Dior Homme Intense 2011

Version von 2011
Taffy
15.02.2023 - 06:12 Uhr
4
6
Preis
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
2.5
Duft

Questioning …

Dior Homme Intense steht heute, zum Zeitpunkt meiner Rezension, auf Platz vier der beliebtesten Herrendüfte. Auf Platz vier!!! *Mischung aus Staunen, Ungläubigkeit und fassungslosem Kopfschütteln* Da müssen sich ganz schön viele Menschen einig gewesen sein.

Ich kann diesen Hype nicht nachvollziehen. Null.
Was ich dem Duft zugute halten kann, ist, dass er (bei mir) eine ungewöhnlich kurvenreiche Entwicklung durchmacht. Die ersten Minuten riecht er säuerlich, fast zitrisch. Dann setzt die vielfach erwähnte pudrige Süße ein. Etwa drei Stunden später hat er sich wieder gewandelt, diesmal herrscht eine warme, leicht holzige Note vor. Im Dry-down wiederum kehrt er zum Stadium zwei zurück. Am nächsten Morgen ist noch ein Hauch von gebrannten Mandeln zurückgeblieben. Dementsprechend ist auch seine Haltbarkeit überdurchschnittlich.

Bleibender Eindruck des ganzen Rittes ist bei mir jedoch: Babypuder, Schminke, muffige Süße. Und im Hintergrund eine ungute Säuerlichkeit, als habe das zum Puder gehörige Baby der Mutter gerade einen Klecks verdorbener Milch auf die Bluse gebauert.

Jeder nach seiner Façon, wie immer, und wer das tragen möchte – bitte sehr! Möglicherweise war DHI ein spätes Kind des metrosexuellen Erwachens. Aber diesen Duft als „Herrenparfüm” zu bezeichnen? Als „maskulin”? Dior Homme Intense hat nach meiner Auffassung nichts, aber auch wirklich gar nichts Männliches an sich. So wenig, dass ich den „Homme” im Namen höchstens als ironisches Statement wider klassische Geschlechterrollen begreifen kann!
Seine Orientierung hat dieser Duft jedenfalls noch nicht gefunden.
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