ChristianKtt
30.05.2022 - 10:49 Uhr
9
10
Preis
6
Sillage
4
Haltbarkeit
8
Duft

Was ist grün und fällt nicht weit vom Stamm?

Da ja so ziemlich jeder Rezensent hier den Layton-Vergleich anstellt muss ich mich da natürlich auch anschließen. Getreu dem Motto "Es ist zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem!"
Also: Sowohl der Layton als auch der Detour sind, kurz gesagt, frische Apfeldüfte auf einer vanillig-sandelholzigen Basis. Von beiden gibt es unterschiedliche Batches, aber ich denke, auf dieses Grundkonzept können wir uns einigen. Und falls nicht: Mir egal, es ist meine Rezension ;)

Also zunächst: Ja, die beiden Düfte sind sich extrem ähnlich. Zahlenwerte anzugeben, ist aber Unsinn. Nennenswerte Unterschiede sehe ich bei der "Lautstärke" (hier hat spaßigerweise der Detour klar die Nase vorn vor meiner Layton-Abfüllung) und bei der, sagen wir, Smoothness. Der Layton-Apfel ist weniger sauer. Aber meiner Ansicht nach nicht so sehr, dass der massive Preisunterschied gerechtfertigt wäre.
Die weiche Basis finde ich bei beiden recht schwach auf der Brust, und sie ist für mich eher diffus cremig zu charakterisieren als mit klar erkennbaren Noten (Disclaimer: Seitdem ich die Vanille in TF "Tobacco Vanille" gerochen habe, ist für mich alles andere nur noch diffus gelb :D). Sillage und Haltbarkeit scheint mir beiden sehr ähnlich, sind aber auch nicht unbedingt bombastisch. Beim Detour ist vor allem die Haltbarkeit sogar ziemlich mau, aber das wird durch den niedrigen Preis pro Nachsprüher wieder aufgefangen.
Also ja, wenn das Prestige keine Rolle spielt: Nehmt den Detour. Bemerken wird das niemand, der an euch schnuppert.

Generell aber noch als Warnung: Auch wenn sich hier und bei den Layton-Rezensionen noch so viele Leute ungemein weitschweifig über das Zusammenspiel der Duftnoten ergießen - Beide Düfte sind zuvorderst schon irgendwie Apfel-Gourmands.
Die Säuerlichkeit (gegen welche die Süßholzbasis bis auf den späteren Drydown immer etwas im Hintertreffen ist) kann schnell nerven, ebenso das Wissen, exakt wie ein klar erkennbares und weitbekanntes Lebensmittel zu riechen. Ehrlich gesagt könnten beide Düfte ein noch stärker ausgeprägtes Gegengewicht in der Komposition vertragen (Was sie übrigens nicht zu schlechten Düften macht - nur wären sie dann noch besser!). Das ist übrigens umso mehr ein Grund, zum günstigeren der beiden Produkte zu greifen.

Und für einen positiven Schluss: Trotz meiner Kritteleien machen beide Düfte Spaß und sind deshalb klare Empfehlungen. Wenn möglich aber für tagsüber und eher in der wärmeren Jahreszeit. Wie manche hier auf Weihnachtsmarkt kommen, erschließt sich mir absolut nicht :D
Aber jeder, wie er mag.
4 Antworten