Far Away Glamour 2019

16paws
10.12.2020 - 14:41 Uhr
9
Top Rezension
8
Flakon
10
Haltbarkeit
8
Duft

Das kleine Schwarze von Avon

Einige von euch kennen sicher noch die Avon TV Werbung. „Ding dong … Ihre Avon Beraterin ist da“. Was hatte sie für Schätze in ihrem Köfferchen. Lippenstifte, Make up, Cremes, Nagellack und natürlich auch Düfte. Ganz in Ruhe durfte man sich im eigenen Heim durch das Sortiment testen, um danach auch möglichst viel zu kaufen.

Die Zeit der Haustürgeschäfte ist lange vorbei und die nette Avon Beraterin längst im wohlverdienten Ruhestand. Doch Avon kann man inzwischen auch online erwerben und da schlage ich, vermutlich aus nostalgischen Gründen, immer wieder gerne zu. So ist auch Far Away Glamour bei mir gelandet – als Beifang zu einer Bestellung, um die Versandkosten zu sparen. Bereut habe ich diesen Spontankauf nicht, ganz im Gegenteil.

FAG startet mit einer ordentlichen Portion Pfeffer zu der sich recht schnell die Orangenblüte gesellt. Überraschenderweise driftet der Duft nicht in Richtung Süße ab, denn Johannisbeere und Grapefruit scheinen die O-Blüte im Zaum zu halten, auch wenn sie den Duft ganz eindeutig dominiert.

Iris und Vanille kann ich überhaupt nicht ausmachen. Ich rieche weder Puder noch Vanille, sondern nur Orangenblüte, die aber grün/herb unterlegt ist. FAG wird eindeutig von der Orangenblüte, in positiver Weise, beherrscht und das für mehrere Stunden. Nach und nach gesellt sich Patchouli mit erdiger, betörender, sanfter Süße dazu und übernimmt immer mehr den Platz der O-Blüte, bis diese völlig verschwunden ist.

Mit der Haltbarkeit von mindestens 8 bis 10 Stunden bin ich mehr als zufrieden. Die Basis bildende Patchouli Note hält allerdings sehr viel länger, denn die kann ich auch noch nach mehr als 12 Stunden deutlich wahrnehmen, wenn auch nur Haut nah.

Eden wurde hier als Duftzwilling genannt, aber das kann ich nicht unterschreiben, denn FAG wird eindeutig von der O-Blüte beherrscht, die bei Eden nicht heraus sticht. Bei Cacharel hat man auf ein dichtes Blumenbouquet gesetzt bei dem die einzelnen Komponenten so komplex miteinander verwoben sind, dass ich keine einzelnen Blumen heraus riechen kann und auch das Grün ist sehr viel dichter. FAG ist viel einfacher gestrickt und die Inhaltsstoffe sind längst nicht so vielfältig, aber Weniger kann auch Mehr sein.

FAG ist ein schöner Allrounder für das ganz schmale Budget, vorausgesetzt man steht mit der O-Blüte nicht auf Kriegsfuß. Der schwarze Flacon lockt allerdings auf eine völlig falsche Fährte, denn dunkel/mystisch oder glamourös ist der Duft nicht.
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