düfte und kaufen ein.

Die nächsten Stunden sind wie ein Rausch. Wir klappern Zürichs Parfümerien ab, testen allein, zu zweit, zu dritt, lassen uns beraten, suchen Hilfe, verlieben uns, leiden, entscheiden uns, verwerfen die Entscheidung wieder, kaufen dann doch nichts oder vier auf einmal, finden es woanders günstiger, beglückwünschen uns, freuen uns gemeinsam, reichen die Handrücken an den Nasen herum und sind einfach ganz in unserem Duftelement. Und dann sagt Milou den magischen Satz: „Meine Nase kann nicht mehr“, und es echot fünfmal hinterher. Wir sind fix und alle. Ausgelaugt, ausgebrannt und pleite. Aber glücklich.

Wir schleppen uns in ein weiteres Café und fallen in die weichen Ledersofas. Nach ein paar Lachs- und Thunfischhäppchen sind wir tatsächlich soweit wiederhergestellt, dass die Pröbchenbörse neu eröffnet wird. Gleichgesinnte unter sich, herrlich!

Ich muss als erste aufbrechen, der Abschied fällt sehr herzlich aus. Ich weiss nicht, wie lange die anderen noch sitzen geblieben sind, aber da alle inzwischen ihre Sammlung hier auf Parfumo aktualisiert haben, gehe ich davon aus, dass sie es auch noch heim geschafft haben.

Meine Lieben, das können wir sehr gerne mal wiederholen! Auch neue Gesichter sind dann natürlich willkommen in unserer kleinen, duftsüchtigen Selbsthilfegruppe.

Von links: Giada, Zora, Andy Tauer, Fencingline, Amber9, Aura und Milou. Weitere Bilder sind in Zoras Fotoalbum zu finden.

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