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Herznote 
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05.02.2018 - 13:19 Uhr
Meggi
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Meggi
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18
Eine von sieben Milliarden
Ein kräftiger Durchzug von Lavendel weht rasch vorbei – als öffne sich der Vorhang für den sogleich folgenden Auftritt von Muskatellersalbei und Rosengeranie. Kaum kratzig und null stinkig sind die beiden, stattdessen liefern sie einen klassisch-sauberen Herrenduft ab: schaumig-seifig, herb, edel, gepflegt; erst eine gute Stunde später zeigt sich ein augenzwinkernder Tupfer von „menschelnder“ Wärme. Dazu passt eine Winzigkeit von dezenter, feiner Süße. Wo kommt sie her? Die Mandel- oder Tonka-Spur genügt nicht, deren prominente Positionierung in der Herznote führt in die Irre. Ich denke, es ist abermals der Lavendel, der als eine Art grauer Eminenz fungiert.
Nach rund zwei Stunden finstert es überraschend konsequent ein. Vetiver und Patchouli, geben charakterlich alles. Das Vetiver in seinem rauen Gehabe erinnert mich an Angela Flanders‘ knorriges ‚Vetivert‘, das Patchouli gibt sich mit „erdig“ nicht zufrieden, es wirkt regelrecht kieselig-steinig und ich vermute, dass wieder der Lavendel zur „mineralischen Aura“ beiträgt.
Einer von 80 Millionen… – über die Botschaft jenes Liedchens kann ich nur müde lächeln. Schließlich bin ich mit der wohl weltweit einzigen Person verheiratet, die bei Patchouli zuverlässig „Katzenpisse“ riecht. So natürlich auch hier. Ich selbst hätte dessen Beitrag mit anerkennenden Vokabeln wie „geschmackvoll dosiert“ oder „von unaufdringlicher Präsenz“ bedacht – und wüsste damit wahrscheinlich die übrigen bummelig 6.999.999.998 Leute auf meiner Seite. Es ist zum Verrücktwerden.
Als wolle der Duft meine Angetraute versöhnen, meldet sich der Lavendel ein letztes Mal. Zart und hintergründig lugt er erneut aus der Basis hervor, die gar nicht mehr so dunkel ist wie vorhin. Ab der vierten, fünften Stunde haucht der Duft allmählich aus. Das Ende ist ganz sanftes Vetiver, tatsächlich mit einer leichten Frische darin. Amtliche Bestätigung für den Abgang des Patchoulis: Wie zufällig halte ich nach ungefähr sechs Stunden den Handrücken in die Nähe der Nase meiner Frau, indem ich das Kinn auf die Hand stütze, als wir gemeinsam etwas lesen. Keine Reaktion. Mehr Beweis geht nicht.
PS: Die genannten Zutaten rufen: Fougère! Ich habe da wenig Erfahrung. Was aus meinen bisherigen Testungen am nächsten dran sein dürfte, ist ‚Fougère Royale (2010)‘ von Houbigant. Und das riecht schon noch ein bisschen anders. Vor allem hätten wir es bei ‚Le jardin perdu‘ mit einem Exemplar mit kaum Cumarin zu tun - ich muss es mir heute vielleicht nicht gerade einbilden, aber aus einem Fougère-Dreiklang wäre es der bei weitem leiseste Vertreter.
Fazit: Klassisch und unprätentiös. Ein guter Herrenduft für jeden Tag.
Nach rund zwei Stunden finstert es überraschend konsequent ein. Vetiver und Patchouli, geben charakterlich alles. Das Vetiver in seinem rauen Gehabe erinnert mich an Angela Flanders‘ knorriges ‚Vetivert‘, das Patchouli gibt sich mit „erdig“ nicht zufrieden, es wirkt regelrecht kieselig-steinig und ich vermute, dass wieder der Lavendel zur „mineralischen Aura“ beiträgt.
Einer von 80 Millionen… – über die Botschaft jenes Liedchens kann ich nur müde lächeln. Schließlich bin ich mit der wohl weltweit einzigen Person verheiratet, die bei Patchouli zuverlässig „Katzenpisse“ riecht. So natürlich auch hier. Ich selbst hätte dessen Beitrag mit anerkennenden Vokabeln wie „geschmackvoll dosiert“ oder „von unaufdringlicher Präsenz“ bedacht – und wüsste damit wahrscheinlich die übrigen bummelig 6.999.999.998 Leute auf meiner Seite. Es ist zum Verrücktwerden.
Als wolle der Duft meine Angetraute versöhnen, meldet sich der Lavendel ein letztes Mal. Zart und hintergründig lugt er erneut aus der Basis hervor, die gar nicht mehr so dunkel ist wie vorhin. Ab der vierten, fünften Stunde haucht der Duft allmählich aus. Das Ende ist ganz sanftes Vetiver, tatsächlich mit einer leichten Frische darin. Amtliche Bestätigung für den Abgang des Patchoulis: Wie zufällig halte ich nach ungefähr sechs Stunden den Handrücken in die Nähe der Nase meiner Frau, indem ich das Kinn auf die Hand stütze, als wir gemeinsam etwas lesen. Keine Reaktion. Mehr Beweis geht nicht.
PS: Die genannten Zutaten rufen: Fougère! Ich habe da wenig Erfahrung. Was aus meinen bisherigen Testungen am nächsten dran sein dürfte, ist ‚Fougère Royale (2010)‘ von Houbigant. Und das riecht schon noch ein bisschen anders. Vor allem hätten wir es bei ‚Le jardin perdu‘ mit einem Exemplar mit kaum Cumarin zu tun - ich muss es mir heute vielleicht nicht gerade einbilden, aber aus einem Fougère-Dreiklang wäre es der bei weitem leiseste Vertreter.
Fazit: Klassisch und unprätentiös. Ein guter Herrenduft für jeden Tag.
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Yatagan
