MalaNoche

MalaNoche

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MalaNoche vor 12 Jahren 5
6
Duft
Feige süß-sauer
Ninfeo Mio habe ich inzwischen an meine Mutter weitergegeben, nicht weil er zu weiblich oder gar schlecht ist, sondern wegen der Basis... aber alles der Reihe nach.

Zum Duft ist hier schon fast alles gesagt, deshalb werde ich hier nicht weit ausholen.
Ninfeo Mio lässt sich für mich in 3 Phasen einteilen.

Phase 1: Eins saftiger, grüner, frischer und leicht süßer Zitrusgarten in dem die milchige Feige schonmal "Hallo" sagt

Phase 2: Das zietrische Gestrüpp zieht sich etwas zurück, der Duft wird trockender und konzentriert sich auf die Feige, die eine Kokosnuss-Note entwickelt.

Phase 3: Zur Feige gesellen sich Holznoten.

Was mich bei Ninfeo Mio manchmal stört, ist, dass er doch ziemlich süß ist. Mehr "Dunkelgrünes" hätte mir hier gefallen. Die Säure in der Kopfnote und auch die Schärfe in der feigig-holzigen Basis können ab und zu Kopfschmerzen verursachen und anstrengen. Können!

Trotzdem, Ninfeo Mio ist ein außergewöhnlicher Duft und hat wie fast alle anderen Goutals diesen Touch "Natürlichkeit", den ich bei anderen Firmen oft vermisse. Ab und zu werde ich ihn meiner Mutter wegschnappen und aufsprühen!
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MalaNoche vor 12 Jahren 8 2
6
Duft
Wüstentee
Warum Nomad Tea als Teil der "Sweet"-Serie herausgebracht wurde, bleibt wohl Rei Kawabukos Geheimnis, bzw. das Ihrer Marketingabteilung, denn wirklich süß ist dieser Duft nicht. Durch die leicht metallischen Tee- und Rauchnoten entsteht zwar indirekt eine gewisse Süß-Säuerlichkeit, dennoch meiner Meinung nach Thema verfehlt. Auch der "süße" Flakon passt nicht so ganz zu dem, was sich in ihm verbirgt.
Da mich die anderen Düfte aus der Serie 7 aber so überhaupt nicht interessieren und ich keine olfaktorische Naschkatze bin, ist das eher positiv zu werten, denn Nomad Tea riecht in der Tat wie ein Tee. Der Gesamteindruck ist äußerst wässrig, so als hätte man all die Aromen tatsächlich in einer kleinen, leicht angerosteten Metallkanne, irgendwo in einem Nomadenzelt in der Wüste aufgebrüht.

Was einem dort in die Nase steigt, ist also keine "Parfum-Minze", sondern das Aroma eines marokkanischen Minztees. Einige Geranien- und Grüntee-Blätter schwimmen mit in der Kanne und geben der Minznote ihre Tiefe und runden sie etwas ab.
Im Abgang gesellt sich die süß-metallische, fast schon lederne Note hinzu, die (in meiner Fantasie) durch das Aufbrühen in dem alten Metallkännchen und ein paar wenige Zuckerstückchen entsteht und den im Geruch sehr präsenten Wüstenrauch, oder was auch immer in diesem Nomadenzelt so geraucht wird, unterstreicht.

Wer also wissen möchte, wie Nomad Tea riecht, der stellt sich vor, er sitzt in einem Nomadenzelt in der Wüste und atmet den Duft eines frischen Minztees ein. Rauchig, minzig, geheimnisvoll und für mich genau an der Schwelle zwischen Parfum und dem Geruch eines Ortes.



Dank geht an Xsabbu für das Pröbchen.
2 Antworten
MalaNoche vor 12 Jahren 1
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Teichwasser
Als herben Kräuteraufguss nehme ich Frank No. 1 nicht wahr, für mich ist es eher ein ruhiger, vor sich hin dümpelnder Gartenteich aus grünem Tee. Das ist sozusagen die Basis für dieses leicht trübe Wässerchen. An der Oberfläche schwimmen keine Seerosen, sondern Gewürznelken, ich meine auch etwas Zimt zu riechen, dieser Eindruck scheint aber wohl eher aus der Kombination von Nelken, Angelika, Kardamom und Ingwer, sowie Tagetes, zu entstehen. Gut gewürzt ist dieser aromatische Tee jedenfalls. Zwischen den Nelken schwimmt auch die ein oder andere süße Zitrusfrucht begleitet von einigen Minzblättern, die sich allerdings in der Gesamtkomposition kaum bemerkbar machen.
Mit einer großen Kelle abgeschöpft und in den passenden Flakon gefüllt, erhält man Frank No. 1, ein sehr eigenständiges Parfum, kein Standardduft.

Für den ein oder anderen mag dieser Tee zu süß sein, mir persönlich fehlt auf die Dauer eine gewisse herbe Frische. Dennoch ist der erste Frank eine Empfehlung wert!
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MalaNoche vor 12 Jahren 6
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Auf dem Hochsitz
Normalerweise lassen mich solche Düfte ja kalt, zumal die Duftpyramide hier denkbar einfach gehalten ist. Nun gut, bei ALZD's Freitagsverlosung hatte ich ein Probenpaket gewonnen und darunter befand sich auch der Anat Fritz Duft; und er hat mich positiv überrascht.

Kindheitserinnerungen werden bei mir wie beabsichtigt wach und zwar an ein Buch aus meiner Kindheit. Den Titel weiß ich nicht mehr, aber es ging um eine Troll-Familie. Im Sommer wurden Blumen gepflückt und im Herbst Holz gehackt und im Wald, mit Proviant ausgestattet, übernachtet. Die Nebelschwaden am anderen Ufer des Flusses ließen im Zwielicht der Nacht Silhouetten von Waldfeen und Geistern erahnen. Im Jahr 2012 werde ich wieder schnurstracks in den Wald transportiert. Es ist ein kühler Herbsttag und es hat die ganze Nacht geregnet, der Himmel ist bedeckt. Man ist zur Wanderung angetreten.

Am Anfang steht eine klare Lavendelnote, die sich vor allen Hölzern und Gräsern in die erste Reihe drängt. Ein naturverbundenes Gefühl und Kräuterassoziationen kommen auf. Tiefe Ruhe und Entspannung.

Der starke Lavendel zieht sich allerdings recht schnell zurück und ist danach nur noch als Ünterstützer für die Hölzer bei denen die Zeder dominiert.
Der Farbton des Dufts ändert sich jedenfalls vom grauen Lavendel-Lila zu einer dunkel grünen und braunen Mélange aus feuchten Wäldern und Rauchnoten. Kein Weihrauch, sondern der eines Schornsteins oder Ofens, vielleicht auch ein Lagerfeuer.

Das ist der bleibende Haupteindruck. Ein Feuerrauch im nebligen Herbstwald.
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