20.08.2023 - 12:16 Uhr
Axiomatic
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Axiomatic
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40
Flucht ins 21. Jahrhundert
„Die Reanimation ist geglückt, ich kann es nicht glauben!“
„Keine weitere Zugabe von Epinephrin, sonst jagen wir ihn noch die Wand hoch!“
„Wie ist es nur möglich? Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!“
„Werter Kollege, dies sollte die Forschungsgelder locker machen. So eine Studie wird eine Sensation sein!
Verzeihung, die üble Mischung vom Burschen, mir wird ganz anders.
Entfernen sie den Flakon für ein paar Minuten!“
„Sollten wir lieber nicht abwarten, bis wir grünes Licht bekommen?
Die da oben werden nicht gerade amüsiert sein.
Wir können ihn wieder einfrieren.
Mir ist nicht ganz wohl beim Vorhaben.“
Sachte versucht der Forscher die Verbindung von Jules zu kappen.
Der Schlafende zittert am ganzen Körper wie auf Kommando.
Plötzlich reißt er die Augen auf!
Für einen kurzen Augenblick starrt er orientierungslos das Behandlungszimmer und die beiden Forscher in weißen Kitteln an.
Und dann springt er hoch, schlägt kurz um sich und flieht!
Im vor grellem Sirenengeschrei hallenden Treppenhaus stößt er den Wachhabenden zur Seite. Schäferhunde werden aus ihrem Zwinger gejagt, um die Spur aufzunehmen.
Das chaotische Geschrei der Klinik hinter sich lassend, biegt er hastig in eine dunkle Straße mit schummrigen Klamottenläden ein, splitternackt wie er ist, und sorgt für eine unbequeme Aufmunterung der schnarchenden Langeweile des Publikums.
Nur eine flache Dior-Ampulle an einem Lederriemen hängt am rechten Oberarm festgezurrt. Doch die Kanülen sind längst verloren gegangen während der Flucht.
Sein Puls wird schneller, das Atmen fällt ihm schwer. Schnell, er muss es unorthodox applizieren!
Zisch!
Seine Synapsen stimmen wieder, er ist erneut eingenordet. Er atmet volle Kanne diese rettende Bergamotte mit dem geilen Kreuzkümmel ein, der Lavendel so latrinös wie selten wird vom Estragon ein wenig kaschiert. So wie Pariser Pissoirs gerade mal so diskret wie möglich in der Vergangenheit waren, knieabwärts anatomische Publikumsmagneten.
Schnell, Textilbedeckung muss her!
Die Angestellten des morbiden Jeansladen schweben wie im Trance und lassen ihn gewähren.
Das Nötigste wäre wohl fürs Erste erledigt, T-Shirt und schrittbetonte Blaustoffkaschierung.
Herrenlose Schleicher erleichtern ihm das schnelle Vorankommen.
An der Kasse winken ihm die fast ohnmächtigen The Jam Anhänger - ein verstaubtes Poster der Band hängt an der Wand - zustimmend zu und weisen ihm den sichern Fluchtweg, denn die Hundestaffel schnüffelt schon in der Ferne und fletscht gefährlich die Fangzähne.
„… And the public gets what the public wants
But I want nothing this society's got
I'm going underground…“
Mit seinem typischen stichelnden Alpenveilchen-Killergrinsen und einem Rosenkuss verabschiedet er sich augenzwinkernd von seinen Rettern und läuft elektrisiert davon.
Diese Kanaille!
Und was er für eine Markierung hinterlässt!
Er merkt das Aufkommen der trickreichen Stelle. Diese grünen Kräuter, allen voran der Basilikum, werden vom biologisch erweckten Jasmin, dem Leder und den Hölzern warm und benebelnd. Die gefürchtete Überhitzung des Sakralchakras!
Er passt nicht auf und…
Krach!!!
Er liegt vor einem Auto auf der Straße, der Fahrer, völlig schockiert, kniet neben ihm.
Glück im Unglück, nur eine kleine Schramme am Arm!
Er steht auf und fischt sich den starrenden Typen und zerrt ihn ins Auto.
Ein Martinshorn läutet bedrohlich unweit vom Unfallort.
„Los, Du muss mich hier wegbringen, sonst bin ich geliefert!
Die wollen mich verschwinden lassen!“
Braver „B beim heil heiligen ju Julius, ich habe di Dich angefahren! A Aber Du bist mi mir direkt vors a Auto ge gesprungen!
Ich muss die die po Polizei rufen!“
„Nix da! Mir geht es prima! Los, fahr endlich!“
B „A a aber, wo wohin bl bloß? Ha hast Du ge gerade wa Wasser ge gelassen? M meine Sitzbezüge!“
„Kiddo, das ist mein Duft, keine Bange. Toller Jasmin, was?“
Schnell, noch schneller, denn sie blieben von den Verfolgern nicht unentdeckt!
