Artek - Standard Comme des Garçons 2009
10
Alter Finne!
Mit Finnland verbinde ich eine kulinarisch zweifelhafte Herausforderung, als ich vor ein paar Jahren aus Höflichkeit ein furchtbar süßliche Rentier irgendwie runterwürgte.
Mit Finnland verbinde ich Kimi Räikkönen, den Iceman, einer meiner Formel 1 Favoriten, der dem exzessiven Wodka-Konsum nicht abgeneigt sein soll und grundsätzlich einfach nur in Ruhe seinen Job machen will - das heißt racing pur, nicht reden und wenn dann nur wortkarg lakonisch.
Mit Finnland verbinde ich einen alten Klassenkameraden, ein Halb-Finne, der im Winter aus Überzeugung stets mit T-Shirt rumgelaufe istn, weil es ja doch so warm ist.
Mit Finnland verbinde ich eine belegt tiefe musikalische Whiskey-Stimme, die den Hollywood Hills Goodbye sagt.
Der Finne an sich scheint ziemlich cool zu sein, genau genommen pinkelt er wahrscheinlich Eiswürfel.
Finnland ist sicherlich scheißkalt, dunkel, sehr bewaldet und irgendwie auch "Artek Standard". Das soll er also sein, der Duft-Standard der Design-Pioniere von Artek. Comme des Garçons macht es möglich und die aufgelisteten Inhaltsstoffe klingen schon einmal interessant:
Fenchel, finnischer Labrador-Tee, Ingwer, Moosglöckchen, Moschus, Safran, Zedernholz, Zitrone
Übrig bleibt am Ende allerdings etwas fast klischeehaftes. Eine Sauna eben, passt ja auch irgendwie zu Möbeldesigner. Es ist holzig, harzig und irgendwie spürt man auch etwas kaltes, wenn man das Ganze inhaliert, was allerdings nicht Menthol ist. So stelle ich mir den Geruch in finnischen Wäldern vor, wenn man gerade verschwitzt nach einem Aufguss die holzigen vier Wände einer 100 Grad heißen Sauna verlässt.
Das ist wirklich nicht schlecht, das Ganze wirkt sogar sehr authentisch natürlich, aber ich habe kein Faible für harzige Waldabenteuer. Zedernholz ist das eine, aber ich vermute auch, dass der Fenchel zusätzlich diesen Geruch, der mich an frisch geschnittenes Holz erinnert, unterstützt. Diese bekömmlich Pflanze erinnert ja etwas an Anis, ist allerdings milder und verstärkt mit den ohnehin holzigen Riechstoffen wohl noch einmal den waldigen Kontext von "Artek Standard".
Insofern trifft dieses Parfüm nicht meinen subjektiven Nerv, obwohl ich dieser Komposition einen durchaus gelungenen Charakter attestiere. Ich persönlich mag allerdings nicht wie eine edle Holzsauna, die gerade ihre Harze absondert, riechen. Das Ganze ist nicht schlecht und ich wäre froh, wenn ich das einmal im Rahmen meiner angestrebten Baltikum- und Skandinavien-Kreuzfahrt in der freien Natur genau so rieche, aber ähnlich wie bei "Bvlgari Black", wo ich den Geruch beanspruchter Reifen an sich sehr mag, brauche ich das trotzdem nicht auf meiner Haut als Duft-Schmuck.
Außerdem zeigt sich Größe auch dann, und das Phänomen gibt es durchaus, wenn einem an sich weniger erwünschte Riechstoffe durch die raffinierte Aneinanderreihung mit anderen Komponenten schmackhaft gemacht werden. Dafür ist "Artek Standard" allerdings letztendlich zu geradlinig und klischeehaft finnisch, gleichwohl die Inhaltsstoffe etwas mehr kreative Finesse vermuten hätten lassen. So bleibt es dabei, dass dieser Duft in der Form wenig überraschend nicht ganz mein Fall ist.
