Yrahd

Meistens kann ich die Werke des Herrn Ellena nur aus der Distanz bewundern, bei Osmanthe Yunnan ist das anders. Ein sehr interessanter Duft, den ich als angenehm klar und kompakt empfinde. Er wirkt überschaubar und klar umrissen, dabei schillert er allerdings und präsentiert seine Duftnoten in unterschiedlichem Licht. Spannend. Ich habe Osmanthe Yunnan heute als angenehm hell und auch stimmungsaufhellend erlebt und das ist wenig überraschend, spricht die Aromatherapie dem zur Teebeduftung herangezogenen Osmanthus doch aufheiternde, inspririerende Eigenschaften zu. Die hier aufgeführten Duftnoten kann ich im Nachhinein nachvollziehen, allerdings finde ich das Leder nicht als solches vor, der sanft-süße Aprikoseneindruck mit dem, was ich als bitteres Grün wahrgenommen habe, hat mich allerdings rudimentär an an ein sehr weiches Veloursleder erinnert, bzw. an ein sehr abgeschwächtes Bottega Veneta.

Eigentlich ist es nicht die Duftart, die ich normalerweise bevorzuge.

Nur ein paar Sekunden am Anfang erscheint mir der Ansatz vom Alten No.5 und verschwindet gleich wieder.
Dann nehme ich eine leichte Zitusnote wahr, die aber nicht säuerlich erscheint.
Wahrscheinlich durch Neroli.
Diese zarte, fast pudrige Zitrone vereint sich mit zarter Rose.
Es ist eine elegante, anmutige Rose.
Vetiver,Vanille und Sandelholz runden den Duft himmlisch weich ab.
Für mich erscheint der Duft insgesamt sanft pudrig.
Nach längerer Zeit auf der Haut in der Endphase nehme ich einen Mix aus grünen Noten und ganz sanfter Vanille wahr.

Diese etwas schneidende, aber wunderschön klare Kühle ist es, was woran mich dieser Duft denken lässt. Der Lavendel ist anfänglich kühl und klar, wird dann aber -zwar nicht verdrängt, aber doch etwas verstummt, wenn ein Honig-Ambra Holz sich über den krautig klaren Lavendel legt.

unheimliche Haltbarkeit hat, frisch aufgetragen recht trocken und holzig.

Ein schöner, klarer und den Kopf klärender Duft.