B „W wie h heißt denn diese pl pl Plörre? Ich br brauche lu Luft!“
„Jules, mein Retter. Kannst ihn aber auch Pisspott Lude nennen. Da ist er locker.“
B „Ra ra raus aus m meinem w wa Wagen!
D Du bist ja nicht ga ganz kn knusper!“
„Locker, mein Braver!
Der Jules tut Dir schon nichts.
Konzentriere Dich bitte, ich muss zum Rheinhafen!“
B „G gut, a aber nur w wenn Du a auf aufhörst z zu riechen!“
„Jeez, mach Dich mal locker! Wie soll ich das denn anstellen?
Außerdem, wenn hier jemand sich erklären müßte, dann aber gewiss Du, d d Du sto stotternde ha Haselnuss cr Creme!“
B „W we wenn i ich a aufg aufgeregt bin, dann st stott stottere ich!“
„Kinners, kein Wunder, wohl zu viel Ethylmaltol geschnüffelt, hä?
Boah ey, wer zwingt Dir diese süße Melasse auf?
Hier was aufs Bauchi!“
Zisch!
B „Bi bist Du ver verrückt?
Moment mal!
Boaaah, wie geil ist dann denn?
Mein Stottern ist weg!“
„Siehste? Lass Dich ruhig daran erinnern, dass es Dich auch in anders gibt!“
Bäääämmmm!!!
Sie werden vom verfolgenden, ordnungshütenden Einsatzwagen von hinten gerammt und geraten etwas ins Schleudern!
B „Na warte, die wissen nicht, mit welchem Freak sie es zu tun haben. Festhalten!“
Heulender Motor, quietschende Reifen, waghalsige Schlenker und schwups, sie verschwinden in Richtung Rheinhafen!
Sie haben die Polente abgehängt!
„Alter, Respekt!
Das ist der nicht ganz liebe Moschus, gell?
Der hat mich auch aus einer brenzlichen Situation vorhin gerettet!
Ich sage Dir, die moosige Basis wird extrem luderhaft mit dem Rest der notgeilen Substanzen!“
B „Yes! Schon Ewigkeiten her, dass ich mich so befreit fühlte!
Wieso ist denn die Polente hinter Dir her?“
„Du, die haben mich 1980 entführt!
Krass, gell?
Ich war gerade am Stand von Dior und hörte mir Tubeway Army vom Walkman an.
Da stand so ne dreckig geile braune Pulle.
Ich zisch zisch und dann…
Alles drehte sich, ich dachte, die Latrinen von ganz Paris am Hals zu tragen, voll krass das Zeug!
Klar, ich habe eine recht unrühmliche Tour abgelegt, aber was sollte ich machen?
Dass die Prüden sich getriggert fühlten, war nur logisch.
Ihre Security hielt mir dann ein Taschentuch mit Chloroform unter die Nase.
Ich wachte in einem Labor auf, festgezurrt auf einem OP-Tisch.
Ein Forscherteam hatte alle meine vitalen Daten genau studiert, mal mit, mal ohne Jules.
Dann ließen sie mich für ein paar Jährchen einfrieren.
Zwischendurch weckten sie mich dann auf, um weitere Tests durchzuführen.
Sie zeigten mir dann die veränderte Abfüllung meines geilen Duftes.
Du glaubst es nicht!
In einem Flakon im Stil von Diorella!
So nach dem Motto, den werden wir schon den Spaß verderben und umerziehen!
Renitent wie ich bin, durfte ich zur Strafe weitere Jahre schlummern.
Nächster Test dann mit dem Langweiler-Flakon von Higher Energy. Der ist jetzt wohl geblieben.
Nur bin ich dieses Mal denen ausgebüxt.
Deswegen muss ich zum Rheinhafen, da kann ich mich heimlich nach Rotterdam einschiffen, das wäre meine Rettung!“
B „Moment, sollen wir Freundschaft schließen?
Du hast meine Blockade gelöst!
Wenn Du wüßtest, wie viele Therapiestunden ich in den Sand gesetzt habe!
„High Five Mister!“
B „Hier, Du coole Kanalratte, ich habe ein Überraschung für Dich!“
Tipp tipp tipp am Bordcomputer.
Dann…
Are Friends Electric in der 2018er Remix-Version von Nena Parti!
„Wie geil ist das denn?
Na, merkst Du wie Jules mitschwingt?
B „Ich schwebe jetzt im Cyber-Tokyo von Jules!“
Am Rheinhafen heißt es dann Abschied fürs Erste nehmen.
