Chrislibond

Chrislibond

Rezensionen
Chrislibond vor 4 Jahren 14 6
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Olfaktorisches Meisterwerk
Gleich vorweg: dieser Duft ist anders - anders als das Jahr 1976, anders als die übrigen Floris-Düfte. Aber wie ist er denn, wenn er so anders ist? Die Antwort findet ihr am Schluss meines Kommentars.
Der Duft startet mit einer leichten Zitrusnote, die - anders als bei vielen zitrischen, frischen Duftstarts - sehr natürlich und nicht stechend erscheint. Deutlich stechender ist am Anfang aber eine Pfeffernote, die den Duftauftakt sogleich interessant macht und ihn gleich zu Beginn von anderen frischen Düften abhebt.
Nachdem das zitrische und pfeffrige Opening abgeklungen ist, kommt eine deutliche Wacholdernote in den Vordergrund, die mit dem Vetiver den weiteren Duftverlauf bestimmt.
Anders als vermutet, schlägt sich nach einer Weile wieder eine leichte natürliche Zitrik in den Vordergrund. Es mündet in ein Wechselspiel zwischen erdiger Wacholderaromatik und frischen Akzenten. Das habe ich so noch nie bei einem Duft erlebt. Patchouli, Amber und Moschus kommen zum Schluss dazu und runden den Duft ab, ohne dass er seine Ecken und Kanten verliert
Der Duft ist in der Anfangsphase deutlich wahrnehmbar und nimmt im weiteren Verlauf naturgemäß etwas ab. Die Haltbarkeit ist dennoch herausragend, auch nach Stunden kann man noch einen frischen Wacholderduft genießen. Und auf der Kleidung hält der Duft ohnehin mehr als ein Tag.
Warum ist 1976 also so anders? Weil es ein unglaublich komplexer, frischer Wacholderduft ist, der den gesamten Duftverlauf spannend bleibt, dabei gut tragbar ist. Meines Erachtens handelt es sich um einen der besten modernen Gentlemendüfte.
Floris ist hier ein wahres olfaktorisches Meisterstück gelungen!
6 Antworten
Chrislibond vor 4 Jahren 6 2
9
Flakon
5
Sillage
4
Haltbarkeit
8.5
Duft
Bestes Eau de Cologne!
Ob eine Reformulierung besser sein kann als das Original? In diesem Fall ja!
Olivia Giacobettis L'Eau de l'Artisan kam 1993 als Eau de Toilette auf den Markt. Seit langem bin ich ein Fan davon, das es einer der wenigen Düfte ist, der nach Wiese und Heu riecht. Umso mehr war ich gespannt, ob die Reformulierung im Jahr 2018 etwas Gutes bringen würde, zumal die Eau de Toilette-Version vom Markt genommen wurde.
Ich will es gleich vorwegnehmen: es ist Olivia Giacobetti gelungen, den Duft neu zu interpretieren und ihn in die Neuzeit zu überführen, ohne seine Grund-DNA zu verändern!
Jetzt zum Duft: Er startet frischer und zitrischer als das Eau de Toilette. Zitrone und Eisenkraut sind der perfekte Start, um dann zu Wiesen- und Heuakkorden überzuleiten. Die Basis wird von Holzakkorden geprägt, die sanft im Hintergrund bleiben.
Insgesamt ein Cologne-Meisterwerk von Olivia Giacobetti! Und das ganz ohne stechende Zitrik und einer aquarellartiger Leichtigkeit, die zu verzaubern weiß.
Die Haltbarkeit und die Sillage entsprechen einem Eau de Cologne. Aber man sprüht hier gerne nach.
2 Antworten