MisterShaver

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MisterShaver vor 4 Jahren 32 4
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Duft
Widian, zum ersten ...
Widian Düfte ... da habe ich jetzt schon gebraucht, bis ich mich da ran getraut habe. Zum einen war es eine Form von Respekt. Wenn ein Duft über 200 € zum Besitzerwechsel benötigt, dann denke ich da doch noch mal drüber nach. Nun war ich ja mittlerweile durch den hier an anderer Stelle schon erwähnten Parfüm Dealer meines Vertrauens (für Insider das Stichwort „Iris“ von Houbigant) immer mal wieder mit den Düften von Widian angefüttert worden. Aber der oben angesprochene Respekt, und das Gefühl, „was soll der Duft denn so viel besser können?“, hielten mich zurück.
Nun trug es sich aber zu, das ich Ende letzten Jahres, nachdem ich beim ausprobieren das Widian London kennen lernte, auch noch eine komplette Probenbox der Black Collection geschenkt bekam. Ich hatte also Zeit, mich da mal ran zu tasten. Für mich eine Zeit, in der mein Kopf viele Duftreisen unternahm. Hier merke ich gerade, mein Parfüm Dealer ist doch ein beharrliches und geschäftstüchtiges Kerlchen. Hm ...
Da ich nun mal Leder mag, fand ich das London ja ganz groß. Aber das habe ich ja nicht gekauft, nur kennen gelernt. Deshalb schreibe ich da mal noch nix dazu. Aber, eines war mir über das London, und nach dem Genuß der Probenbox schon klar. Wo der Unterschied zu vielen von meinen bisherigen Düften lag. Die Widian Duftwelt ist ein riesengroßes Kino. Und ich wußte, es hat zumindest seine Berechtigung solch einen Duft zu diesem Preis anzubieten. Und vor kurzem kam also das New York zu mir, nachdem das Liwa ganz knapp beim Duft aussuchen unterlag. Und alleine der Weg, wie ich den Duft ausgewählt habe, dieses immer wieder hinterfragen, was denn nun der bessere Duft für mich wäre ... es war nie die Frage, was mir generell besser gefällt. Es war höchstens die Frage, was ist es jetzt im Moment für eine Stimmung, die mich zu diesem oder jenem Widian bringt. Mit allen Widian Düften hätte ich mich anfreunden können, es war alles eng beieinander, und doch so vielfältig. Ein ständiges Hin- und Hergerissen sein. Aber an diesem Tag war es das New York. Ein Duft, der mit einer Cremigkeit durchläuft. Von Anfang an. Bis zum Ende kann ich nicht sagen, denn ich bin immer noch im Duft Taumel und es ist noch nicht zu Ende. Jedenfalls, diese Cremigkeit wird mal flankiert von einer Fruchtigkeit, die aber wieder geht und es kommt frische Blumigkeit, danach Tabak und immer wieder der Vanilletouch. Was ist da jetzt anders, als bei anderen Düften? Das empfinde ich so: Es fließt! Kein Duftpuzzlestück wird von einem anderen abgeschaltet. Es fließt ineinander, es ist eine Art Staffelstabübergabe und der Vorgänger läuft noch ein wenig mit, bis er so ganz unauffällig ausgeklinkt wird. Und das ist für mich das große Kino. Ein Film, wo die Handlung ineinander greift. Es ist bis zum Abspann alles ein scheinbar zufälliges, aber sicherlich gut durchdachtes, Drehbuch. Und es ist ein Film, der auch Bilder mitbringt. Bei New York stehe ich in einem Loft, natürlich in einem zweistelligen Stockwerk und schaue über den Nachthimmel auf die Lichter der Stadt. Aus den Boxen perlt Feierabend Jazz (Patricia Barber, oder Melody Gardot). Weißes Hemd, Kragen mittlerweile offen, Krawatte hängt über der Stuhllehne, die Bussineshose noch an und natürlich feine Lederschuhe (ah, Leder, denke ich da an London). Eine kühle Brise kommt durch die aufgeschobene Glastür zum Balkon herein. Gedimmtes Licht in der Wohnung, ein schönes Abendgetränk im Glas. Dann nimmt der Nachtwind den Rest des am Morgen aufgesprühten Duftes von New York auf ... und man „spürt“ ihn noch. Eine absolute innere Ruhe macht sich breit und die Hektik, wie sie z. B. in einer Stadt wie New York herrscht bleibt einfach draußen.
Wunderbar!
Bilder kenne ich auch bei anderen Düften. Das mag an meiner Art liegen, wie ich Düfte behandele, wie ich mich in sie rein bewege wenn ich sie kaufe. Und in diesem Punkt sind die Widian Düfte einzigartig. Und das konnte mich auch bei New York letztendlich überzeugen. Sicher gibt es solche Zusammenstellungen schon, vielleicht kein Zwilling, aber die Sparte. Nur, so selbstverständlich wie New York diese Tugenden präsentiert, so gut habe ich es bisher noch nicht erlebt. Und auch wenn New York kein Jahreszeiten Duft ist, an und mit mir ist er „mein“ Duft. Und ja, gerade ist Sommer. Aber das ist dem New York gerade egal. Es ist Sommer, und jetzt ist gerade Widian-New York-Sommer. Paßt.
Hatte ich schon erwähnt, das mein Parfum Dealer genau so glücklich wirkte wie ich, als es zum Kauf kam? Jetzt hat er gut 2 Jahre vorsichtig um mich geworben, und am Ende habe ich mich entschieden, ihm Geld zu überlassen das bei ihm ein neues zu Hause gefunden hat, während er mir das New York überlassen hat. So hatten wir beide Freude ... obwohl, er hat ja noch ganz viele Widian Düfte und kann sich daran laben. Ist er doch im Vorteil, obwohl, ich gönne es ihm. Er gönnt mir ja auch.
Und der Vollständigkeit möchte ich noch ein paar Worte über die Verpackung verlieren. Das ist keine Verpackung zum auspacken. Es ist eine Präsentation für den Hauptdarsteller. Alleine die Stabilität, die Ausstrahlung, und nach dem herausziehen des Innenlebens die Entdeckung des Inhaltes. Eingebettet in eine Art Formkissen. Es ist der Vorspann zum Film, der großes Kino ist.