Und Jules wird ihnen mit der geilsten Flucht ewig in Erinnerung bleiben.
„Keine weitere Zugabe von Epinephrin, sonst jagen wir ihn noch die Wand hoch!“
„Wie ist es nur möglich? Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!“
„Werter Kollege, dies sollte die Forschungsgelder locker machen. So eine Studie wird eine Sensation sein!
Verzeihung, die üble Mischung vom Burschen, mir wird ganz anders.
Entfernen sie den Flakon für ein paar Minuten!“
„Sollten wir lieber nicht abwarten, bis wir grünes Licht bekommen?
Die da oben werden nicht gerade amüsiert sein.
Wir können ihn wieder einfrieren.
Mir ist nicht ganz wohl beim Vorhaben.“
Sachte versucht der Forscher die Verbindung von Jules zu kappen.
Der Schlafende zittert am ganzen Körper wie auf Kommando.
Plötzlich reißt er die Augen auf!
Für einen kurzen Augenblick starrt er orientierungslos das Behandlungszimmer und die beiden Forscher in weißen Kitteln an.
Und dann springt er hoch, schlägt kurz um sich und flieht!
Im vor grellem Sirenengeschrei hallenden Treppenhaus stößt er den Wachhabenden zur Seite. Schäferhunde werden aus ihrem Zwinger gejagt, um die Spur aufzunehmen.
Das chaotische Geschrei der Klinik hinter sich lassend, biegt er hastig in eine dunkle Straße mit schummrigen Klamottenläden ein, splitternackt wie er ist, und sorgt für eine unbequeme Aufmunterung der schnarchenden Langeweile des Publikums.
Nur eine flache Dior-Ampulle an einem Lederriemen hängt am rechten Oberarm festgezurrt. Doch die Kanülen sind längst verloren gegangen während der Flucht.
Sein Puls wird schneller, das Atmen fällt ihm schwer. Schnell, er muss es unorthodox applizieren!
Zisch!
Seine Synapsen stimmen wieder, er ist erneut eingenordet. Er atmet volle Kanne diese rettende Bergamotte mit dem geilen Kreuzkümmel ein, der Lavendel so latrinös wie selten wird vom Estragon ein wenig kaschiert. So wie Pariser Pissoirs gerade mal so diskret wie möglich in der Vergangenheit waren, knieabwärts anatomische Publikumsmagneten.
Schnell, Textilbedeckung muss her!
Die Angestellten des morbiden Jeansladen schweben wie im Trance und lassen ihn gewähren.
Das Nötigste wäre wohl fürs Erste erledigt, T-Shirt und schrittbetonte Blaustoffkaschierung.
Herrenlose Schleicher erleichtern ihm das schnelle Vorankommen.
An der Kasse winken ihm die fast ohnmächtigen The Jam Anhänger - ein verstaubtes Poster der Band hängt an der Wand - zustimmend zu und weisen ihm den sichern Fluchtweg, denn die Hundestaffel schnüffelt schon in der Ferne und fletscht gefährlich die Fangzähne.
„… And the public gets what the public wants
But I want nothing this society's got
I'm going underground…“
Mit seinem typischen stichelnden Alpenveilchen-Killergrinsen und einem Rosenkuss verabschiedet er sich augenzwinkernd von seinen Rettern und läuft elektrisiert davon.
Diese Kanaille!
Und was er für eine Markierung hinterlässt!
Er merkt das Aufkommen der trickreichen Stelle. Diese grünen Kräuter, allen voran der Basilikum, werden vom biologisch erweckten Jasmin, dem Leder und den Hölzern warm und benebelnd. Die gefürchtete Überhitzung des Sakralchakras!
Er passt nicht auf und…
Krach!!!
Er liegt vor einem Auto auf der Straße, der Fahrer, völlig schockiert, kniet neben ihm.
Glück im Unglück, nur eine kleine Schramme am Arm!
Er steht auf und fischt sich den starrenden Typen und zerrt ihn ins Auto.
Ein Martinshorn läutet bedrohlich unweit vom Unfallort.
„Los, Du muss mich hier wegbringen, sonst bin ich geliefert!
Die wollen mich verschwinden lassen!“
Braver „B beim heil heiligen ju Julius, ich habe di Dich angefahren! A Aber Du bist mi mir direkt vors a Auto ge gesprungen!
Ich muss die die po Polizei rufen!“
„Nix da! Mir geht es prima! Los, fahr endlich!“
B „A a aber, wo wohin bl bloß? Ha hast Du ge gerade wa Wasser ge gelassen? M meine Sitzbezüge!“
„Kiddo, das ist mein Duft, keine Bange. Toller Jasmin, was?“
Schnell, noch schneller, denn sie blieben von den Verfolgern nicht unentdeckt!
