DufterTyp

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11 - 15 von 18
DufterTyp vor 12 Jahren 7
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
5
Duft
Edel-Aquatik
Der Auftakt dieses Duftes gefällt mir richtig gut. Vornehmlich Bergamotte, Lavendel und allem voran die Pflaume aus der Herznote erzeugen eine außergewöhnlich schöne, frische und fruchtige Eröffnung.
Nach ca. einer halben Stunde wandelt sich das Parfum aber deutlich in eine ziemlich aquatische Duftrichtung. Ein Blick auf die bisherige Dufteinordnung zeigt mir, dass Andere Mitglieder dies offenbar nicht war nehmen, bei mir entwickelt sich diese jedoch zunehmend.
Allerdings muss man sagen, dass es sich hierbei nicht um einen gewöhnlichen Synthetik-Aquatikduft handelt, sondern um eine sehr natürliche, aquatische Frische, was bei Parfums dieser Duftrichtung wie ich finde doch äußerst selten bis überhaupt nicht vorkommt. Dennoch bleiben, selbst wenn wie bei diesem Parfum ziemlich natürlich umgesetzt, aquatische Düfte für mich generell einfach schwierig zu tragen.
Zu dieser aquatischen Frische gesellen sich mit zunehmendem Duftverlauf noch sehre kräftige, blumige Duftnoten. Rose, Geranium und Nelke sind hierfür wohl verantwortlich, was den Duft für mich persönlich noch schwieriger macht, denn statt die aquatische Seite des Duftes mit einem kleinen kontrapunkt zu versehen, wird diese durch die Blumigkeit nun noch betont.
Die Basis kann ich im Übrigen überhaupt nicht warnehmen. Der Duft verbleibt bei mir ab der Herznote unverändert. Moschus oder gar Vanille kann ich jedenfalls überhaupt nicht erkennen.

Das EDP besitzt eine enorme Haltbarkeit. Mit 2-3 Sprühern ist man mindestens 10 Stunden und auch länger gut beduftet. Das Thema des Parfums bei dem Meer, Wind und Küstenregionen als Inspirationsgeber angeblich grundlegend waren, wurde überzeugend umgesetzt. Mit 217.-- Euro / 75 ml ist das Parfum aber wahrlich kein Schnäppchen. Für Interessierte einer natürlichen aquatischen Dufterfahrung kann ich es mir aber sehr gut als Sommer-Ausgehduft vorstellen. Trotz der hochwertigen Inhaltsstoffe, ist es aber leider kein Parfum für mich.
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DufterTyp vor 12 Jahren 3 5
2.5
Haltbarkeit
8
Duft
Egoiste 0,5
Kaum aufgesprüht, erfasst ein Duft meine Nase, welchen ich schon sehre lange nicht mehr geschnuppert habe. Und zwar erinnert mich dieser zunächst tatsächlich an das Deodorant Axe Amber, welches ich vor vielen Monden mal verwendet habe (keine Ahnung ob es das heute auch noch gibt?). Diese Note verflüchtigt sich jedoch sofort wieder und macht schön Platz für die Wacholderbeere. Einige Momente später gesellen sich auf meiner Haut auch schon der Kardamon und Koriander aus der Herznote hinzu und verschmelzen zu einem sehr angenehmen, harmonischen und ausgeglichenem Duft.
Ab diesem Zeitpunkt erinnert mich der Duft eindeutig an Egoiste von Chanel, wenngleich auch wesentlich dezenter und leiser. Mir ist klar, dass ich mir jetzt sehr weit hinaus lehne und diesen tollen Klassiker überhaupt mit irgendetwas vergleiche – aber ich nehme es in der Tat so war.
In der Basis fügt sich sehr viel Moschus (für meinen Geschmack etwas zu viel) hinzu, lässt den Duft dadurch aber noch etwas sinnlicher werden.