Und eines sollte auch Erwähnung finden, ist es ja in ein paar Jahren sicher interessant. Ja, derzeit herrschen durch Corona erschwerte Bedingungen vor Ort im Laden einen Duft zu kaufen. Es ging mit Abstand halten, Mundschutz und zwischenzeitliches Lüften desselben zum riechen. Und irgendwie kann man damit umgehen. Es ist weniger schlimm, als man es sich möglicherweise vorstellt. Also, es war für mich nicht so schlimm, als das ich dies über einen Onlinekauf erledigen wollte. Wenn man auf die bekannten Dinge achtet, diese respektiert und sich an die Erkenntnisse hält, dann geht es schon und macht immer noch Spaß. Ein nuschelnder Verkäufer (wegen Mundschutz) sagt da so schöne Sachen die dann auch einen mal auflachen lassen.

Nachtrag am 12. Juli 2020
Nun trage ich das New York schon ein paar Wochen immer wieder mit Freude. Nun ist mir einiges aufgefallen, das ich bei andern Düften noch nicht bemerkt hatte ...
Zum einen, das Shirt, welches ich am Abend nach einem New York Tag ausziehe .... es verführt mich im wahrsten Sinne des Wortes noch einmal ganz intensiv mit allen Sinnen in dem Duft zu verweilen. Eine kleine Auszeit kurz bevor es in den Abend hineingeht. Wie schon geschrieben, ich empfinde den Duft eher Körpernah und nahm am Anfang nicht wahr das meine Umwelt reagiert. Mittlerweile wurde mir aber zugetragen, man reagiert sehr wohl. Aber bisher löst es in meiner Umgebung so ein wohliges Gefühl aus, und keiner wußte, woher es kommt. Bis mal jemand bemerkt hat, das es der Duft war, der ganz heimlich still und leise von mir ausging. Selbst meine Friseurin, die nur an der Flasche schnüffelte, verdrehte die Augen und ließ sich zu einem wohligen Seufzer hinreißen, gefolgt von einem geflüsterten, „Ist das Gut!“.
Und ich habe es tatsächlich fertig gebracht, so ein duftendes Shirt auf mein Kopfkissen zu legen und mit dem Duft in der Nase einzuschlafen. Somit erfüllt sich die Prophezeiung meines Parfümverkäufers noch auf andere Weise, als er sagte, mit dem Duft geht man Abends noch schlafen und wacht morgens wieder damit auf.

