Janine

Janine

Rezensionen
Janine vor 11 Jahren 9 2
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Keine gewöhnliche Pflaume...
Tom Fords Plum Japonaise, hat nichts mit der gemeinen Pflaume zu tun, das wäre für diesen Duft schon eine Beleidigung.

Vielmehr ist die Inspiration für diesen Duft die Ume Frucht. Die Ume Frucht symbolisiert in China und Japan den Frühling.

Eins möchte ich vorweg noch anmerken, mich erinnert dieser Duft jedoch an Serge Lutens Fille en Aiguilles. Es wäre anmaßend zu sagen, Ford hätte hier eine Kopie mixen lassen.

Kennern wird diese Ähnlichkeit aber auffallen. Meine Beschreibung wird bei dieser komplexen Komposition wohl subjektiv ausfallen.

Es ist eine gelungene Komposition mit einem warmen Charakter, fruchtig würziger Basis.

Es ist ein sehr gehaltvoller und trotzdem frischer und fruchtiger Duft.

Eine genau abgestimmte Kombination von edlen Harzen, verleiht ihr die nicht aufdringliche Würze.

Bei den Ingredenzien, die miteinander sehr gut harmonieren, entsteht der Eindruck, dass dieser Duft sich stets entwickelt und eine eigene Laune hat.

Es wandelt von würzigen Noten und leichtem Oud nach fruchtig-blumigen Noten, aber stets in Begleitung von Weihrauch und Bernstein.

Ein Duft, der empfehlenswert und für mich ein gelungenes Werk ist.

Nach dem Duftverlauf merkt man schon, dass dieser Duft eine eigene Persönlichkeit hat und lediglich nach dem Auftragen an Fille en Aiguilles erinnert!
2 Antworten
Janine vor 11 Jahren 9 1
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Grüner Orangenhain
Als ich das erste Mal Parfums de Nicolai Eau Soleil auftrug, war ich sehr überrascht. Meine Erwartung von einem Spaziergang in einem Orangenhain, nach duftenden Orangenblüten und dem frischen Grün der Blätter wurden nicht erfüllt.

Stattdessen erlebte meine Haut ein pfeffriges und bitteres Gastspiel!
Enttäuscht? Nicht doch... im Gegenteil!

Ein gutes Parfum sollte Neugier wecken, die Phantasie beflügeln,es sollte eine besondere Fähigkeit haben.

Den ganzen Tag mich dabei zu ertappen, an meinem Handgelenk zu riechen, den Kräutergarten wahrzunehmen. Für eine Weile die Augen zu schließen und den Seidenschal mit weißen Blüten und dem weichen Moschus auf der Haut zu fühlen.
Das ist die Fähigkeit von Eau Soleil!

Es ist auch ein Hauch von Nostalgie nach Brause, ungesüßten Zitrusfrüchten und Kräutern der Provence. Das Bittere am Anfang verwandelt sich in Ylang-Ylang und Jasmin mit einer sehr ausgewogenen Mischung. Es duftet nach getrockneten Gräsern und Blättern, mit einem gelegentlichen Schimmer von weichen und weißen Blütenblätter.

Neroli, mit Wasserdampf destillierte Orangenblüten, grün und herb, eher wie ungeöffnete Knospen statt mit Nektar gefüllte Blüten.

Eine tropische Blume, geduscht mit Ylang-Ylang,, Kaugummi mit Aprikosenmarmelade und grüne Bananen....es füllt Eau Soleil mit einer unverwechselbaren Süße.

Nicht weit davon entfernt, Patchouli, erdig und feucht!

Zum Ende der Vorstellung verabschiedet sich der Duft sehr langsam und weich mit Moschus und Zeder. Sogleich folgt ein Applaus von floralen Noten und Moschus
weich und klar mit einer guten Silage auf der sonnenwarmen Haut.

Nicht mein Lieblingsduft aber es verdient Anerkennung, es ist frisch und angenehm für jeden Tag.
1 Antwort