Azzaro pour Homme 1978 Eau de Toilette

Misterwanwa
09.12.2015 - 05:22 Uhr
1
Hilfreiche Rezension
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft

Der Besuch im Treibhaus

Eigentlich war ich auf der Suche nach einem sportlichen, unauffälligen Duft, doch dann betrat ich das Treibhaus der Familie Azzaro...

Die Hoffnung mit Azzaro pour homme darauf zu stoßen hat auf jeden Fall getäuscht, sie entsprach eher dem botanischen Garten meiner Universität : Erst wandelt man durch ein riesiges Treibhaus mit Zitronen in denen aber nur gepuderte Damen arbeiten und die erntefrischen Früchte direkt in den Flakon werfen. Selbst im Gegensatz zu meinem geliebten Allure Home Sport fand ich die Zitrone als wunderschön und vor allem keineswegs synthetisch. Daneben liegt noch Fallobst im Treibhaus herum: Eine Bergamotte hier, eine frühreife Orange dort, Kräuter aus dem Fenstergarten hier aber alles so unbedeutsam dass dies niemals einen Kaufgrund darstellen könnte. Nach eins, zwei Nächten im Treibhaus oder 1 Stunde im realen Leben fängt an der Lavendel zu wachsen, wobei, wohl eher zu wuchern, denn wenn es eine dominante Duftnote gibt dann ist es der Lavendel. Meine Nase hat sich schon gefragt ob ich einen Blutstau in der Ader hätte oder ob die violette Farbe am Lavendel lag.
Wer dann nicht flüchtet der kann nach einiger Zeit riechen, wie Azzaro einen Flakon Encre Noire a'l Extreme gekauft hat und die Kopftnote in den Azzaro pour homme gekippt hat. Wenn wir uns weiterhin im Treibhaus befinden müssten auf dem panexistenten Lavendelfeld Sandelholzbäume und kleines Patchouli-Unkraut wachsen, wobei ganz eindeutig immernoch der Lavendel dominiert, das Sandelholz wahrgenommen werden kann und Patchouli nur durch unmittelbare Vergleiche gerochen wird.
Nach einem 5 bis 12 stündigen Ausflug ist die Glasdecke zugewachsen, die Restwärme (hier spreche ich vom Sandelholz) schwindet langsam dahin, alle Gärtnerinnen sind verschwunden nurnoch der Lavendel und ein einzelner 40 Jahre alter Gärtner in Lederstiefeln kümmert sich um die verschwindenden, keinesfalls verwesenden Pflanzen um sie noch möglichst lange duftbar zu halten was ihn aber auch nurnoch für den Rest seines Arbeitstages gelingt, spätestens nach 18 Stunden (die Sillage ist hierbei ganz auf die Haut des Gärtnerd beschränkt) ist das Biotop Treibhaus gestorben und muss den Saatkörnern aus einem anderen Flakon weichen
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