Wie ich schon bemerkte, ganz großes Kino.
4 Antworten
MisterShaver vor 5 Jahren 44 11
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Duft
Wie konnte er nur?
Da war ich doch gestern bei dem Parfum Geschäft meines Vertrauens und wurde auch von dem mir bevorzugten Verkäufer, in diesem Fall der Inhaber, empfangen und bedient. Wir führen immer wieder sehr anregende Gespräche während dem Einkaufsvorhaben. Das ist sehr wissenserweiternd und gleicht auch manchmal den Kamingesprächen in einem Club wenn wir dann in das Weltgeschehen abdriften. Doch das nur nebenbei.
Ich kam mit dem Wunsch eines sommertauglichen Duftes an. Nicht zu laut, nicht zu Zitrisch (dann wäre das Acqua Di Parma Colonia meine Wahl geworden).
So stand dann bald ein munterer Reigen von klaren, sauberen, auch exotischen Sommerdüften vor mir. Alle sehr gut, das macht die Wahl schwer. Nun kam er mit einem schönen Flacon, und den Worten, „ich traue mich fast nicht den hier hin zu stellen ...“, an. Ich fragte nicht, sondern habe es auf den Teststreifen bekommen. Ich bekam ein Leuchten auf mein Gesicht. Er begleitete es mit den Worten das dieser Duft sehr schön, aber auch außergewöhnlich sei.
Was nahm ich denn da alles wahr? Erst einmal eine sehr unterschwellige, blumige Frische. Die erinnerte mich an saubere Wäsche. Nicht an dieses raumergreifende „Frisch gewaschen“ Gefühl. Es war anders, es war wie, wie ein Schlafzimmer mit weicher und vornehmlich weißer Wäsche ausgestattet. Abendlicht durch das Fenster, Amsel zwitschert draußen im Baum und ich stehe dort und der sanfte, sehr subtile Wäscheduft durchrinnt meine Nase. Eine leichte Süße, aha, die Rose, mischt sich bei. Die Vorstellung, sich hier in das Bett zu legen und in diesem wunderbaren Duft eingehüllt ganz wohlig in eine erholsame Nachtruhe zu gleiten war fast greifbar. Nicht das es einschläfernd wirkte, es war nur der Wunsch, dies erleben zu können.
Okay, der erste Eindruck. Ich sprühe den Duft auf den Arm. Nun haben der Verkäufer und ich noch ein wenig weiter geplauscht. Aber immer wieder lenkte der Duft meine Aufmerksamkeit auf sich. Er lächelte wissend. Inzwischen kamen die Hölzer durch. Aber auch sehr unterschwellig. Es fühlte sich an, wie eine konsequente Weiterleitung aus dem Duftbeginn. Keine Überraschung, sondern einzigartig und nicht anders denkbar. Weiterhin bleibt das wohlige Gefühl der Geborgenheit, der Frische und der Ausgewogenheit der Beteiligten Komponenten. Ich kam nicht mehr davon los. Und nun auch noch eine beruhigende Vanillenote. Die Art Vanille, die ich schon immer so liebe. Alle anderen auf dem Tisch aufgereihten und aufgesprühten Düfte verblassen neben diesem. Und das, obwohl Iris überhaupt nicht dick aufträgt, eher sanft daherkommt.

Wie konnte ER nur? Der Kerl stellt mir einen reinen Damenduft auf den Tisch ohne mit der Wimper zu zucken und das, wo er doch weiß, das ich bisher maximal bis Unisex mitgegangen bin. Muß ich da mit ihm was klären?

Nein, muß ich nicht. Der Mann kennt seine Düfte im Laden und er kennt meine Düfte die ich bei ihm bisher gekauft habe. Er wußten um den Auftritt von Iris, und was dieser Duft auf der Haut auch bei einem Mann anrichten kann .... Oh mein Gott, wieso eigentlich diese Klammer im Kopf? In Zeiten von Gender/er/sie/es Diskussionen sollte das doch gerade kein Grund sein. Noch einmal hebe ich den Arm und führe ihn an die Nase. Das gibt es doch nicht, schießt es mir durch den Kopf. So gut ....
Sei stark ruft der Kerl in mir! Stell es weg, wasch den Arm ab du Memme ....

Zu spät ... ich gebe mich hin, ich gleite in diesen Duft, ich falle in das aufgedeckte Bett ... die Amsel vor dem Fenster läßt triumphierende Töne los, das weiche Kissen umschmeichelt mich, eine Gestalt, ich glaube sie sagte das sie Iris Houbigant heißt, in einem duftenden Nachthemd kommt durch die Tür und legt sich ganz nah zu mir das ich die Haut durch den Stoff spüre ....

Meeeemme jammert der Kerl in mir als er in einem großen Waschtrog voll mit duftender Wäsche von Iris nach unten gedrückt wird.

