Wwttch

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Rezensionen
Wwttch vor 2 Jahren 4
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Die Sinnlichkeit nach dem Sturm - eine Odyssee in der Wüste
Der Duft schlägt einem am Anfang zunächst mit einer sehr dominanten, boozy-würzigen Note entgegen, die fast schon etwas Brutales hat. Die Note entpuppt sich schnell als starker Safran der sich gepaart mit Oud und Labdanum zu einer dunklen, harzigen Masse vereint, die sich wie schweres, klebriges Rohöl, versucht über alles, ihr in den Weg kommende, zu übergießen. Dazu gesellt sich eine zarte, im Vergleich zu ihrem Gegenpart schüchtern wirkende orientalisch-blumige Note, die immer wieder aus dem Hintergrund hervor lugt. Die Gegensätzlichkeit der brutalen Dominanz und sanften Lieblichkeit, die einander auf so engem, dichtem Raum begegnen fasziniert. Sie scheinen zunächst nicht zusammen zu finden, umspielen einander wie ein peitschender Standsturm in der Arabischen Wüste, der die Elemente umher wirbelt und einander umkreisen lässt. Dabei entsteht ein sehr dichtes, düsteres, mysteriöses, sexy Ambiente. Und so unwahrscheinlich es zu Anfang auch schien, schimmert nach und nach der Funke Hoffnung durch, dass die gegensätzlich wirkenden Noten vielleicht doch noch zusammen finden und eins werden können. Und so kommt es auch. Nach etwa einer Stunde schaffen es die Blütennoten mit Hilfe der Vanille, Tonkabohne und Amber immer mehr den wilden Safran, Oud und Labdanum zu zähmen, umschließen sie schließlich ganz und verbinden sich im Drydown zu einer wunderbar cremigen, würzig-süßen Vanillemilch, die eine starke Sinnlichkeit ausstrahlt und um die 7 Stunden erhalten bleibt.

Der Sturm hat sich gelegt, die dunklen Wolken sind vorüber gezogen.
Die weißen Zelte können für die Nacht aufgebaut werden und zwischen samtigen Kissen liegend, kann nach der auftreibenden Reise durch den Sturm der Anblick eines hellen, in sanfte Pastellfarben gehüllten Himmels genoßen werden.
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