VanVeen
VanVeens Blog
vor 12 Jahren - 29.01.2012
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Die Aufgabe

Die schwachen Synthetik-Ester grüner Äpfel, mit denen die einzig erträglichen Drogerie-Shampoos parfümiert sind, dazu wechselnde, nach größtmöglicher Neutralität ausgesuchte Adidas-Duschgels: Jahrelang die Grundlage meines Versuchs olfaktorischer Nichtkommunikation.

Mit dem Einzug starker Lavendelöle, mit denen ich die vermaledeiten Motten aus den geliebten Wollsachen zu halten versuche, geriet dieses Gleichgewicht der Vermeidung schließlich ins Wanken: Ein leichter Lavendel war immer mit mir im Winter. Nanu: Interessant. Außerdem: Aha! Man kann mal wieder nicht nicht kommunizieren. Ein Lavendel-Apfel-Mann geworden, aus schierer Unachtsamkeit!

Also die Aufgabe: Gestaltung, Entscheidung, Ermächtigung, her mit dieser neuen Nasenwirklichkeit!

Das Problem: Parfum riecht bekanntlich schrecklich.
Ich mag die Aura von Menschen, nicht den Geruch von Parfum. Daß eine bewusst gewählte Zutat auratisch wirkt, ohne dabei nach Parfum zu riechen, ist das Geheimnis derer, die ich als gutriechend kenne, obwohl sie nie nach etwas riechen.

Reformulierung der Aufgabe: Auffinden von Düften, die nicht nach Parfum riechen, aber auch nicht einfach trivial nach etwas anderem (Kaffee, Schnitzel, Tee, synthetische grüne Äpfel).
Dazu muß erst einmal verstanden werden, was es eigentlich ist, das den Parfumgeruch-an-sich von anderen Gerüchen unterscheidet: Eine Inhaltsstofftradition? Eine modische Gegenwart? Alkohol auf Haut?

Also los.

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