B „W wie h heißt denn diese pl pl Plörre? Ich br brauche lu Luft!“
„Jules, mein Retter. Kannst ihn aber auch Pisspott Lude nennen. Da ist er locker.“
B „Ra ra raus aus m meinem w wa Wagen!
D Du bist ja nicht ga ganz kn knusper!“
„Locker, mein Braver!
Der Jules tut Dir schon nichts.
Konzentriere Dich bitte, ich muss zum Rheinhafen!“
B „G gut, a aber nur w wenn Du a auf aufhörst z zu riechen!“
„Jeez, mach Dich mal locker! Wie soll ich das denn anstellen?
Außerdem, wenn hier jemand sich erklären müßte, dann aber gewiss Du, d d Du sto stotternde ha Haselnuss cr Creme!“
B „W we wenn i ich a aufg aufgeregt bin, dann st stott stottere ich!“
„Kinners, kein Wunder, wohl zu viel Ethylmaltol geschnüffelt, hä?
Boah ey, wer zwingt Dir diese süße Melasse auf?
Hier was aufs Bauchi!“
Zisch!
B „Bi bist Du ver verrückt?
Moment mal!
Boaaah, wie geil ist dann denn?
Mein Stottern ist weg!“
„Siehste? Lass Dich ruhig daran erinnern, dass es Dich auch in anders gibt!“
Bäääämmmm!!!
Sie werden vom verfolgenden, ordnungshütenden Einsatzwagen von hinten gerammt und geraten etwas ins Schleudern!
B „Na warte, die wissen nicht, mit welchem Freak sie es zu tun haben. Festhalten!“
Heulender Motor, quietschende Reifen, waghalsige Schlenker und schwups, sie verschwinden in Richtung Rheinhafen!
Sie haben die Polente abgehängt!
„Alter, Respekt!
Das ist der nicht ganz liebe Moschus, gell?
Der hat mich auch aus einer brenzlichen Situation vorhin gerettet!
Ich sage Dir, die moosige Basis wird extrem luderhaft mit dem Rest der notgeilen Substanzen!“
B „Yes! Schon Ewigkeiten her, dass ich mich so befreit fühlte!
Wieso ist denn die Polente hinter Dir her?“
„Du, die haben mich 1980 entführt!
Krass, gell?
Ich war gerade am Stand von Dior und hörte mir Tubeway Army vom Walkman an.
Da stand so ne dreckig geile braune Pulle.
Ich zisch zisch und dann…
Alles drehte sich, ich dachte, die Latrinen von ganz Paris am Hals zu tragen, voll krass das Zeug!
Klar, ich habe eine recht unrühmliche Tour abgelegt, aber was sollte ich machen?
Dass die Prüden sich getriggert fühlten, war nur logisch.
Ihre Security hielt mir dann ein Taschentuch mit Chloroform unter die Nase.
Ich wachte in einem Labor auf, festgezurrt auf einem OP-Tisch.
Ein Forscherteam hatte alle meine vitalen Daten genau studiert, mal mit, mal ohne Jules.
Dann ließen sie mich für ein paar Jährchen einfrieren.
Zwischendurch weckten sie mich dann auf, um weitere Tests durchzuführen.
Sie zeigten mir dann die veränderte Abfüllung meines geilen Duftes.
Du glaubst es nicht!
In einem Flakon im Stil von Diorella!
So nach dem Motto, den werden wir schon den Spaß verderben und umerziehen!
Renitent wie ich bin, durfte ich zur Strafe weitere Jahre schlummern.
Nächster Test dann mit dem Langweiler-Flakon von Higher Energy. Der ist jetzt wohl geblieben.
Nur bin ich dieses Mal denen ausgebüxt.
Deswegen muss ich zum Rheinhafen, da kann ich mich heimlich nach Rotterdam einschiffen, das wäre meine Rettung!“
B „Moment, sollen wir Freundschaft schließen?
Du hast meine Blockade gelöst!
Wenn Du wüßtest, wie viele Therapiestunden ich in den Sand gesetzt habe!
„High Five Mister!“
B „Hier, Du coole Kanalratte, ich habe ein Überraschung für Dich!“
Tipp tipp tipp am Bordcomputer.
Dann…
Are Friends Electric in der 2018er Remix-Version von Nena Parti!
„Wie geil ist das denn?
Na, merkst Du wie Jules mitschwingt?
B „Ich schwebe jetzt im Cyber-Tokyo von Jules!“
Am Rheinhafen heißt es dann Abschied fürs Erste nehmen.
Und Jules wird ihnen mit der geilsten Flucht ewig in Erinnerung bleiben.
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