Mit Finnland verbinde ich Kimi Räikkönen, den Iceman, einer meiner Formel 1 Favoriten, der dem exzessiven Wodka-Konsum nicht abgeneigt sein soll und grundsätzlich einfach nur in Ruhe seinen Job machen will - das heißt racing pur, nicht reden und wenn dann nur wortkarg lakonisch.
Mit Finnland verbinde ich einen alten Klassenkameraden, ein Halb-Finne, der im Winter aus Überzeugung stets mit T-Shirt rumgelaufe istn, weil es ja doch so warm ist.
Mit Finnland verbinde ich eine belegt tiefe musikalische Whiskey-Stimme, die den Hollywood Hills Goodbye sagt.
Der Finne an sich scheint ziemlich cool zu sein, genau genommen pinkelt er wahrscheinlich Eiswürfel.
Finnland ist sicherlich scheißkalt, dunkel, sehr bewaldet und irgendwie auch "Artek Standard". Das soll er also sein, der Duft-Standard der Design-Pioniere von Artek. Comme des Garçons macht es möglich und die aufgelisteten Inhaltsstoffe klingen schon einmal interessant:
Fenchel, finnischer Labrador-Tee, Ingwer, Moosglöckchen, Moschus, Safran, Zedernholz, Zitrone
Übrig bleibt am Ende allerdings etwas fast klischeehaftes. Eine Sauna eben, passt ja auch irgendwie zu Möbeldesigner. Es ist holzig, harzig und irgendwie spürt man auch etwas kaltes, wenn man das Ganze inhaliert, was allerdings nicht Menthol ist. So stelle ich mir den Geruch in finnischen Wäldern vor, wenn man gerade verschwitzt nach einem Aufguss die holzigen vier Wände einer 100 Grad heißen Sauna verlässt.
Das ist wirklich nicht schlecht, das Ganze wirkt sogar sehr authentisch natürlich, aber ich habe kein Faible für harzige Waldabenteuer. Zedernholz ist das eine, aber ich vermute auch, dass der Fenchel zusätzlich diesen Geruch, der mich an frisch geschnittenes Holz erinnert, unterstützt. Diese bekömmlich Pflanze erinnert ja etwas an Anis, ist allerdings milder und verstärkt mit den ohnehin holzigen Riechstoffen wohl noch einmal den waldigen Kontext von "Artek Standard".
Insofern trifft dieses Parfüm nicht meinen subjektiven Nerv, obwohl ich dieser Komposition einen durchaus gelungenen Charakter attestiere. Ich persönlich mag allerdings nicht wie eine edle Holzsauna, die gerade ihre Harze absondert, riechen. Das Ganze ist nicht schlecht und ich wäre froh, wenn ich das einmal im Rahmen meiner angestrebten Baltikum- und Skandinavien-Kreuzfahrt in der freien Natur genau so rieche, aber ähnlich wie bei "Bvlgari Black", wo ich den Geruch beanspruchter Reifen an sich sehr mag, brauche ich das trotzdem nicht auf meiner Haut als Duft-Schmuck.
Außerdem zeigt sich Größe auch dann, und das Phänomen gibt es durchaus, wenn einem an sich weniger erwünschte Riechstoffe durch die raffinierte Aneinanderreihung mit anderen Komponenten schmackhaft gemacht werden. Dafür ist "Artek Standard" allerdings letztendlich zu geradlinig und klischeehaft finnisch, gleichwohl die Inhaltsstoffe etwas mehr kreative Finesse vermuten hätten lassen. So bleibt es dabei, dass dieser Duft in der Form wenig überraschend nicht ganz mein Fall ist.
10 Antworten
Das war ein kulinarischer Offenbarungseid ;-)! Liegt nicht am Rentier an sich, das weiß ich. Vor der süßlichen Chose graust es mir heute noch, ich musste da unweigerlich an furchtbare Dinge denken, seitdem ich mal unfreiwillig