19.04.2017 - 15:07 Uhr
Profuma
213 Rezensionen
Profuma
Sehr hilfreiche Rezension
6
Midnight Orchid
Wer Tom Fords Black Orchid kennt, weiss wovon ich spreche, wenn ich sage, dass das ein heftiger Stoff ist. Ein wie im Märchen zum Leben erwachender alter Baum scharrt Erdreich, modriges nasses Blattwerk, Moos und verrottende Zweige in seine untersten Blätter, nur um sie einem im nächsten Augenblick mit voller Wucht ins Gesicht zu schleudern. Als hätte man den Wald ohne seine Erlaubnis betreten.
Übersteht man diese Attacke und trotzt man auch noch den nächsten Ausbrüchen des weiter mit braungrünem Zeug schmeissenden Arbors, erwartet einem ein kleines Wunder.
Der zornige Riesenwicht wird auf einmal müde, gräbt seine Wurzeln ins Erdreich und wird wieder zu einem unter vielen alten Bäumen in seinem Wald.
So ergeht es mir mit TF Black Orchid. Sein Auftakt ist bei mir genau gleich wie Midnight Promise. Es ist diese krautige Mischung, die gegenteilige Gefühle weckt. Ein Schwanken zwischen Bäh und Oh, Ablehnung und Anziehung, Desinteresse und Neugier. Es gibt Tage, an denen ich mich zu schwach für TF fühle und dann wieder andere, an denen er sich versöhnlicher zeigt. Und an denen ist er einsame Spitze. Dennoch bleibt die herbkrautige Note bis zum Schluss, was ihn mir immer wieder ein wenig zu verleiden vermag. TF ist für mich irgendwie wie ein Film mit plötzlichem Ende. Der Abspann drängt sich ins Bild, man ist genötigt, langweilige Filmmusik zu den vor den Augen abwandernden Namen und Danksagungen zu ertragen und hätte doch noch so viele Fragen. Es bleibt eine unangenehme Leere. Und hier kommt Midnight Promise zum Zug. Es bringt mir den Schluss, den ich mir wünsche. MP ist rund wo TF eckig bleibt. Wem die herbkrautige Note des TF zu stark ist, könnte hier sein Glück finden.
Ich kann nach dem ersten Sprüher gerade mal bis 10 zählen, dann haben sich Kraut und Holz in den Wald zurück verzogen. Zurück bleibt ein warmer, weicher Schleier auf meiner Haut. Mit der Zeit kommen die Zimtstangen zusammen mit den Vanilleschoten in Amber gehüllt wunderbar zur Geltung. Ein unisexer Duft, der sich wie TF all seinen Trägern auf unterschiedliche Weise zeigt. An keinen zwei Menschen werden diese Düfte gleich riechen. Dafür haben beide zu starke und eigenständige Noten in sich vereint, die je nach Haut ein anderes Szenario zeigen. Beide Düfte sind dunkel und mystisch. Ihre Geheimnisse werden sie jedem anders offenbaren. MP kommt mir wie eine in der Nacht blühende Orchidee vor (Bulbophyllum nocturnum). Was ich damit sagen möchte ist, der Duft ist wie diese göttliche Blüte edel und erhaben. Ein Hauch jenseits des Mainstreams. Auf der distinguierten Seite findet man ihn. Und wer weiss, vielleicht in einem tiefdunklen Märchenwald mit einer kleinen Lücke im Blattwerk, durch welches das Mondlicht bis zum Boden dringt.
Und in welchem sich eine nachtblühende Orchidee dem silbernden Lichtschein hingibt...
Übersteht man diese Attacke und trotzt man auch noch den nächsten Ausbrüchen des weiter mit braungrünem Zeug schmeissenden Arbors, erwartet einem ein kleines Wunder.
Der zornige Riesenwicht wird auf einmal müde, gräbt seine Wurzeln ins Erdreich und wird wieder zu einem unter vielen alten Bäumen in seinem Wald.
So ergeht es mir mit TF Black Orchid. Sein Auftakt ist bei mir genau gleich wie Midnight Promise. Es ist diese krautige Mischung, die gegenteilige Gefühle weckt. Ein Schwanken zwischen Bäh und Oh, Ablehnung und Anziehung, Desinteresse und Neugier. Es gibt Tage, an denen ich mich zu schwach für TF fühle und dann wieder andere, an denen er sich versöhnlicher zeigt. Und an denen ist er einsame Spitze. Dennoch bleibt die herbkrautige Note bis zum Schluss, was ihn mir immer wieder ein wenig zu verleiden vermag. TF ist für mich irgendwie wie ein Film mit plötzlichem Ende. Der Abspann drängt sich ins Bild, man ist genötigt, langweilige Filmmusik zu den vor den Augen abwandernden Namen und Danksagungen zu ertragen und hätte doch noch so viele Fragen. Es bleibt eine unangenehme Leere. Und hier kommt Midnight Promise zum Zug. Es bringt mir den Schluss, den ich mir wünsche. MP ist rund wo TF eckig bleibt. Wem die herbkrautige Note des TF zu stark ist, könnte hier sein Glück finden.
Ich kann nach dem ersten Sprüher gerade mal bis 10 zählen, dann haben sich Kraut und Holz in den Wald zurück verzogen. Zurück bleibt ein warmer, weicher Schleier auf meiner Haut. Mit der Zeit kommen die Zimtstangen zusammen mit den Vanilleschoten in Amber gehüllt wunderbar zur Geltung. Ein unisexer Duft, der sich wie TF all seinen Trägern auf unterschiedliche Weise zeigt. An keinen zwei Menschen werden diese Düfte gleich riechen. Dafür haben beide zu starke und eigenständige Noten in sich vereint, die je nach Haut ein anderes Szenario zeigen. Beide Düfte sind dunkel und mystisch. Ihre Geheimnisse werden sie jedem anders offenbaren. MP kommt mir wie eine in der Nacht blühende Orchidee vor (Bulbophyllum nocturnum). Was ich damit sagen möchte ist, der Duft ist wie diese göttliche Blüte edel und erhaben. Ein Hauch jenseits des Mainstreams. Auf der distinguierten Seite findet man ihn. Und wer weiss, vielleicht in einem tiefdunklen Märchenwald mit einer kleinen Lücke im Blattwerk, durch welches das Mondlicht bis zum Boden dringt.
Und in welchem sich eine nachtblühende Orchidee dem silbernden Lichtschein hingibt...