Brida

Sie atmet
in sonnenzerfransten Ebenen
hütet ihre Wacholder
im Dämmerstaublicht
windzersplitterte Äste
greifen den Himmel
vertraute Fremde

Grelles Weiß
läuft ihren Hals hinab
Pfirsichhaut
aufgerissen vom Blau
halte sie in Flächen
doch sie entweicht ins Licht
Unfertige Linie

Staubgold liegt auf Kornwellen
im Wärmedunst
Zwischen Himmel und Erde
schimmert
ein verblasstes Polaroid
aus einem Sommertag gezogen

In einer Ecke der Zeit
steht eine polierte Truhe
knarrend wie Sommerholz
dieNarben trägt wie Schmuck
Sie atmet den Staub
von Kindheitssonnen

Mein alter Fuchs
trägt noch Früchte im Fell
Spuren von Schatten
vergangener Feste
streifen leise um sein Herz
mit einem Lächeln