Foxear
Foxears Blog
vor 3 Jahren - 04.02.2021
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Der anfängliche Testwahnsinn

Da wären wir also. Januar 2021. In meinem ersten Blog schrieb ich über meinen Einstieg in die Duftwelt im Dezember 2020. Einen Monat später hatte ich bereits über 90 Abfüllungen erstanden.

Ich hatte mir als Ziel gesteckt, so viele Düfte wie möglich zu testen, so schnell es nur ging. Am besten die gesamte Top 100 der Herrendüfte, schließlich will man ja mitreden können. Creed? Dies, das, Ananas!

Man kennt sie aus Drogeriemärkten, diese sogenannten Tester – Papierstreifen – oder wie die sich schimpfen. Sicherlich ist es eine gute Idee, direkt mal 100 von diesen Dingern bei Amazon zu erwerben, oder nicht? Ein Tester für je eine Probe- so die Rechnung.

So begann ich damit, fröhlich 5 – 10 Düfte – im selben Raum – auf die Papierstreifen zu sprühen und kurz daran zu riechen. Boah- scharf! Aua meine Nase! Uff, Kopfschmerz lass nach. Nicht nur, dass ich mich in einer toxischen Duftwolke befand, in der sich alle Gerüche untereinander paarten, ich nahm außerdem nur die Kopfnoten wahr. Gefiel mir ein Duft nicht, sofort Harken dran – 6, setzen - kein Foto für dich.

Nach zwei Tagen mit dieser Methode merkte ich schnell, dass es nicht erfolgsversprechend war. Ich nahm zwar viele Gerüche wahr, aber irgendwann konnte ich kaum noch unterscheiden, was ich zuletzt gerochen hatte.

Also- die nächste Schnapsidee. Oft sieht man Leute, die sich Parfüm auf den Handrücken oder den Ellenbogen sprühen. Darin sah ich zwei Vorteile. Ich nehme ich die Geruchsentwicklung so besser wahr als auf den Papierstreifen, außerdem gibt es ganze vier Kontaktpunkte, jeweils zwei pro Arm. Somit kann ich vier Abfüllungen am Tag testen- Ha!

Sicherlich zunächst besser als meine erste Methode, im Endeffekt aber auch ein Geruchsmisch-Masch sondergleichen. Mal hier links geschnuppert- toller Duft! Oder warte mal, ist es noch doch der vom Handgelenk? Oder zieht da gerade eine Duftwolke von der anderen Seite rüber? Mist, so wirklich super ist auch diese Methode nicht.

Letzten Endes war meine Lehre aus diesem Chaos folgende: Man muss sich für jeden Duft Zeit nehmen und die Reise genießen. Als ich das verstanden haben, war es wie das Lösen einer komplexen Gleichung, die nach langem Rumrechnen endlich aufging. Seither teste ich nur noch einen Duft pro Tag, manchmal auch zwei Tage hintereinander um so einen guten Eindruck zu bekommen. Es ist kein Wettrennen, ich muss nicht die gesamte Parfüm Enzyklopädie in 4 Wochen aufholen, sondern mich auf die Düfte einlassen und diese genießen.

In diesem Sinne, frohes Schnuppern!

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