Christopher Street 2013

Christopher Street von Charenton Macerations
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7.9 / 10 21 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Charenton Macerations für Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-zitrisch. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Zitrus
Chypre
Grün
Rauchig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Limetten-Cocktail BitterorangeBitterorange TabakTabak BergamotteBergamotte LederLeder
Herznote Herznote
GewürznelkeGewürznelke Dance-on-Skin-Akkord BartnelkeBartnelke OrangenblüteOrangenblüte ZimtZimt
Basisnote Basisnote
MoosMoos MoschusMoschus MyrrheMyrrhe PatchouliPatchouli WeihrauchWeihrauch

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.921 Bewertungen
Haltbarkeit
8.219 Bewertungen
Sillage
7.319 Bewertungen
Flakon
5.316 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 19.02.2024.
Wissenswertes
"Dance on Skin" soll den Hautgeruch von tanzenden Menschen in einer Disco nachahmen.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 20  
Wie ein duftender Kurzfilm...
Nie und nimmer hätte ich mir einen solchen Duft (30ml für 100 Dollar, plus 45 Dollar Versandgebühren, plus – wie sich wenige Tage später herausstellte – 32 Euro Zoll...) aus den Vereinigten Staaten bestellt, hieße sein Erschaffer nicht Ralf Schwieger.
Seine Kreationen in den letzten Jahre haben mich jedoch dermaßen überzeugt (allen voran „Fils de Dieu, de Riz et des Agrumes“), dass ich einfach nicht widerstehen konnte, zumal die für ein neues Indie-Label recht zahlreichen Rezensionen allesamt ziemlich positiv, größtenteils sogar enthusiastisch waren.
Die Beschreibung des Duftes, nebst Ingredienzien-Liste, taten ihr Übriges.

Dies versprach ein Duft für mich zu sein und war es dann auch: Ein Chypre, frisch und zitrisch zu Beginn, mit metallischen Anklängen und absolut unsüß, eher harsch, fast kratzig und mit schnapsiger Note; einem ledrig-würzigen Herzen mit delikaten schweißigen Akzenten (jawohl, das gibt es – man rieche nur diesen Duft!), einem sogenannten „Dance-on-Skin-Akkord“, der in mir sofort die Assoziation von feucht-warmer, pulsierender Haut aufkommen ließ, jeder Menge Tabak und Rauch, und eine feine, trocken-orientalische Basis mit moosigen Chypre-Nuancen.

Dabei ist der Duft ein Chamäleon. Mehrfach ändert er sein Gesicht. Von freundlich und frisch (der Morgen auf der Christopher Street), über stolz, mit viel erotischem Leder auftrumpfend (die Parade), würzig und tabakschwanger (die Bars zu späterer Stunde), bis zu ungemein sinnlich und warm (der „finale Akt“... :)).
Ein Duft wie ein Kurzfilm und der Protagonist ist eine New Yorker Straße, die zu einer Legende wurde, zu einem Synonym für den Kampf einer Minderheit um gleiche Rechte, um Akzeptanz.
Folgerichtig, da der sogenannte Stonewall-Aufstand vom 28. Juni bis 3. Juli 1969 stattfand, ist der Duft ‚parfumhistorisch’ auch eher in dieser Zeit beheimatet als in der heutigen. Er hat also – zumindest für mein Empfinden – einen gewissen Retro-Touch, ohne dabei altmodisch zu wirken. Ganz im Gegenteil: er ist modern, durch und durch. Seine Bezugspunkte sind aber eben Düfte wie „Eau Sauvage“, wie „Yatagan“, „YSL pour Homme“ oder „Z-14“ – Ikonen der 60er und 70er Jahre. Und wie diese ist er ein überaus männlicher Duft. Natürlich kann er auch von Frauen getragen werden, vorzugsweise von maskulineren Frauen, aber seine olfaktorische Abstammung ist doch deutlich aus männlichen Gefilden: Leder, Tabak, herbe Würze und ein Hauch Schweiß.

Doch wer sich jetzt einen dunklen, schweren Ledergesellen à la „Antaeus“ oder „Van Cleef & Arpels pour Homme“ vorstellt, der irrt. Nein, „Christopher Street“ ist bei all den ledrigen Anklängen, den rauchigen und selbst den orientalischen im Fond kein Schwergewicht im Stile der vorgenannten. Eher ein sehniger, irgendwie drahtiger Zeitgenosse mit enormer Ausdauer – im Grunde seiner Anlage eben mehr ein zitrisches als ein ledriges Chypre. Doch im Gegensatz zu den großen zitrischen Chypre-Düften der Vergangenheit, etwa dem schon genannten „Eau Sauvage“, dessen Schwester „Diorella“ oder auch dem nicht minder legendärem „Pour Monsieur“ von Chanel, hat „Christopher Street“ wesentlich mehr Schmackes, ist gehaltvoller und noch kontrastreicher.