Und dann: Filmriss!

Iris steht nun bei mir im Schrank. Mit der schönen Verpackung die aufklappt, wenn man den Deckel anhebt. Sie gibt dann den Blick auf eine Art Blumentapete im inneren der Schachtel frei. Ich glaube, die war auch in dem Schlafzimmer an der Wand in dem mir Iris in Ihrem Nachthemd begegnet ist. Natürlich steht Iris zwischen meiner Schachtel von der Herrenuhr und dem Dachshaar Rasierpinsel. Damit da gar keine Zweifel aufkommen können, was ich denn für einer bin! Vielleicht soll meine Frau aber auch nicht mitbekommen, was ich da gekauft habe. Ein Damenduft. Nachher nimmt sie ihn mir weg. Aber ein Leben ohne Iris, das wäre nicht mehr so schön. Diese Vorfreude nach dem duschen und der Nassrasur auf den Moment wenn ich die Schranktür öffne, dann den Deckel des Kartons anhebe, die Klappe geht auf und da steht sie: Iris. Und dann unser intimer Kontakt wenn ich sie an mich ganz nah heranlasse beim aufsprühen. Dieser Duft ....

Ach Iris, wie konnte ER mir das nur antun .....

Nachtrag am 19.11.2019

Heute Morgen ist Iris verstorben ... nach vielen berauschenden Wochen hat sie ihren letzten Atemzug gemacht und dann ihr Leben einfach ausgehaucht.

Obwohl ich nicht weiß, ob meine Frau aus Eifersucht auch den Lebenssaft von Iris in hohen Dosen mutwillig im Raum versprüht hat. Denn ich habe ab und an des Nachts wohl nach Iris gerufen, im Traum ...
Ach Iris, wie vermisse ich Dich.
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MisterShaver vor 6 Jahren 21 1
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Duft
Was ist das denn für ein Duft ....
... fragt die nette Bedienung im Resturant. Ich hatte Tam Dao als Probe beim Kauf in der Tasche drin und es vollkommen arglos aufgelegt. Es hat an diesem Abend für lange Gespräche gesorgt.
Nun kann ich feststellen, es ist leicht holzig, es hat etwas cremiges und vielleicht kommt deshalb die Assotiation zur Vanille daher. Die Rose ist wohl eher im Hintergrund, aber Amber und Moschus sind ebenfalls wahrnehmbar. Und das alles schön der Reihe nach. Was aber von Anfang bleibt ist bei mir die Cremigkeit.
Der Gedanke an eine Waldlichtung ist irgendwie da, aber ebenfalls präsent ist das Bild von dunklen Hölzern. Alle Mal ist es ein Duft der sehr gut in eine gediegene Bar mit feinem Gin passt. Dazu spielt eine Jazzband leichte Abendmusik und durch die geöffneten Balkontüren weht eine leichte Brise, duftend nach frischem Regen auf trockenem Waldboden. Eben so ein lauer Herbstabend wenn der Sommer noch so lange in den Oktober hereinragt. Im Raum ist das sanfte rascheln der Kleider von den Damen zu hören, eine Zigarre wird angezündet, einige Eiswürfel klirren im Glas, andere Düfte bahnen sich ab und an den Weg durch den Raum oder ziehen mit ihren Trägern vorüber ....
Perfekt! Und ich fühle mich von meinem Tam Dao Duft geborgen und wohlig umhüllt. Zurücklehnen, genießen. Langsam geht die Sonne hinter dem Horizont als glutroter Ball unter ... Mehr braucht es nicht.
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MisterShaver vor 6 Jahren 7
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Duft
Namen sind Schall und Rauch .....
Wann immer ich mich für einen Duft entschieden habe, ohne vorher hier rein zu schauen, mußte ich dann hier lesen, es ist in dieser Community oft ein differenziert kommentierter Duft. Ist das gut, oder schlecht?
Sehr auffällig für mich ist, der Duft gefiel beim Kauf immer sehr gut. Das lesen hier über den dann erstandenen Duft führte meist dazu , das der Duft mir danach noch besser gefiel. Womöglich purer Trotz?
Anyway, so ist es auch hier gewesen. In der hervorragend ausgestatteten Parfümerie Thaler in Bozen wurde ich aufgrund meiner Suche nach einem Duft mit Sandelholz sehr gut beraten und am Ende bin ich über das Acqua di Parma Concentrada Sandalo bei dem Pass zur Hölle gelandet. Ich bin der französischen Sprache nicht mächtig und las erst hier, was ich da gekauft hatte. Ich las auch die Kommentare die sich immer darauf stürzten diesen Namen mit irgendetwas an dem Duft in Verbindung zu bringen. Und ich kaufte diesen Duft, ohne zu wissen was der Name mir sagen will. Nun weiß ich aber zufällig ganz genau, das solche komponierten Düfte , wie alle anderen, auf der Haut entsprechend so reagieren, wie der Hautbesitzer eben chemisch eingestellt ist. Deshalb nahm ich bei mir einen wunderbaren leicht holzigen, aber auch eben warmen Duft wahr. Der ist sehr Körpernah schreibt man hier. Aha ... hat denn mal jemand seine Umgebung befragt ob das so ist? Ich schon. Also, auch meine Mitmenschen nehmen den Duft wahr. Und zwar angenehm. Ich zerlege es nicht weiter, denn es führt zu nichts. Der Duft riecht nicht so, wie man es bei Kenntnis des Namens ins deutsche übersetzt glauben mag. Aber es ist ein sanfter, sandelholziger Duft mit Weihrauch im Gepäck. Keine Kirche, sondern passend zu einem sonnigen Herbst. Und der Name ist einfach Schall und Rauch, tut gar nichts zur Sache und ich bin mir sicher, Olivia Giacobetti wollte genau so den Duft haben und wollte kein Massenprodukt erstellen. Es ist was es ist. Ein sanfter Herbstduft mit dem Hang zum Kaminzimmer und der Ginflasche auf dem Tisch. Daneben eine Ausgabe des letzten Playboys damit dem Thema Hölle Tribut gezollt wird. Wenn das denn wichtig ist.
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MisterShaver vor 6 Jahren 18
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Duft
Danke Herr Thierry Wasser
Bei diesem Duft muss ich mich wirklich an Apicius Statement dran hängen und mich bei Herrn Wasser bedanken. Denn alleine wie der Duft zu mir kam .... ich hatte Geburtstag und im Vorfeld wird man gefragt, was man sich wünscht. Hier waren meine Frau und meine Tochter die Fragenden. Nun wünscht man sich einen Duft ja oft per Gutschein, aber ich wollte was in der Hand haben. Also schickte ich meine beiden Damen zu der Parfümerie meines Vertrauens mit der Idee dort im Gespräch und Versuch den Duft zu finden, den der Ladenbesitzer - der mein vollstes Vertrauen und meine Duftansprüche hat und kennt - auftischt. Wie ich erfuhr waren einige am Start, aber diesen haben meine Damen auserkoren. Das alleine reicht mir schon als guter Einstieg.
Nun kam aber auch der Tag der Offenbarung, sprich, mein Urteil. Und dieses fiel, ohne das ich hier gelesen habe.
Nun ist dieser Duft mein erster von Guerlain. Daher gibt es für mich nichts, womit ich das vergleichen könnte. Ebenso die anderen hier angesprochenen Düfte kenne ich nicht. Somit bin ich also frei von allem, was mein Urteil auf dem Boden eines, "das dufte wie", Kommentars trüben könnte.

