BebeBazi

Als ich ihn das erste mal gerochen habe, dachte ich: Süß, sehr süß, Orange und etwas Puder, das soll ein Herrenduft sein? Losgelassen hat er mich dann doch nicht und letztendlich ist er bei mir gelandet.
Nach dem Aufsprühen steht erst einmal zitrische Orange im Vordergrund. Die Frische verfliegt schnell, er wird cremiger und bleibt dieser Linie treu. Je länger man ihn trägt, um so cremiger wird er, zudem begleitet ihn eine leicht würzig-holziger Ton, Lorbeere als Note passt hier ganz gut. Viel mehr passiert nicht, aber das meine ich nicht abwertend.
Der Roma Uomo ist immer noch kein Duft, den ich oft trage. Im Alltag wäre er mir trotz Zitrus und Orange zu schwer und cremig süß. Aber ab und zu gibt es Abende, an denen er seinem Namen gerecht wird. Wenn es nach Sonnenuntergang noch warm ist und man draußen bleibt, dann kommt er zur Geltung und ich könnte mir kaum einen passenderen Duft vorstellen.

Es gibt viele Düfte, die mir gefallen, aber wenige, die ich oft trage. Meistens scheitert es daran, dass ich nicht wüsste, wo oder zu welchem Anlass ich ihn tragen sollte.
Anders der 1881 Black. In der Drogerie getestet fand ich ihn erst einmal angenehm, aber nichtssagend. Dort wurde er wahrscheinlich von anderen Düften überlagert, die sich mehr in den Vordergrund drängen. Dabei ist der Cerruti eher zurückhaltend und sauber, mehr im Hintergrund, aber doch da, wenn man ihn braucht.
Das Opening ist frisch, leicht aquatisch/seifig und die Bitterorange kommt gut raus und nimmt der Frische ihre Synthetik. Etwas später kommt Würze und Holzigkeit dazu, der Duft wird ernsthafter. Mit der Zeit wird er auch dezent süß. Nach ein paar Stunden, finde ich, riecht meine Haut wie nach einem Tag an der Sonne im Freien.
Zu keinem Zeitpunkt drängt sich eine Duftnote nach vorne, er sticht nicht heraus, der Cerruti Black bleibt immer dezent und angenehm. Und das ist der Grund, warum ich ihn so mag. Er mag etwas belanglos sein, für mich ist er ein Alltagsduft, der immer geht. Langweilig wird er trotzdem nicht.