Allerdings, auch das muss bei aller Lobhudelei gesagt werden, ist „Christopher Street“ zunächst kein Sinnen-Schmeichler: der Start ist harsch und bitter-würzig, der sich entfaltende Leder-Akkord trocken und rau, die schweißigen Nuancen irritierend, und dennoch: ein Duft, der den Träger reichlich belohnt, hat dieser sich einmal auf ihn eingelassen. Erst recht zum Ende des unglaublich langen Duftverlaufes hin, wenn so manche Strapaze sich im Nachhinein als interessante Wende in einem überaus abwechslungsreichen Plot darstellt, wenn der Duft zur Ruhe kommt und auf eine Weise harmonisch ausklingt, die zu Beginn dieses Duft-Abenteuers so nicht zu erwarten war.

Ralf Schwieger ist mit „Christopher Street“ einmal mehr ein hochkomplexer, sensationell gut komponierter Duft gelungen. Ein Duft, der nicht nur eine Momentaufnahme festhält, sondern eine ganze Geschichte erzählt, dabei völlig verschiedene Phasen entwickelt und dennoch nicht zerfällt. Ähnliches ist ihm zuvor mit „Afternoon of a Faun“ gelungen – ebenfalls ein außergewöhnlicher (und außergewöhnlich guter) Chypre-Duft, der ein ganzes Kaleidoskop an olfaktorischen Bildern entblättert.
Wie „Afternoon of a Faun“ ist aber auch „Christopher Street“ ein eher intellektueller Duft, einer, der erst in seiner Vielschichtigkeit erfasst werden möchte, bevor er seine Schönheiten offenbart, anstatt gleich und unverschnörkelt die Sinne zu schmeicheln.

Bleibt zu hoffen, dass dieses kleine Duft-Juwel eines Tages auch den Weg nach Europa finden möge, denn die Art und Weise wie man momentan seiner habhaft werden kann ist – zumindest aus europäischer Sicht - schlicht eine Zumutung. Schließlich ist der Begriff „Christopher Street“ über die Grenzen von New York hinaus doch weltweit von Belang!

Wer aber nicht warten möchte sondern vielmehr das Wagnis eingeht diesen Duft ungetestet zu ordern und zugleich die schon erwähnten Verteuerungen einkalkuliert, der wird nicht nur mit einem besonderen Duft, sondern auch mit einer besonderen Verpackung belohnt: „Christopher Street“ steckt nämlich zunächst in einer Pappröhre, auf dessen Boden sich wie ein kleines Kissen eine Art runder, mit Patchouli-Blättern gefüllter Teebeutel befindet. Auf diesem Patchouli-Kissen ruht der in ein rechteckiges und naturfarbenes Wildledertuch gehüllte und mit einem Wildleder-Band verschnürte Falkon. Zusätzlich gab es noch zwei kleine Proben, das war´s.

Jedem wird dieser Duft allerdings nicht gefallen, dafür ist er dann doch zu eigenwillig.
Mir aber gefällt er, und wie!
Auf Ralf Schwieger ist einfach Verlass.
Ich wusste es!
4 Antworten

Statements

7 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 3 Monaten
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Limettenperücken
Lederne Kutten
Bunte Kumin-Perlen
In Brust-Mooshaaren
Tanzen Gewürznelken
Auf O-Blüten-Wagen
Vor Weihrauchnebelmaschinen
39 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 3 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Chypre mit klassischem Grundgerüst, herb zitrisch, leicht ledrig, unsüße Blüten, Moos-Würz-Basis und zusätzlich schön menschelnder Note.
22 Antworten
MidnightsMidnights vor 6 Monaten
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Der blühende Tag nach einem kühl distanzierten Morgen.
Im Straßencafé rauchend Menschen beobachten.
Im Inneren wird's weich und warm.*
38 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 3 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Ein gelungenes Leder-Chypre alter Machart. Bitter grünlich, ernsthaft floral und mit einer gelederten Moosbasis. Großartig und Wunschliste
15 Antworten
AnarlanAnarlan vor 4 Jahren
7
Flakon
2
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Komplexer, fein abgestimmter Bitterorange-Lederchypre mit köstlich angeschwitzt-salziger Basis aus Myrrhe, Patch und Moos. Sehr anziehend.
3 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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