25.02.2012 - 09:49 Uhr
Taurus
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Taurus
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Alles andere als Cheap – meine kleine Chipie-Story
Vor einigen Jahren unterhielt ich mich mit Julia, einer guten Freundin, über Lieblingsdüfte. Sie gestand mir, dass sie in ihrer Jugend einen Duft hatte, den sie über alles liebte und sehr vermisst, da er vor langer Zeit eingestellt wurde.
Der Name war Chipie – was mir ebenso wie die Beschreibung des Flakons überhaupt nichts sagte. Schließlich sei er über Drogerien vertrieben worden und eher im unteren Preissegment angesiedelt gewesen.
Auch eine andere Freundin, die damals für eine bekannte Parfümerie in Düsseldorf tätig war und sich überdurchschnittlich gut mit Düften auskennt, konnte mit dem Namen Chipie nichts anfangen. Selbst im Internet habe ich nichts über dieses Produkt finden können – dabei war mein Jagdinstinkt schon längst geweckt worden. Ich musste nur am Ball bleiben – früher oder später werde ich mehr erfahren. Mein Ziel war es, Julia eines Tages mit ihrem heißgeliebten Chipie überraschen zu können.
Die Jahre vergingen und als ich auf Parfumo stieß, wollte ich natürlich wissen, was hier über Chipie hinterlegt ist, und was es mit diesem Parfüm auf sich hat. Dass er nicht mehr produziert wurde, habe ich schon befürchtet, aber dass kein Bild vom Flakon hinterlegt war, hat mich recht enttäuscht. Allerdings konnte ich auch registrieren, dass einige wenige Mitglieder noch im Besitz von Chipie waren. Entsprechend keimte in mir die Idee nachzufragen, ob ich ein paar Tropfen als Abfüllung abhaben könnte. Somit würde es mir gelingen Julia zumindest ein wenig mit ihrem vermissten Lieblingsduft beglücken – bestenfalls zu ihrem Geburtstag im Sommer.
Doch leider wollten alle angeschriebenen Chipie-Besitzerinnen nicht das kleinste Tröpfchen entbehren, was ich selber auch absolut nachvollziehen kann. Das zeigt wie hoch der persönliche Stellenwert von Chipie bei den jeweiligen Inhaberinnen ist. Hoch waren auch die Preise, die für kümmerliche Reste bei Ebay verlangt wurden. Selbst für die Deos in unterschiedlichen Farbdesigns wollte man weitaus mehr haben, als Chipie mal ursprünglich gekostet hat. Zudem konnte man sich über die vorhandene Qualität nicht im Klaren sein. Und da der Geburtstag besagter Freundin immer näher rückte gab ich mein gut gemeintes Unterfangen auf.
Irgendwann im Herbst bekam ich dann zwar spät, aber immerhin besser als nie, von einer netten Parfumo (oder müsste es korrekterweise „Parfuma“ heißen?) die Nachricht, dass sie durch einen glücklichen Zufall an Chipie gekommen sei – original im eingeschweißten Karton zum Schnäppchenpreis. Besser geht’s nicht! Allerdings ging es mir nicht mehr um die Überraschung, sondern eher um die Bestätigung. Ein Foto des eingeschweißten Chipies wurde direkt zu Julia weiter geleitet und wenige Minuten später mit großer Freude als richtig quittiert. Entsprechend wurde der Deal durchgeführt und das heißbegehrte Chipie zur der überglücklichen Empfängerin überbracht.
So neugierig wie der bis hierhin gefolgte Leser wollte ich natürlich ebenfalls wissen, was es mit Chipie auf sich hat. Kaum ausgepackt wurde er direkt aufgesprüht und als der Original-Duft von damals bestätigt. Für mich selber duftete er leicht fruchtig apfelig mit einer sanft herben Note. Im Ganzen recht dezent – aber durchaus für viele Anlässe tragbar. Und als Drogerie-Duft aus den 90ern hätte ich dabei wohl nicht getippt.
Dafür wäre ich persönlich nicht unbedingt meilenweit gelaufen, aber um Julia diese riesengroße Freude zu bereiten, sie von einem Ohr zum anderen lächeln und ihre Augen strahlen zu sehen, dafür hat es sich zumindest gelohnt meilenweit zu fahren. Wieder einmal sind es die Erinnerungen, die wir mit Düften in Verbindung bringen. Dabei spielt es keine Rolle, woher das Parfüm kommt und welchen Wert es damals hatte. Entscheidend ist halt, dass man damit bestimmte Erlebnisse verknüpft, die wieder abrufbar sind. Dafür zahlt der eine halt gern mehr – und der andere mit viel Glück weniger.
