Klaus01

Aequalis startet zitrisch und durch den Rosmarin krautig, fast etwas medizinisch. Ich habe letzthin beim Braten mal ein Experiment gemacht und dem Steak vor dem Gang in die Röhre neben dem obligatorischen Rosmarinzweig auch ein paar Spritzer Zitrone beigegeben - ein herrlicher Duft strömte durch meine Küche!

Aequalis startet genau so. Der Rosmarin dominiert jedoch sehr schnell die Zitrone und zieht sich noch lange durch den Duftverlauf. Auf einer Armlänge riecht er sehr angenehm, obgleich mir doch anfangs ungewohnt.

Nach etwa einer halben Stunde gibt der Rosmarin erste Teile der Herznote frei, der Duft wird wärmer, etwas pudriger. Der immer noch dominante Rosmarin behält jedoch die Oberhand und hält damit auch Frische hoch. So kann man das übliche Iris-Tonka Duo denn auch bei knapp über 30° C noch sehr gut tragen. Der Duft kippt nie ins muffige, die Tonka kommt hier eher herbsüß rüber und leitet, die Iris bald dominierend, in die Basisnote über. Am Ende klingt der Duft recht hautnah holzig-herbsüß und pretty cozy aus.

Aequalis folgt in gewisser Weise der Federführung des Eau des Baux, doch raffinierter, subtilier und frischer. Auch war mir der Zypressenduft des letzteren doch ein weing zuviel des Guten. Aequalis wirkt hier insgesamt feiner, distinguierter.