Die Intensität und Haltbarkeit von Katana ist wie auch schon bei seinem Kollegen Black Purple äußerst zurückhaltend. Für ein als Eau de Parfum klassifizierten Duft, für meine Begriffe eindeutig zu wenig und den Preis von 115.--Euro / 100 ml empfinde ich deshalb auch als gewagt hoch angesetzt. Allerdings duftet Katana wirklich recht natürlich und ist sehr angenehm zu tragen. Wem Egoiste zwar gefällt aber evtl. zu expressiv empfindet, könnte hieran sicherlich Gefallen finden. Auch für Frauen finde ich es deshalb extrem interessant – vielleicht sogar eine Art Egoiste pour femme, wobei Katana natürlich keineswegs ein klassischer Frauenduft ist.
Die Assoziation zur japanischen Schwert-Schmiedekunst, die der Duft ja angeblich vermitteln soll, ist aufgrund seiner Harmonie und Ausgeglichenheit gelungen und durchaus nachvollziehbar. Eine Empfehlung zum Test kann ich jedenfalls ohne Einschränkung aussprechen.
5 Antworten
DufterTyp vor 12 Jahren 8 8
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
....kenne ich schon...
Autoportrait ist ein relativ neues Parfum, welches ich die Gelegenheit zum Testen hatte. Gleich nach dem Aufsprühen erkenne ich eine ganz leicht frische und fruchtige Note. Nach einigen Minuten fängt der Duft bereits an sich zu verändern und zwar in einen.... *huch*, was ist denn jetzt los!?!? Also moment mal, dass kenn ich doch ....mir durchaus bekannter Duft und zwar Carbone von Balmain, welcher ebenfalls diese, ja eine Art interessante Bleistiftnote enthält.
Hmmmm, jetzt erst mal ganz langsam, dachte ich so bei mir – mal sehen was die Duftpyramiden denn so sagen. Und tatsächlich, bei näherer Betrachtung ist die Ähnlichkeit eigentlich gar nicht so erstaunlich. Mit Benzoe, Weihrauch. Moschus, Elemi und Vetiver verbinden diese Düfte 5 gleiche Komponenten, und dass auch noch in sehr ähnlicher Anordnung. Diese Bleistiftnote verleiht dem Parfum irgendwie einen geheimnisvollen, leicht mystischen touch, hier allerdings mit leicht blumigem Beiklang. In der Basis fügen sich Eichenmoos und Zedernholz sehr schön in den Duft mit ein und verleihen diesem zusätzlich einen angenehm herben Einschlag.

Sowohl Carbone, als auch Autoportrait sind ohne Frage interessante, gute gemacht Düfte. Hier hat man sich endlich getraut, auch mal was anderes zu kreieren, denn die Düfte sind nicht ganz alltäglich und doch eher ungewöhnlich. Trotzdem treffen beide nicht ganz meinen Geschmack. Einen Kauf kann ich mir persönlich daher weder für das Eine noch das Andere vorstellen - tragen (so ein oder zwei mal im Jahr) hingegen schon. Während die Bleistiftnote in Carbone sehr kräftig und ausgeprägt wirkt, ist sie in Autoportrait für meine Begriffe etwas leichter und tragbarer gestaltet. Wer mal etwas Anderes probieren möchte, kann ich ohne Einschränkung einen Test für beide Düfte empfehlen. Durch den teilweise leicht blumigen Beiklang, könnte ich mir Autoportrait evtl. auch dezent an einer Frau vorstellen. Der Duft wirkt auf mich insgesamt relativ natürlich, bzw. nicht extrem synthetisch. Das Parfum ist wie ich finde primär als Ausgehduft im Herbst und Winter, sowie im Frühling bei z. B. Aprilwetter geeignet.
Während man bei Carbone für 100 ml nur 68.-- Euro (40 ml kosten 38.--Euro)bezahlen muss, sind es bei Autoportrait bereits 120.--Euro. Allerdings gibt es hier auch eine kleinere, 50 ml-Variante, für die man 80.--Euro zu berappen hat. Die Haltbarkeit ist angemessen und scheint mir bei Autoportrait aufgrund der Eau de Parfum Konzentration auch etwas höher als bei Carbone. Ob dies allerdings den doch deutlich höheren Preis rechtfertigt, muss besser jeder für sich selbst entscheiden.
8 Antworten
DufterTyp vor 12 Jahren 4
2.5
Haltbarkeit
4
Duft
Eine alternative Wertanlage?
Ich habe bisher 2 Herrenparfums von Paolo Gigli getestet. Excentrique pour Homme (ein recht einfacher, grüner und unkomplizierter Frühlingsduft) und heute Final Touch Man. Der Name des Parfums lässt nichts weniger als Großartiges erwarten. Um es allerdings gleich vorwegzunehmen. Es hat für mich bisher den Anschein als punkten die Produkte von Paolo Gigli mehr durch Ihre edlen Flakons und weniger durch die Düfte.

