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Abschiedsbrief an meine Jugendfreundin aus der Vorstadtdisko
Liebe Pulse ,
Ich war 16, hungrig nach Ausdruck, nach Anderssein und du kamst daher: Süß, laut … ein bisschen "Party-Blau". Nicht lieblich, nicht brav, sondern wild, künstlich, überdreht.
Du warst mein Partyduft. Mein Popmoment in Flakonform.
Wenn ich an dich denke, dann erinnere ich mich an Bilder, nicht an Duftnoten.
2011: Pussycat Dolls, Honey-Beige-Mousse, Clublicht, Vodka-E, viel zu kurze Röcke. Und mittendrin du. Wie flüssiger Blue Curaçao. Fruchtig, süß, fast grell und so ganz anders als die blumigen Düfte, die ich bis dahin kannte. Du hast dich nicht entschuldigt. Du warst da. Präsenter als ich manchmal selbst.
Deine Anwesenheit war stark zu spüren. Mit dir waren die Blicke immer auf uns gerichtet, wahrscheinlich, weil ich dich großzügig gesprüht habe. Weil ich dich einfach so gerne bei mir hatte. Mit dir konnte ich den ganzen Abend ohne Pause durchtanzen.
Dein Flakon war eine kleine Skulptur: ein Kristall, eingefasst in einem Metallkleid. Schön, aber nicht perfekt. So wie du.
Ich hab dich nicht sofort verstanden, aber ich hab dich später so gerne getragen. Du warst das Geschenk meiner Schwester und damit noch schöner.
Mit dir habe ich gelernt, dass Düfte nicht immer angenehm, nicht immer weich und anschmiegsam sein müssen. Du warst mein Tor zur Welt der Ecken und Kanten.
Der Anfang einer Duftreise, die mich bis zu Cloud Eau de Parfum , Baccarat Rouge 540 Eau de Parfum oder Santal 33 Eau de Parfum geführt hat, zu Düften, die anecken, statt jedem zu gefallen. Ohne dich hätte ich nie gewagt, diese Wege zu gehen.
Heute bin ich erwachsen, 31, ruhiger. Keine Partys mehr, das höchste der Gefühle ist ein Mädelsabend mit Zinkmasken, Ofenkäse, Knobibrot und Dips... Tja... Qualität und Prioritäten haben sich verschoben. Und nein, du passt nicht mehr zu mir, aber das ist auch in Ordnung.
Denn du warst da, als ich dich gebraucht habe. Und genau dafür danke ich dir!
Ich habe versucht, dich wiederzufinden, aber du bist wie vom Erdboden verschwunden.
Vielleicht sieht man sich ja irgendwann wieder...
Auf irgendeiner Tanzfläche in meinen Erinnerungen oder mit etwas Glück in der Parfumo-Sammlung. Egal wie es kommen mag, ich wäre froh mal ein Lebenszeichen von dir zu bekommen. Vielleicht können wir gemeinsam über alte Zeiten lachen.
In Liebe,
Caro
Ich war 16, hungrig nach Ausdruck, nach Anderssein und du kamst daher: Süß, laut … ein bisschen "Party-Blau". Nicht lieblich, nicht brav, sondern wild, künstlich, überdreht.
Du warst mein Partyduft. Mein Popmoment in Flakonform.
Wenn ich an dich denke, dann erinnere ich mich an Bilder, nicht an Duftnoten.
2011: Pussycat Dolls, Honey-Beige-Mousse, Clublicht, Vodka-E, viel zu kurze Röcke. Und mittendrin du. Wie flüssiger Blue Curaçao. Fruchtig, süß, fast grell und so ganz anders als die blumigen Düfte, die ich bis dahin kannte. Du hast dich nicht entschuldigt. Du warst da. Präsenter als ich manchmal selbst.
Deine Anwesenheit war stark zu spüren. Mit dir waren die Blicke immer auf uns gerichtet, wahrscheinlich, weil ich dich großzügig gesprüht habe. Weil ich dich einfach so gerne bei mir hatte. Mit dir konnte ich den ganzen Abend ohne Pause durchtanzen.
Dein Flakon war eine kleine Skulptur: ein Kristall, eingefasst in einem Metallkleid. Schön, aber nicht perfekt. So wie du.
Ich hab dich nicht sofort verstanden, aber ich hab dich später so gerne getragen. Du warst das Geschenk meiner Schwester und damit noch schöner.
Mit dir habe ich gelernt, dass Düfte nicht immer angenehm, nicht immer weich und anschmiegsam sein müssen. Du warst mein Tor zur Welt der Ecken und Kanten.
Der Anfang einer Duftreise, die mich bis zu Cloud Eau de Parfum , Baccarat Rouge 540 Eau de Parfum oder Santal 33 Eau de Parfum geführt hat, zu Düften, die anecken, statt jedem zu gefallen. Ohne dich hätte ich nie gewagt, diese Wege zu gehen.
Heute bin ich erwachsen, 31, ruhiger. Keine Partys mehr, das höchste der Gefühle ist ein Mädelsabend mit Zinkmasken, Ofenkäse, Knobibrot und Dips... Tja... Qualität und Prioritäten haben sich verschoben. Und nein, du passt nicht mehr zu mir, aber das ist auch in Ordnung.
Denn du warst da, als ich dich gebraucht habe. Und genau dafür danke ich dir!
Ich habe versucht, dich wiederzufinden, aber du bist wie vom Erdboden verschwunden.
Vielleicht sieht man sich ja irgendwann wieder...
Auf irgendeiner Tanzfläche in meinen Erinnerungen oder mit etwas Glück in der Parfumo-Sammlung. Egal wie es kommen mag, ich wäre froh mal ein Lebenszeichen von dir zu bekommen. Vielleicht können wir gemeinsam über alte Zeiten lachen.
In Liebe,
Caro
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