DuftFlasher
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vor 5 Monaten - 07.12.2023
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Industrial Punk: Der Duft Type Writer von Parfumerie Particulière

Oder...

Der Versuch einer Duftbeschreibung mit den Sinnen eines Kindes.

Im Jahr 1958 ragte die alte Industriehalle, die bereits 1876 erbaut worden war, wie ein verwittertes Monument der Vergangenheit zwischen neu errichteten Wohnhäusern und alten Geschäften empor. Ihre hohen Mauern, vom Rost der alten Stahlgitter überzogen und die schäbige Fassade zeugten von vergangener Größe. Einstmals brummender Schauplatz für die Herstellung von Schreibmaschinen, verharrte sie nun in verlassenem und vergessenem Zustand. Doch für einen mutigen zehnjährigen Jungen namens Charles wurde sie zu einem Schauplatz voller Abenteuer und spannender Geschichten.

Charles, ein neugieriges Kind mit einem unstillbaren Verlangen nach Erkundung, betrat die wegen Baufälligkeit gesperrte Halle. Getrieben von dem unwiderstehlichen Drang, die Geschichten, die er über diesen Ort gehört hatte, mit eigenen Augen zu sehen, öffnete er problemlos die nur mit einem defekten Vorhängeschloss versehene massive Tür, die gespenstisch quietschte, als sie sich langsam in die Dunkelheit öffnete.

Die Vorhalle bot Charles einen verlassenen Anblick, die Atmosphäre war düster und beklemmend. Der Boden, industriell verkleidet mit genieteten Stahlplatten, roch auf seltsame Weise gepflegt, als wäre der Raum gerade erst verlassen worden. Rostige Schlieren zogen sich an den Wänden entlang und der unregelmäßige Rost, der sich auf dem Boden ausbreitete, verlieh der Szenerie ein düsteres, aber auch ehrwürdiges Ambiente. Es schien, als hätte die Halle und die alten Maschinen die hier einmal Platz fanden, einst voller Leben und Fortschritt gesteckt, bevor plötzlich alles verstummte und dem Verfall überlassen wurde. Die erdrückende Stille wurde lediglich von fernen Geräuschen der Außenwelt durchbrochen, was die Einsamkeit und Verlassenheit dieses Ortes nur verstärkte. Charles spürte eine eigenartige Kälte, die nicht nur von dem verlassenen Gebäude, sondern auch von den schattenhaften Ecken der Halle ausging. Ein Schauder überlief ihn, als er sich fragte, welch düstere Geheimnisse diese Halle wohl barg und welch unheilvolle Ereignisse sich hier in der Vergangenheit wohl abgespielt hatten.

Um in die eigentliche Werkhalle zu gelangen, musste Charles einen Verbindungsgang durchqueren, der einst als Maschinenlager diente, was die Abdrücke auf dem Boden bezeugten. Es roch nach eingetrockneter Tinte, Schweröl, Staub und Rost. Als er das Ende des Ganges erreichte, gelangte er durch eine weitere unverschlossene Tür in das einstige Herz der Produktionsstätte.

Die Werkhalle war übersät mit fertiggestellten und halbfertigen Schreibmaschinen, Einzelteilen und alten Werkzeugen. Stumme Zeugen einer längst vergangenen Ära. Die nackten Betonwände waren teilweise von Feuchtigkeit und Schimmel befallen, während hier und da einige Klinker auf dem Boden lagen. Die alten Fertigungsmaschinen waren längst verschwunden. Doch inmitten dieser Relikte fiel Charles eine Schreibmaschine auf, die wie alle anderen aus der Zeit gefallen schien. Ihre vergoldeten Tasten schimmerten schwach im trüben Licht, und das vergilbte Papier in ihr verströmte den Geruch längst vergangener Tage – ein Gemisch von abgeblättertem Lack, verrostetem Metall und gealtertem Holz.

Plötzlich vernahm er Schritte und eine Tür knarzte bedrohlich. Einer der Kaufleute von der Ladenzeile gegenüber musste ihn gesehen haben, als er das Gebäude betrat. Charles versteckte sich in einer dunklen Ecke, sein Herz pochte wild vor Aufregung und Angst. Er zitterte, als der Krämer den Raum durchquerte, und fast konnte er spüren, wie sein lärmend schlagendes Herz ihn verraten könnte.

Als der Krämer die Haupthalle wieder verließ, spürte Charles sowohl Eile als auch Nervenkitzel in sich aufsteigen. Er wusste, dass er gehen musste, bevor er entdeckt wurde. Doch die Schreibmaschine und ihr betörender Geruch ließen ihn zögern. Er entschied sich, eine kurze Nachricht zu hinterlassen, in der er von seiner Faszination für die vergessene Halle und ihre Relikte erzählte. Vielleicht, so dachte er, würde ein weiterer Besucher nach ihm seine Nachricht finden und so seine Eindrücke und Erlebnisse erfahren.

Entgegengesetzt zur Richtung, in der der Krämer die Halle verlassen hatte, rannte Charles in Richtung des Nordtores. Er wusste, dass es dort einen schmalen Durchgang an der verrotteten Mauer gab, den er für sein Verschwinden nutzen könnte. Auf dem Weg dorthin passierte er eine letzte, kleinere Halle des Komplexes, in der weitere Schreibmaschinen auf Holztischen verstaubt und verlassen auf den Zahn der Zeit warteten. Ein subtiler, aber nicht unangenehmer Geruch von Moder und aufgewirbeltem Staub, zog durch seine Nase.

Mit klopfendem Herzen und einem Gefühl des Bedauerns verließ Charles die letzte Halle in Richtung seines Stadtviertels und tauchte wieder in das Tageslicht ein. Er rannte davon, von einem Gefühl der Begeisterung und der unerwarteten Aufregung erfüllt.

Die alten Hallen blieben zurück, still und geheimnisvoll, ihre Geheimnisse für die Zukunft bewahrend. Und die Nachricht, die Charles hinterlassen hatte, war mehr als nur ein Stück Papier. Es war ein Zeugnis seiner unerschrockenen Neugier und ein Erbe, das darauf wartete, von jemand anderem entdeckt zu werden.

Charles ließ das Gelände hinter sich und machte sich auf den Weg nach Hause. Doch die Erinnerungen an die verlassenen Hallen und ihre faszinierenden Gerüche würden für immer einen Platz in seinem Herzen haben, ein olfaktorischer Schatz aus längst vergangenen Tagen.

Zum Duft auf Parfumo: Type WriterType Writer
Das AI-generierte Bildmaterial basiert auf dem SDXL 1.0 Model.
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