Die Fläschchen sollen angeblich alles einzeln gefertigte, durch ein aufwendiges Verfahren gebrannte, kunstvoll von Hand bemalte und mit 24K Gold veredelten Glasflakons sein. Die Dinger sind echt eine Augenweide, gar keine Frage. Aber schließlich und endlich können mich diese alleine noch nicht überzeugen.

Direkt nach dem Aufsprühen erkenne ich eine sehr blumige, aber nicht all zu feminine, vorerst noch recht natürlich Note. Alpenveilchen und Geranium sind dafür wohl verantwortlich. Der Duft verändert sich sehr schnell und wird auf meiner Haut sehr weich und cremig, ohne dass ich allerdings eine klare Duftrichtung heraus riechen könnte. Es riecht jetzt einfach irgendwie nach Creme, aber nicht so besonders lecker. Ananas und Johannisbeere, welche die Herznote ja angeblich stark mitbestimmen sollen, kann ich nicht erriechen. Vielleicht noch entfernt etwas Lavendel. Zunehmend nimmt der Duft für mich eine Art synthetische Note an. Die "Basis" mit Ebenholz und Moos ist für mich quasi gar nicht existent, etwas Ambra ist dann gegen später nur noch zu erahnen. Irgendwie erinnert mich der Duft zum Schluss ein wenig an das Duschgel Versace pour Homme, welches ich vor einiger Zeit einmal geschenkt bekommen, aber niemals aufgebraucht habe. Denke sehr viel mehr brauche ich nicht mehr dazu sagen.
Die Haltbarkeit empfinde ich für ein Eau de Parfum als äußerst dürftig. Nach einer knappen Stunde war der ganze Spuk, der keiner war, eigentlich schon vorüber. Der Preis für diesen Duft ist mit heftigen 215.-- Euro / 100 ml, naja um es noch irgendwie nett zu formulieren, sehr gewagt.

Mein Eindruck: Hier bezahlt man eher den Flakon als für den Duft selber. In Zeiten von "Eurokrise" und "Inflation" ist möglicherweise dieser Flakon eine alternative Wertanlage. Eine Empfehlung für den Duft an sich kann ich persönlich jedoch leider nicht aussprechen.
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DufterTyp vor 12 Jahren 5 2
10
Haltbarkeit
9
Duft
Schmeichelndes Kraftpaket
Endlich hatte ich die Möglichkeit diesen sehr interessanten Duft zu testen. Gleich von Beginn an erkenne ich einen leicht bitteren, scharf-zitrischen Geruch – sehr kräftig und bestimmend, also da geht wirklich was. Die Herznote wird nach ca. 10 Minuten erreicht. Ab diesem Zeitpunkt wandelt sich der Duft, wirkt zwar weiterhin sehr kräftig, wird aber darüber hinaus noch ziemlich rau, ja äußerst maskulin, jedoch gleichzeitig auch irgendwie sanft und beruhigend. Lavendel, Geranium und Honig bewirken hier einen tollen Gegensatz, den ich in dieser Art noch nirgendwo geschnuppert habe. Die einzelnen Ingredienzien, sind im Übrigen gut und deutlich heraus zu riechen.
Die Herzphase hält für meine Begriffe sehr lange an. Die Basis tritt nach ungefähr 1,5 Stunden ein. Hier vermischen sich holzige und harzige Noten mit dem übrigen Duft zu einem sehr schönen und angenehmen Duftcocktail – wirklich ganz toll gemacht.
Die gesamte Komposition wirkt sehr durchdacht. Der komplette Duftverlauf ist wunderschön. Die Intensität, bzw. Haltbarkeit ist ziemlich ausgeprägt. Ein einfaches Parfum ist Versilia definitiv nicht. Es ist was ganz Eigenes, ja wirklich etwas Besonderes.

Nach meinem Empfinden ist Versilia ein richtig schöner Männerduft. Wenn mein Parfumbudget nicht schon ein so extremes Defizit verzeichnen würde, müsste ich mir den Duft bestimmt sofort kaufen. Könnte es mir jedenfalls sehr gut vorstellen zu tragen - sowohl tagsüber als auch am Abend, bevorzugt für den Frühling, wenn die Tage schon etwas wärmer, aber noch nicht ganz so heiß sind. Ein Schnäppchen ist der Duft aber wahrlich nicht. Für 100 ml muss man schlappe 168.— Euro berappen. Dafür bekommt man allerdings auch ein außergewöhnliches, zu jeder Zeit natürlich riechendes und hochqualitatives Duftkunstwerk.
2 Antworten
11 - 15 von 18