Chameleon Eau de Toilette

Kokoloressa
27.02.2017 - 16:09 Uhr
3
Hilfreiche Rezension
9
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft

Duftsprüh Schranke

Ein Duft, der nach Pommes mit Ketchup und Mayo riecht? Nein, das ist Chameleon nicht (Leider? Zum Glück?).
Würde man den Duft allerdings als Blumenbouquet arrangieren, dann wären Rot und Weiß allerdings die klar dominierenden Farben, dazwischen ein paar bunte Sprenkler.

Gleich nach dem Aufsprühen rieche ich ganz klar Rose heraus. Blühende rote Rosen mit viel Blattgrün. Von der Bergamotte nehme ich nicht einen Hauch wahr, wenn Sie je da war, dann hat sie sich mit der kurzen alkoholischen Note direkt nach dem Sprühen verflüchtigt.
Eine fruchtig-frischen Mandarine rieche ich zwar nicht, dafür aber deren Schale, die eine herb-frische Frucht-Note verströmt, welche gut zum Rest der Kopfnote passt.

Relativ bald schon naht der Jasmin heran und es dauert nicht lange, bis er über allen anderen Duftnoten erstrahlt und sogar die Rose, die mittlerweile an Intensität gewonnen hat, in den Hintergrund drängt. Dabei ist er zwar dominant, kommt aber keinesfalls schwülstig daher.
Durch das Weiß des Jasmins gewinnen die anderen Farben, allen voran die Rose, aus der Entfernung betrachtet aber auch noch mehr Strahlkraft. Bleibt meine Nase direkt an der Haut, so rieche ich fast nur Jasmin. Von etwas weiter weg erkenne ich wieder ganz klar die Rose, gemischt mit anderen Blumen.
Dazu erhasche ich einen Hauch von Mandelmilch, der aber so schnell wieder weg ist, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich ihn mir vielleicht nur eingebildet habe.
Für die nächste Zeit ist Chameleon sehr sehr blumig. Dabei scheint der Duft aber immer ein wenig zwischen den unterschiedlichen Blüten zu changieren (weißer Jasmin aber immer als Hauptthema), so dass ich den Namen Chameleon schon irgendwie angebracht finde.
Ganz langsam schleicht sich auch Vanille hinzu, und zwar eine gänzlich unsüße, die gut mit den Blumen harmoniert.

Nach ca 1,5-2h fängt der Duft dann ganz langsam an, etwas zu schwächeln, dafür zeigt sich aber die Rose noch einmal kurz.
Nach 4h ist der Duft auf meiner Haut gänzlich verflogen, es bleibt nur eine samtige Holz-Vanille-Basis zurück.

Den Flakon hat die Form einen hohen, schlanken Glasquaders mit einem sehr einfach gehaltenen Etikett in Goldgrün. Ich finde ihn in seiner Schlichtheit sehr schön. Außerdem kommt er in einer ziemlich edlen, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu großen Umverpackung daher. Es ist eine Box mit creme-farbener Oberfläche, die wie Stoff strukturiert ist. Darauf steht ganz simpel "Bahoma London". Zu öffnen ist die Box wie die der Penhaligon's: Man muss "den Deckel" abnehmen. Dadurch sieht der Duft aus wie "präsentiert", was ein schöner Effekt ist.

Allgemein ein schöner unsüßer Blumenduft mit ein einer schönen frischen rosig-grünen Kopfnote. Wer blumige Noten - ganz besonders Rose und Jasmin - liebt, sollte ihn mal versuchen.
Für mich ist es leider etwas zu viel Blütenpracht, auch wenn ich die Kopfnote ziemlich schön fand (trotz fehlender Bergamotte). Zwar mag ich Rose und Jasmin in natura sehr gerne riechen, jedoch ist der Duft der beiden in Kombination einfach "too much" für mich und passt nicht zu mir. Noch dazu fehlt mir ein wenig Pfiff bei dem Ganzen.

Aber na ja, so ist das nunmal: Für den einen ist Pommes Schranke die Beilage und an sich zu langweilig, für den anderen das liebste Hauptgericht. ;)
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