Florabotanica 2012

Neroline
06.03.2021 - 02:38 Uhr
20
Top Rezension
8
Preis
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

Pfefferminzprinzessin

„In einem Garten ging das Paradies verloren, in einem Garten werden wir es wieder finden“
„Blaise Pascal“

Florabotancia stand lange Zeit auf meiner Merkliste. Das Design des Flakons ist erfrischend anders. Der Karton ist so zauberhaft gestaltet, dass man ihn kaum wegwerfen kann.
Die Minze jedoch hielt mich bisher davon ab. Florabotanica ist nicht überall verfügbar und einen Blindkauf wollte ich nicht wagen. Eine liebe Parfuma legte einer Abfüllung eine kleine Probe bei und so kam es, dass ich Florabotanica doch noch testen konnte und was soll ich sagen, am nächsten Tag bestellt habe.

Florabotanica lässt mich an meine Kindheit im Allgäu denken. An die saftigen Wiesen die im Frühling voller Blumen standen. An den Bach in der Nähe unseres Hauses an und in dem wir zum Leidwesen unserer Mutter ständig gespielt haben. An die Bachminze, die dort wuchs und an die kleinen Staudämme, die wir dort gebaut haben. An die kleinen Fische, die wir versucht haben einzufangen und daran, wie wir verdreckt und nass in die Wanne gesteckt wurden. Auch daran, dass wir uns aus all den Blüten Kränze geflohten haben und uns wie Prinzessinnen gefühlt haben. All das weckt Florabotanica plötzlich in mir. Wie sonderbar wir Menschen doch sind. Da versetzt einen solch ein Fläschlein plötzlich 30 Jahre zurück in die Vergangenheit.

Florabotanica beginnt mit einem pudrigen Blütenrausch, der an fein zerstoßene getrocknete Blüten denken lässt. Durch die Minze wird verhindert, dass die Pudrigkeit altbacken wirkt. Ein klein wenig erinnert mich der Beginn an das CD Deo Wasserlilie, das ich lange benutzt habe. Die gefürchtete Pfefferminze ist wunderbar mit den Blüten und Hölzern verwoben und ist als einzelnes kaum wahrnehmbar. Der Duft ist wie ein Spaziergang durch einen blühenden Garten im Mai.

Wenn dieser erste Blütenrausch sich beruhigt hat, entwickelt sich eine wunderschöne rosige und zugleich cremige Duftwolke, die alle Rosenliebhaberinnen in ihren Bann ziehen dürfte. Diese cremige Rosenaura begleitet mich erstaunlicherweise über Stunden. Irgendwann wird der Duft milder, die Rose aber bleibt.

Was mir besonders gut gefällt ist, dass keine Zitrone enthalten ist. In vielen Rosendüften wird Zitrone verwendet, was die Rose aber gerne überlagert. Es finden sich auch keine schweren Hölzer oder Vanille darin wieder sondern Nelke und Vetiver. Die Nelke unterstützt die Rose und gibt ein wenig Würze und Vetiver sorgt für die nötige Tiefe und vermutlich auch für die Haltbarkeit und Kühle von Florabotanica. Durch diese Kühle eignet sich Florabotanica vor allem für die wärmeren Monate wunderbar.

Für einen eher zarten Duft ist die Haltbarkeit erstaunlich. Trotz des Puders zu Beginn ist Florabotanica ein sehr junger und unkomplizierter Duft. Ein zauberhafter Begleiter für einen ganzen Arbeitstag und für mich einer der schönsten Blütendüfte in meiner Sammlung.

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