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vor 5 Monaten - 11.08.2025
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Xerjoff – Vielfalt à la Copy & Paste

Xerjoff – Vielfalt à la Copy & Paste

Für mich ist es mit Xerjoff wie bei einer Konditorei: Es werden zwar Törtchen in allen Formen und Farben angeboten – aber bei jedem Bissen schmeckt man den gleichen Vanilleboden. Oder wie eine Weinverkostung, bei der alle Jahrgänge unterschiedlich etikettiert sind, aber alle nach dergleichen Rebsorte schmecken.

Nur riecht Xerjoff im Innern eben nicht nach Vanille, nicht nach der immergleichen Rebsorte, sondern stets synthetisch und immer irgendwie scharf (im Sinne von leicht beißend) würzig. Schlimmer noch: Wenn ich diesen bestimmten Duft im Gesamtakkord gewichten müsste, läge sein Anteil bei 70 bis 80 Prozent. Tatsächlich liegen die eigentlichen Duftvariationen, die ich bei den verschiedenen Kreationen wahrnehme,  gerade mal bei 20 bis maximal 30 Prozent.

Nicht dass ich irgendjemandem dieses Label madig machen möchte. Vielmehr frage ich mich, geht es anderen ähnlich und was mich noch viel mehr interessiert: was genau ist das, was sich in meiner Wahrnehmung durch alle Düfte aus diesem Hause zieht? Denn mittlerweile stellen sich leicht allergische Reaktionen auf diese eine bestimmte "Rebsorte" ein, die scheinbar in jedem Xerjoff-Flacon die Essenz bildet.

Beispiel aus dem Alltag: Wir schreiben August 2025. Draußen in einer angesagten japanischen Nudelbar auf mein Essen wartend - das Klientel ist tendentiell eher jung - ist immer einer dabei, der Xerjoff aufgelegt hat. Eine Sommernacht an einer Strandbar am Vater Rhein mit toller Musik - aber nicht ohne XerJoff.  Kaum schlendere ich über die Zeil, Frankfurts bekannteste Einkaufsmeile: DU! schon wieder!

Für mich ist Xerjoff der Inbegriff der Variation in Endlosschleife.

Aktualisiert am 11.08.2025 - 15:45 Uhr
11 Antworten
SchrippeSchrippe vor 5 Monaten
3
Früher war das mal anders. Ich erinnere mich an die Abfüllung eines Duftes, den ich zu einem Tausch bekam. Danach aus Begeisterung den Duft im Flakon gekauft. Roch anders, synthetisch trifft es ganz gut. Kein Vergleich zu dem Duft im Röhrchen. Ich bin dann gezielt losgegangen, um diesen Eindruck zu untermauern. War bei sehr vielen Düften von Xerjoff so.
BizzlBizzl vor 5 Monaten
Das ist nur bei Düften so, die einer gewissen Linie angehören. Die einzelnen Linien finde ich an sich grundverschieden.
Ein Oud Duft hat für mich keine Basis, keinerlei Gemeinsamkeit mit einem JTC Duft. Der hat wiederum keinerlei Gemeinsamkeit mit einem aus der K Collection, etc
Phillip423Phillip423 vor 5 Monaten
Bin da anderer Meinung, das Haus hat so eine vielfältige Auswahl das das pauschal für mich nicht zutrifft. Der Homme und ein Erpa Pura z.B. haben ja wohl gar nichts gemeinsam. Ich könnte jetzt zig Düfte gegenüberstellen bei denen das (für mich) nicht der Fall ist.
DerRitterDerRitter vor 3 Monaten
@BeatriceA
Du hast es erfasst. Genau so war mein Beitrag gemeint. Daher vielen Dank für Deinen Kommentar!
BeatriceABeatriceA vor 5 Monaten
6
Er sagt ja nicht, dass die Düfte gleich sind, er sagt, er nimmt im Hintergrund immer dieselbe Note wahr. Das merke ich bei vielen Marken. Ich vermute, nicht alle nehmen diesen Unterbau wahr, was weder gut noch schlecht ist. Der Vergleich mit der Konditorei hilft: mein Mann mag Kuchen vom Bäcker, ich finde sie alle ähnlich.
Andi136Andi136 vor 5 Monaten
7
Also „früher“, da gab es durchaus eigenständige Xerjoff.
Sachen wie Dhofar, Oesel, Oroville, das waren definitiv Düfte die nicht nach immer demselben Vanille-Kuchenboden rochen.
Aber ich verstehe was du meinst.
ElAttarineElAttarine vor 5 Monaten
10
Einzelne (!) aus dem Haus mag ich immer noch gerne, aber im Ganzen stimme ich Dir zu. Hier geht es offenbar auch um Markenwiedererkennung.
ElAttarineElAttarine vor 3 Monaten
1
@DerRitter Den Zefiro mag ich zum Beispiel richtig gerne!
DerRitterDerRitter vor 3 Monaten
@ElAttarine & @BeatriceA
Um welche »Einzelkandidaten« aus dem Stall Xerjoff handelt es sich denn? Vielleicht fallen sie ja auch für meine Nase aus dem Schema und sind einen Schnüffler wert...
BeatriceABeatriceA vor 5 Monaten
5
So geht es mir auch. Ein paar mag ich, die meisten nicht. Irgendwann habe ich aufgehört, sie zu testen.
EbrietasEbrietas vor 5 Monaten
2
gehe mit deiner Meinung nicht konform.