Minentreten #11 - Kettenrauchende Grizzlies

Hintergrund: Parfumos schicken mir Proben zu, ich teste dann ohne jegliches Wissen die gesendeten Parfums und beschreibe meine Resonanz - die eines ungeübten Dilettanten.

Uuaar! Selten so direkt angebrüllt worden, also durch die Nase. Da rieche ich erst im zweiten Augenblick, im ersten Moment steht so ein bärtiger Mittfünfziger vor mir, in Lederjacke. Mit dicken Ketten in Silber, plus Tätowierungen. Trinkt gerne Whiskey, raucht täglich Zigarren und hat eine Stimme, ungefähr 5 Oktaven unterhalb von Darth Vader. Möglicherweise handelt es sich hier also um einen Männerduft. Im zweiten Teil der abenteuerlichen Reise fliegen einem erstmal Labdanum, Harze, Lakritze und irgendetwas Süßes (Salbei?) um die Ohren. Als Gesamtmelange wirkt es ein bisschen wie eingelegtes Räucherobst. Gibt es sowas überhaupt? Mit der Zeit geht die bitterrauchige Note zurück und gibt den Weg für ein wenig mehr Süße frei. Gottseidank. Vanille und Holz, ich denke plötzlich an einen typisch männlichen Grummelbären, der so ungern seine Höhle verlässt wie unsere Kinder morgens die Betten, trotzdem liebenswert.

A propos: was sagt die Spezialistin Ida K.? Schweigen, die Mundwinkel verziehen sich Richtung Erdmittelpunkt und die Zunge wird herausgestreckt. Es scheint nicht für Prinzessinnen gemacht zu sein!

Auflösung: mein erster Treffer! Also fast. Nomen est omen heißt es bei Bear
Männlich, markant, aber auch mit milden Seiten.
Vielen lieben Dank für die großzügige Probe an StenLaurel im Norden!