Und nun stelle ich fest, das beim ersten aufsprühen bei mir eine kleine, zarte Nasenexplosion statt findet. Die Mischung der ersten Duftkomponenten erinnert mich an einen frischen Ansturm mit einer leicht herben Bremse. Und ich nehme die mir angenehmen Anklänge der Mandel und irgendwie etwas vanilleartiges wahr. Aber eben nicht süß. Gibt es herbe Vanille? Keine Ahnung, eigentlich bringt man damit eher süß, manchmal sogar etwas schwer schwülstiges ein. Aber hier nicht. Es ist wohl die Mischung der Tonkabohne mit der Mandel die dies bei mir auslöst. Und alles was danach kommt ist das was ich so sehr bevorzuge. Etwas lederiges, etwas holziges und etwas orientalisch anmutendes.
Da hat mein Parfumdealer des Vertrauens ganze Arbeit geleistet, meine Damen haben es erkannt, und ich gestehe, der Duft zeigt mir, dass ein irgendwie maskulin gestalteter Duft einen süßen Beiklang haben kann. Und zwar nur so viel davon, das er nicht in das süße Feld abdriftet.
Und von daher ist es bei mir der ideale Duft. Perfekt für den lauen Sommerabend wo man feine Akzente setzen möchte. Die natürlich auch in das Büro passen werden.
Und deshalb kann ich mich bei Herrn Wasser bedanken, denn ohne ihn hätte ich es nicht erfahren dürfen.

Ich freue mich so sehr!
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