Seelanne
Seelannes Blog
vor 11 Jahren - 24.03.2013
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(Par-) Fumo-Man rettet die Welt ……… manchmal eben aber auch nicht (Teil 1)

Tiefe Nacht senkte sich über Gotham City. Ein kalter Wind zog durch die Straßen, als Amanda Semper vom Kostümball zurückkehrte und von der U-Bahn-Haltestelle nach Hause stöckelte.

Ihr Nonnenkostüm erwies sich in Verbindung mit ihren brandneuen High-Heels als äußerst sperrig, zumal sie auch eindeutig 1-2 Drinks zuviel gehabt hatte. Dergestalt dahinwankend sah sie in ihrem Schwarz-Weiß-Outfit aus wie ein angeschossener Pinguin auf Ectasy. Egal, jetzt war sie zu Hause angekommen, wo sie sich schnellstens ihrer heiligen Uniform entledigte.

Was war das für eine schöne Party gewesen und was hatte sie nicht alles für neue nette Leute kennengelernt: Insbesondere dieser galante Mann im Clownskostüm hatte es ihr ja schon etwas angetan. Wenn sie nicht schon in festen Händen wäre, wer weiß – wer weiß: Amanda kicherte in sich hinein. Aber woher  der Clown wohl gewusst hatte, dass sie liiert ist und Jim nächste Woche Geburtstag hat ? Seltsam. Jedenfalls hatte er ihr dieses Geschenk für ihn mitgegeben, ein „Wunderduft“ hatte der Clown gesagt und auf ihre Frage, er sei wohl Hellseher, geantwortet „rrrööööchtig“. Ach, dieser verrückte Clown war die ganze Zeit über so supi-lustig gewesen, er hatte sie sooft zum Lachen gebracht.

Aber was das wohl für ein Parfum sein mochte, was er ihr für Jim mitgegeben hatte ? Ihre Neugierde siegte schließlich über den Gedanken, das Geschenk nochmals neu einpacken zu müssen und Amanda riss das Geschenkpapier auf.

„Ooohhh, wie schön: Ein Flakon in der Form eines Goldbarrens, da ist ja mal eine schöne Idee“ Amanda war begeistert. Da fühlt man sich ja gleich etwas wertvoller. Steht ja auch 1 Million drauf. Wie originell.

Wie der Duft wohl riechen mochte ? Naja, es war zwar ein Geschenk, aber einmal Sprühen konnte ja wohl nicht schlimm sein, überlegte Amanda, und gab sich zugleich die moralische Absolution für den nachfolgenden Sprühstoß: Schließlich musste sie auch vorher wissen,welchen Duft sie Jim schenken würde.

Neugierig betätigte Amanda den Sprühmechanismus:

„Iiiiiihhh“: Amandas Pupillen erweiterten sich auf das 10fache, während sich in ihren Augen bunte Spiralen zu drehen anfingen:

Sofort schoss ihr eine klebrige süße Wolke in die Nase, als wenn sämtliche Honig-Lagerbestände der Welt unterstützt von dem Zuckergehalt von 100.000 Cola-Flaschen und allen Harz-Noten des Universums in diesen Flakon hineingepresst worden waren. Nur Sekunden später glaubte Amanda noch irgendwas blumiges und etwas würziges erahnen zu können, da war es aber schon zu spät:

Vollkommen benommen begann Amanda nach Luft zu ringen, Kaltschweiß machte sich auf ihrer Alabasterhaut breit, ihre Augen begannen zu tränen und während ihre Knie bereits anfingen, nachzugeben, brachte sie es mit ihren letzten Kräften fertig, die verbliebende Luft aus ihren Lungen zu pressen:

HHHIIIIILLFFFEEEE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 

HHIIIIIILLLFFEEE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ………………………………

…….. 10 km entfernt schlug Fumo-Man die Augen auf.  Schon Sekunden, nach dem die lieblich-grenzdebile Amanda  S. ihr zweifelhaftes Geschenk ausgepackt hatte, hatte das unbestechliche Unterbewusstsein von Fumo-Man die Gefahr bereits realisiert: Ihm war klar. Hier war sofortiges Handeln erforderlich.

Er sah sich um: Seine Augen schmerzten und in seinem Kopf schienen 100 kleine Däumlinge diffizile Straßenarbeiten mit Presslufhammern zu verrichten. Wo war er ?  Mit übermenschlichen Kräften begann Fumo-Mans Gedächtnis zu rotieren…

Richtig:  der Pokerabend mit den Jungs, diesmal bei ihm selbst: er musste folglich zu Hause sein. Aber wenn er zu Hause war, weshalb sah sein zu Hause so gar nicht nach seinem zu Hause aus ?  Die Wohnung erweckte vielmehr den Eindruck, als wenn sich die 4 apokalyptischen Reiter höchstpersönlich zu ihrem 5000jährigen Klassentreffen ein Stelldichein gegeben hätten:

SpiderMan saß zusammengesunken am Tisch kopfüber mit seinem Gesicht in einer Melange aus Spielkarten, Jetons, Erdnüssen und Kronkorken, während BatMan und SuperMan auf dem Boden schlafend mehr oder weniger grazile Körperhaltungen angenommen hatten, bevor sie offensichtlich besinnungslos dort zusammengesunken waren. Die Wohnunseinrichtung selbst hatte sich im übrigen offenkundig in ihre Bestandteile aufgelöst: nicht nur stand so gut wie kein Gegenstand mehr auf seinem angestammten Platz, die Einrichtung war sogar als solche großteils nicht mehr zu identifizieren. Und überall diese Spinnweben:

Was war geschehen ?  ………

(Fortsetzung folgt .....)

 


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