Eau de Noho Bond No. 9 2003

Ich glaube, eine der unmöglichen Aufgaben in der Parfumwelt ist es, einen Bond No. 9 zu finden, der einen überfordert, der zu viel hat. Deren Düfte sind oft so einfach & auf den Punkt, dass die hohen Preise vollkommen bescheuert wirken. Aber wird ein Ellena nicht für seine simplen Formen & Formeln gelobt? Wird ein Kurkdjian nicht wegen seiner immer wieder durchscheinenden, recht einfachen & einprägsamen Grundcharakteristik verehrt? Warum tut man die Bond-Düfte dann als Schrott ab?... Etwas seltsam.

Es ist nicht so, dass ich Eau de Noho liebe, seine Art bzw. die trockene Mimose & die sonnige Grüne, waren noch nie Herzenseroberer für mich. Aber meine Freundin findet ihn wunderschön, Frauen die auf Frühlingsgefühle im Flakon stehen allgemein. Eau de Noho ist eindeutig feminin für mich, obwohl der Frühling, die Farbe Grün & auch Sonnenstrahlen auf eingecremter Haut eigentlich geschlechtsneutral sein sollten. Trotzdem werde ich in Zukunft definitiv seltener zu ihm greifen als die Dame im Haus. So oder so - als Geschenk einer netten Parfumista ist der Duft absolut gelungen. Vor allem da ich ihn riechen mag & leiden kann, an meiner Freundin, und daher auch meine Freude an ihm habe. Stellt euch eine feminine, zitrische Version von Hermes Eau de Narcisse Bleu vor - voila: Eau de Noho.

Flakon: der einfachste Stern
Sillage: eine frische Brise
Haltbarkeit: wirklich schöne 6-7 Stunden

Fazit: einfacher geht's kaum, aber für Leute die die grün-ozonische Richtung mögen, trotzdem (& gerade deswegen) ein Schätzchen!