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Top Rezension
Terrassenduft
Ein mit einer schönen Zitrusfrucht und einem kurzen, aquatisch anmutenden Akkord in der Mittelnote ausgestatteter Sommerduft, denke ich nach dem ersten Test sofort. Die Zitrone ist hier charmant und liefert sich mit einem zurückhaltenden Zederduft ein spannendes Auftaktmatch. Das Herz erinnert an frisches Blütenwasser, die Basis kommt irgendwie höflich daher: Vetiver, Amber, Teakholz. Moschus sowie Patchouli spielen sich dabei nicht in den Vordergrund. Die holzige Seite dieses Duftes kommt mit der Zeit etwas stärker zum Vorschein.
Die Sillage ist tatsächlich etwas schwach, die Haltbarkeit liegt im mittleren Bereich. Der Flakon ist unverdächtig und der Preis ist in Ordnung für ein Eau de Toilette. Es fällt auf, dass der Duft sehr nah am Körper bleibt.
Die grüne, minzige Frische von Chanel Chance Eau Fraîche weiß zu gefallen. Das ist anständig gemacht. Die Zitrusfrucht wirkt auf mich nicht synthetisch, hinzu kommt, dass sie recht schnell Platz macht für einen schönen, beinah maritim-aquatisch Aspekt (ist das die Wasserhyazinthe?). Was nicht zu überzeugen weiß, ist die würzige Seite. Rosa Pfeffer in der Mittelnote muss man sich schon mit viel gutem Willen vorstellen. Die Basis ist zwar sehr nett, aber eben auch ein wenig langweilig und schwach.
Man muss nicht ständig einen draufsetzen, das Rad neu erfinden und in Superlativen denken, wenn man einen Duft kreiert oder ihn einfach nur verwendet. Die Gratwanderung zwischen belanglos-harmlos und angenehm-unprätentiös ist dann oft fließend und für jeden verschieden; bei Eau Fraîche tendiere ich aber zu der zweiten Kategorisierung.
Grundsolide und verlässliche Dinge im Leben haben zudem etwas Entspanntes und Vertrautes. Dieser Duft ist eben vielseitig einsetzbar und wirkt auf mich insgesamt anständig. Aufregend ist er nicht. Ein angenehmer und freundlicher Duft, zum Sport, für zu Hause oder im Hochsommer bei einem Glas Weißwein auf der Terrasse. Überhaupt, Duft und Wein, da gibt es die eine oder andere Analogie … Beim Weißwein spricht man bei einem fruchtig-frischen Riesling-Kabinettwein mit ganz dezenter Restsüße schon mal von einem Terrassenwein. Diese Weine trinkt man meistens im Sommer, sie haben einen moderaten Alkoholgehalt, sind nicht zu üppig oder schwer, sondern im positiven Sinne gefällig, aber auch nicht zu komplex oder übertrieben in ihrem Anspruch – eben einfach nett und mit Freude trinkbar. Eau Fraîche ist für mich der Terrassenduft.
Doch trotz des reizvollen Aqua-Aspekts: Das Wasser reichen kann Chanel Chance Eau Fraîche dem „regulären“ Chanel Chance nicht ganz.
Die Sillage ist tatsächlich etwas schwach, die Haltbarkeit liegt im mittleren Bereich. Der Flakon ist unverdächtig und der Preis ist in Ordnung für ein Eau de Toilette. Es fällt auf, dass der Duft sehr nah am Körper bleibt.
Die grüne, minzige Frische von Chanel Chance Eau Fraîche weiß zu gefallen. Das ist anständig gemacht. Die Zitrusfrucht wirkt auf mich nicht synthetisch, hinzu kommt, dass sie recht schnell Platz macht für einen schönen, beinah maritim-aquatisch Aspekt (ist das die Wasserhyazinthe?). Was nicht zu überzeugen weiß, ist die würzige Seite. Rosa Pfeffer in der Mittelnote muss man sich schon mit viel gutem Willen vorstellen. Die Basis ist zwar sehr nett, aber eben auch ein wenig langweilig und schwach.
Man muss nicht ständig einen draufsetzen, das Rad neu erfinden und in Superlativen denken, wenn man einen Duft kreiert oder ihn einfach nur verwendet. Die Gratwanderung zwischen belanglos-harmlos und angenehm-unprätentiös ist dann oft fließend und für jeden verschieden; bei Eau Fraîche tendiere ich aber zu der zweiten Kategorisierung.
Grundsolide und verlässliche Dinge im Leben haben zudem etwas Entspanntes und Vertrautes. Dieser Duft ist eben vielseitig einsetzbar und wirkt auf mich insgesamt anständig. Aufregend ist er nicht. Ein angenehmer und freundlicher Duft, zum Sport, für zu Hause oder im Hochsommer bei einem Glas Weißwein auf der Terrasse. Überhaupt, Duft und Wein, da gibt es die eine oder andere Analogie … Beim Weißwein spricht man bei einem fruchtig-frischen Riesling-Kabinettwein mit ganz dezenter Restsüße schon mal von einem Terrassenwein. Diese Weine trinkt man meistens im Sommer, sie haben einen moderaten Alkoholgehalt, sind nicht zu üppig oder schwer, sondern im positiven Sinne gefällig, aber auch nicht zu komplex oder übertrieben in ihrem Anspruch – eben einfach nett und mit Freude trinkbar. Eau Fraîche ist für mich der Terrassenduft.
Doch trotz des reizvollen Aqua-Aspekts: Das Wasser reichen kann Chanel Chance Eau Fraîche dem „regulären“ Chanel Chance nicht ganz.
6 Antworten
xoxo vor 11 Jahren
perfekt beschrieben, sehe ich genauso. der hat seinen wert!
LaPausa vor 13 Jahren
Genau, im Sommer zum Weißwein auf der Terrasse einer meiner Lieblingsdüfte, frisch, unaufgeregt, stiehlt dem Wein nicht die Show ;-). Pokal für Dich.
Aava vor 14 Jahren
Den Vergleich zum Terassenduft finde ich extrem passend :-) Aber wie du sagst, normale Tafelweine sind ja oft auch sehr gut!
Agnou vor 14 Jahren
Toller Kommi! Ich mag den im Sommer sehr - Terrassenduft gefällt mir gut :-)
Jifat vor 14 Jahren
Wieder ein schöner Kommentar, informativ und stilistisch ein Vergnügen. Der Terrassenduftpokal ist mehr als verdient - und rollt den Hügel auch nicht wieder runter ;-)
Chypienne vor 14 Jahren
Höflicher, anständiger Kommentar:-)