Danke noch mal an dieser Stelle an die nette Parfumo, die das gute Chipie im 1a Zustand auftreiben konnte.
Der Name war Chipie – was mir ebenso wie die Beschreibung des Flakons überhaupt nichts sagte. Schließlich sei er über Drogerien vertrieben worden und eher im unteren Preissegment angesiedelt gewesen.
Auch eine andere Freundin, die damals für eine bekannte Parfümerie in Düsseldorf tätig war und sich überdurchschnittlich gut mit Düften auskennt, konnte mit dem Namen Chipie nichts anfangen. Selbst im Internet habe ich nichts über dieses Produkt finden können – dabei war mein Jagdinstinkt schon längst geweckt worden. Ich musste nur am Ball bleiben – früher oder später werde ich mehr erfahren. Mein Ziel war es, Julia eines Tages mit ihrem heißgeliebten Chipie überraschen zu können.
Die Jahre vergingen und als ich auf Parfumo stieß, wollte ich natürlich wissen, was hier über Chipie hinterlegt ist, und was es mit diesem Parfüm auf sich hat. Dass er nicht mehr produziert wurde, habe ich schon befürchtet, aber dass kein Bild vom Flakon hinterlegt war, hat mich recht enttäuscht. Allerdings konnte ich auch registrieren, dass einige wenige Mitglieder noch im Besitz von Chipie waren. Entsprechend keimte in mir die Idee nachzufragen, ob ich ein paar Tropfen als Abfüllung abhaben könnte. Somit würde es mir gelingen Julia zumindest ein wenig mit ihrem vermissten Lieblingsduft beglücken – bestenfalls zu ihrem Geburtstag im Sommer.
Doch leider wollten alle angeschriebenen Chipie-Besitzerinnen nicht das kleinste Tröpfchen entbehren, was ich selber auch absolut nachvollziehen kann. Das zeigt wie hoch der persönliche Stellenwert von Chipie bei den jeweiligen Inhaberinnen ist. Hoch waren auch die Preise, die für kümmerliche Reste bei Ebay verlangt wurden. Selbst für die Deos in unterschiedlichen Farbdesigns wollte man weitaus mehr haben, als Chipie mal ursprünglich gekostet hat. Zudem konnte man sich über die vorhandene Qualität nicht im Klaren sein. Und da der Geburtstag besagter Freundin immer näher rückte gab ich mein gut gemeintes Unterfangen auf.
Irgendwann im Herbst bekam ich dann zwar spät, aber immerhin besser als nie, von einer netten Parfumo (oder müsste es korrekterweise „Parfuma“ heißen?) die Nachricht, dass sie durch einen glücklichen Zufall an Chipie gekommen sei – original im eingeschweißten Karton zum Schnäppchenpreis. Besser geht’s nicht! Allerdings ging es mir nicht mehr um die Überraschung, sondern eher um die Bestätigung. Ein Foto des eingeschweißten Chipies wurde direkt zu Julia weiter geleitet und wenige Minuten später mit großer Freude als richtig quittiert. Entsprechend wurde der Deal durchgeführt und das heißbegehrte Chipie zur der überglücklichen Empfängerin überbracht.
So neugierig wie der bis hierhin gefolgte Leser wollte ich natürlich ebenfalls wissen, was es mit Chipie auf sich hat. Kaum ausgepackt wurde er direkt aufgesprüht und als der Original-Duft von damals bestätigt. Für mich selber duftete er leicht fruchtig apfelig mit einer sanft herben Note. Im Ganzen recht dezent – aber durchaus für viele Anlässe tragbar. Und als Drogerie-Duft aus den 90ern hätte ich dabei wohl nicht getippt.
Dafür wäre ich persönlich nicht unbedingt meilenweit gelaufen, aber um Julia diese riesengroße Freude zu bereiten, sie von einem Ohr zum anderen lächeln und ihre Augen strahlen zu sehen, dafür hat es sich zumindest gelohnt meilenweit zu fahren. Wieder einmal sind es die Erinnerungen, die wir mit Düften in Verbindung bringen. Dabei spielt es keine Rolle, woher das Parfüm kommt und welchen Wert es damals hatte. Entscheidend ist halt, dass man damit bestimmte Erlebnisse verknüpft, die wieder abrufbar sind. Dafür zahlt der eine halt gern mehr – und der andere mit viel Glück weniger.
Danke noch mal an dieser Stelle an die nette Parfumo, die das gute Chipie im 1a Zustand auftreiben konnte.
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