Paprika

Der Duft wurde letztes Jahr als Geschenk und Vorpremiere beigelegt.
Neugierig sprühte ich ihn auf und hatte sofort eine olfaktorische Erinnerung an meine ersten Pflegeprodukte der Reihe. Die Düfte der Cremes haben sich im Laufe der Zeit verändert - einzig das blaue Duschgel hat seinen unverwechselbaren Duft behalten - dieser war für mich lange der Signaturduft und mit der Marke assoziiert.

Der erste Eindruck ist frisch und herb-zitronig durch die Bergamotte mit einer Beinote, die an einen Spaziergang an kühler See erinnert. Mag es das Salz sein? Es kitzelt zuweilen in der Nase wie eine steife Brise.
Dieser salzig-zitronige Duft bleibt auch erst mal eine gute halbe Stunde auf der Haut, um eine weitere Nuance durch die Körperwärme freizugeben - etwas dunkler, ein bißchen blumig-seifig und.... sind es Anklänge von etwas Grünem?
Nach einer Stunde mischt dann auch deutlich der Moschus mit - er rundet ab, hält den Duft aber eher körpernah und weicher, zügelt die immer wieder kurz hervorblitzende Bergamotte.

Im Gesamteindruck ist es eher ein leichter Duft - eben wie nach einem längeren Meerspaziergang - frisch und ausgelüftet. Ein unaufdringlicher Begleiter durch den Tag, der vielleicht auch bald regulär erhältlich sein wird.

Der Flakon liegt gut in der Hand und gefällt durch die schlichte, blaue Tropfenform - allerdings würde ein schlichterer Deckel - der vor allem besser schliesst - dem Design zuträglich sein.

Ich gehöre wohl eher zur Fraktion des ersten Kommentars...

Auf meiner Haut entwickelt sich nach einem Auftakt, der eher einem Zitronen-Orangen-Stäbchen erinnert ein wundervoller Duft.
Sanft und cremig wird er während des Tages - gestützt von der Süsse - vermutlich - des Jasmin in Verbindung mit dem Kokoswasser.
Die Bitterorange begleitet ihn noch sanft in Anklängen, während bei Erwärmung durch die Körpertemperatur die Hölzer den Ton angeben und die Süsse etwas abrunden und (glücklicherweise) dämpfen.

Für mich ein wunderschöner Sommerduft, der mir ein Urlaubsglück im Alltag beschert ;-)

Der Duft ist bei mir auf der Haut bis spätabends haltbar und auch wahrnehmbar.

So unschuldig zitronig kommt dieser Duft daher...

Erfrischend nach dem Aufsprühen, entwickelt er sich sanft über den Tag hinweg, bleibt balsamisch und immer noch schwingt heiter die Zitrone mit.

Ach welch' schöner Alljahresduft:
ein kleines Urlaubsflüchtchen während des stressigen Alltags im Winter,
ein aufmunterndes Lächeln im tristen Herbst,
ein sonnig-freundlicher Vorbote im Frühling
und eine erquickende Erfrischung im Sommer.

...und doch hat er ein kleines und erotisches Geheimnis ;-)

Das offenbart er mir an einem Tag, an dem die schwüle Hitze mich schier in die Knie zwingt,
mein Körper gibt alles ob der Möglichkeit sich durch Verdunstung Kühlung zu verschaffen und mich halbwegs aufrecht zu halten,
als mir plötzlich ein dunkler, warmer Akkord in die Nase steigt
und sofort weiter in meinem Gehirn Botschaften und eine schier unglaubliche Lust auf S.e.x entstehen lässt.

Ähmm, ... wtf???
Was ist passiert?

Der sinnliche und balsamische Akkord von dunklem Waldhonig gibt sich preis,
dieser tiefe und leicht süsse Duft vereint mit Patchouly, dieser Wohlgeruch,
der mich in eine Geschichte von Sheherazade katapultiert,
der wie eine verbotene Verführung anmutet...

An Arbeitstagen im Hochsommer hat Jardin de Sicile nun ein Trageverbot.

Aber der letzte Flakon des mittlerweile eingestellten Duftes wird von mir wohl gehütet wie die Schatzkiste eines Maharadschas ;-)

Dieser Duft ist für mich ein kleiner Klassiker in meiner bescheidenen Duftsammlung - gäbe es Neonatura Elevate noch, hätte er es allerdings gar nicht auf meine Haut geschafft...

Frisch, leicht stechend der Auftakt ist er erstmal der Frischekick nach der Dusche und vor dem Anziehen.
Wirklich ein Gefühl als würde man nach einer regnerischen Nacht in den sonnenbeschienen Frühlingsmorgen gehen.
Anfangs bleibt die Frische und dieser Duft wie als hätte frau in einen Granny Smith gebissen, doch durch die Körperwärme gewinnt der Pfirsich begleitet vom Jasmin langsam an Oberhand, um während des Tages leicht holziger und wärmer zu werden - leicht abgerundet.

Genau dieses assoziiert für mich den Vergleich nach dem Frühlingsregen und einem Spaziergang:
Leicht duftet die Erde nach Holz - aber die noch kühle Luft wird auch schon leicht von der Sonne gewärmt.
Alles ist nur leicht wahrnehmbar, ein Hauch der immer die Kühle doch präsent sein lässt.

Während des Tages schickt er mir immer wieder einen Duftgruß, der mich gepflegt ans Gepflegtsein erinnert.
Und deshalb wird er für mich ein Duft sein, der immer geht.

Gespannt bin ich, ob das neue Kleid auch Veränderungen des Duftes mit einherbringen wird - aber bis dahin ist noch Zeit und zwei Flaschen aufzubrauchen ;-)

Einleitend sollte ich erzählen, wie ich auf diesen Duft gestossen bin:
Ein Bekannter trug "Touch" von Burberry und ich war hin und weg - es duftete zum Dahinschmelzen.
So testete ich diesen Duft ebenfalls (leider ohne dieses balsamisch-warme-würzige auf meiner Haut festzustellen) und nahm noch zwei andere Düfte auf den nichts sagenden Teststreifen mit. Nun, "The Beat" sollte in mein Beuteschema fallen. Und mein Instinkt hat mich nicht getrogen.

Der Duft entwickelt sich auf meiner Haut zu einem sinnlichen, präsenten, dabei aber überhaupt nicht aufdringlichen Kanon leichter Zitrusnoten mit würzigen und warmen Untertönen, die ein bißchen an Räucherwerk (Benzoe Siam, hochwertiger Weihrauch) und Honig erinnern. Ohne in irgendeiner Weise künstlich, alkoholisch und aufgesetzt zu wirken.
Oder gar dem Hippie-Eso-Alternativ-Klischee von Patchouly geschwängeter Luft zu gleichen.

Für mich ist der Duft ein Volltreffer gewesen und ich denke auch, dass Frauen mit einer Affinität zu Farfalla-Düften dieses Männerparfum testen sollten.

Da ich keinen Fernseher besitze ist die Werbekampagne an mir absolut vorbeigegangen und ich kann stolz behaupten, dass nur meine Nase in Verbindung mit meiner Haut den Ausschlag für die Liebe auf den ersten und späteren Riecher gegeben haben ;-)