Intelligibel

Intelligibel

Rezensionen
Intelligibel vor 10 Jahren 3
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Ich zitiere: ´Geniale Kopfnote´
Wie meine Vor-Rednerin/Schreiberin ´DieNase´ es bereits treffend im Titel ihres Kommentars ´Geniale Kopfnote´ konstatierte, so kann auch ich dieses Urteil vollends betonen. Diese Kopf- und Auftaktnote, die sich dadurch auszeichnet, dass sie frisch, zitrisch - mich erinnert das hesperide Aroma jedoch eher an eine Limone als an die klassische Zitrone -, leicht und köstlich erscheint, ist das bemerkenswerte und unverwechselbare an L´Instant de Guerlain pour Homme.
Doch leider, so leid es mir auch tut, ist es nur! die Kopfnote, die mich an diesem Duft so erfreut - zwar ekstatisch -, aber trotzdem lediglich die Kopfnote. Die folgenden Duft-Phasen sind ihrer Herbheit und Strenge wegen - zwar mit einer sehr subtilen Süße unterlegt -, einfach nicht für mich, oder, ich einfach nicht für sie gemacht. Wir verwirken einander. - Vielleicht ist dieser Umstand meiner noch jüngeren und ungeschulten Nase geschuldet; welcher Umstand aber tragisch wäre -.
Jedenfalls ist die mittlere Phase von L´Instant de Guerlain pour Homme, aufgrund ihres herben, leicht bitteren und starken Ausdrucks wegen, der Grund für meine leichte Ignoranz diesem Duft gegenüber. Doch auch inmitten dieses Unbehagens in dieser Phase, ist etwas im oder am Duft, was mich dann doch wieder anzieht. Entweder sind es noch die Spuren aus ´der besten aller möglichen Kopfnote´, oder ein anderer Part, der aber so flüchtig ist, dass ich mich schwerlich mit einer Revision meines Urteils - bezüglich des mittleren Teils des Dufts -, tue. Ich vindiziere dieses "dann-doch-wieder-Anziehende" dem Kakao, der zwar kaum detektierbar ist, aber irgendwie, irgendwann, irgendwo dann doch erscheint.
Der Ausklang ist dann wieder recht moderat und unspektakulär.
Insgesamt und tendenziell bin ich dem Duft gegenüber zwar ambivalent eingestellt, doch ist er mir noch eines mir entziehenden Grundes wegen ausgezeichnet zu nennen. Denn allein die Kopfnote - und nur um sich an ihr zu freuen, um nicht zu sagen laben -, lohnt dieser Duft. Der Rest ist Gewöhnung - hoffentlich.
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Intelligibel vor 10 Jahren 8 4
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Duftende Kunst
Zunächst einmal möchte und muss ich - ohne dabei hoffentlich zu sehr "schleimerisch" zu klingen - auf diese hervorragende Parfumo-Community rekurrieren. Dank dieser Site und seinem Inhalt bin ich in den letzten Wochen und Monaten zu den wunderbarsten Düften gekommen; - und ich bin mir nicht sicher, ob dieses auch ohne die hilfreichen, vorzüglichen und sehr unterhaltsamen Kommentare der Fall gewesen wäre, da ich doch ein olfaktorischer Laie bin. So viel nun zum Lob, der hoffentlich noch im angemessenem Rahmen blieb und...


Nun zum eigentlichen "Geschäft": Dies ist mein erster Kommentar überhaupt zu einem Parfum, und ich hoffe er wird gefällig - wobei ich kein Anspruch erhebe auf die hier in dieser Community oft gelesene literarische Finesse.
Der erste Kommentar gleich zu einem der wohl - dies ist mein Eindruck von ihm - "komplizierteren" Parfums, die ich bis dato wahrgenommen habe. Zunächst aber zu den Formalia: der Flakon ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Wucht!; kubisch, klobig, solide, zwar simpel, aber elegant: Prädikat: Ausgezeichnet. Doch etwas missfällt mir dann doch im Umgang mit dem Behälter des Dufts: Der Sprühkopf. Vielleicht liegt es auch an meiner mangelhaften "Handwerklichkeit" resp. Fingerfertigkeit, aber ich komme mit dem Druckknopf nicht klar - jedenfalls nicht auf die für mich wünschenswerte Weise. Er versprüht entweder eine unzureichende Menge, oder eine "unangemessene", oder er "spuckt" lediglich - bisweilen kommt es auch vor, dass er daneben sprüht. Hierin muss man sich echt üben, was sich allerdings sehr lohnt!
Denn der Duft macht dieses Manko allemal wett. In allen drei Durchgängen des Duftverlaufs, sprich Kopfnote, Herznote, Basisnote - wobei ich hier auch meine Präferenz bezüglich des später eintretenden Zimts, der ihm eine milde und delikate Süße verleiht, betonen will -, wirkt der Duft äußerst angenehm und leicht. Diese Dezenz, die in den Kommentaren der anderen "Parfumos" bemängelt wurde - aufgrund der mäßigen Sillage und Haltbarkeit -, finde ich aber sehr wohltuend und erfrischend. Frisch ist meiner Nase Empfindung auch der Auftakt, der wohl oder übel, rasch übergeht in das leicht herbe Tee-Aroma, der einfach harmonisch ist zum frischen/frischeren Auftakt. Und wenn dann nach einer gewissen Zeit - noch nie gestoppt, wie lange es dauert -, die bereits angesprochene Süße hinzukommt, ja, dann möchte ich Gucci Pour Homme II zu meinem Favorit zählen. Diese mittlere Phase ist unfassbar gut; bekömmlich, beruhigend, attraktiv, und wohlwollend.
Das Abklingen dieses Dufts ist dann noch einmal ein letzter Impuls einer ungemein betörenden Dezenz, die für mich allerdings die Stärke von Gucci Pour Homme II ist: Denn diese Dezenz ist das Thema dieses Dufts, der für mich zu den Besten gehört. Kompliziert, wie eingangs erwähnt ist er insofern - auch aufgrund des Sprühkopfs -, als dass er innerhalb der Wahrnehmung so "willfährig" ist, d.h., dass er mal da, mal nicht da ist; denn aufgrund seines flüchtigen Naturells ist es schwierig ihn klar zu identifizieren, vielleicht auch deshalb, weil er eben so stimmig komponiert ist. Aber diese ephemere Erscheinung ist auch ab und an mal angebracht, und wurde schon oft wohlwollend kommentiert; - vielleicht weil man auch nicht immer seine Umwelt qua seines Duftes überfordern muss.
Soviel nun zu Gucci Pour Homme II, der für mich duftende Kunst und ein kleines Meisterwerk ist.
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