Dune (Eau de Toilette) von Dior

Dune 1991 Eau de Toilette

Versailles
18.12.2017 - 16:17 Uhr
16
Top Rezension
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

Eine Urlaubserinnerung

"Dune" ist tough, weil es ein sehr facettenreiches Parfüm ist. Genau dies war Ansporn genug, um mich mit diesem Duft näher zu beschäftigen, aber eins nach dem anderen! Ursächlich aufmerksam geworden bin ich auf "Dune" durch einen Artikel über die Herzogin von Cambridge. Darin wurde "Dune" als ihr Lieblingsduft während der Studentenzeit bezeichnet. Da Kate Middleton eine wunderschöne Frau ist, die weithin für ihren exzellenten Geschmack und erlesenen Stil bekannt ist, bin ich neugierig geworden und testete das Parfüm kurze Zeit später. Der Name "Dune" bedeutet 'Sanddüne' und ist, wie ich finde, schon einmal recht ungewöhnlich für ein Parfüm. Er ruft bei mir Erinnerungen an den letzten Herbsturlaub auf Rügen wach. Wir haben dort viele Nachmittage in den Dünen gesessen und gemeinsam den Blick auf die Ostsee genossen. Ein kühler, sandiger und leicht ozeanischer Geruch begleitet diese Erinnerungen. Tatsächlich sollte ich diesen Geruch bei "Dune" wiederfinden...
Bereits der Start dieses Parfüms wird seinem ungewöhnlichem Namen mehr als gerecht. Es riecht stark alkoholisch. Verantwortlich dafür sind Aldehyde in der Kopfnote. Aldehyde sind keine künstlichen Bestandteile, sondern entstehen in der Natur durch Oxidation von Alkoholen. Der Start riecht daher einerseits stark alkoholisch, seifig-frisch, aber andererseits ist auch ein hölzerner Geruch mit einem Hauch von Orangen wahrnehmbar. Das klingt widersprüchlich, aber diese Düne hat mindestens zwei Gesichter! Ich kenne kein heutiges Parfüm mit einem vergleichbar starken aldehydischen Start und insofern ist "Dune" auch als Zeugnis seiner Zeit, den 90er Jahren, zu begreifen. Die Kopfnote verfliegt bereits nach 15 Minuten auf meiner Haut und schafft Raum für einen hölzernen, sandig-trockenen Geruch mit orientalischen Untertönen. Zwar enthält das Parfüm auch florale Noten wie Jasmin, Lilien, Ylang-Ylang und Rosen, aber die hölzernern Note sind deutlich stärker ausgeprägt. Durch das Sandelholz fühle ich mich fast einwenig an Guerlains "Samsara" erinnert. Mit fortschreitender Duftentwicklung nimmt man auch leicht pudrige und weiche Noten wahr. "Weich" und "pudrig" ist hier aber nicht im Sinne von Babypuder gemeint, sondern "weich" im Sinne von verführerisch und... sinnlich! Die hölzernen Noten werden stets von einem leichten Orangen- bzw. Zitrusgeruch begleitet. Am Ende bekommt man einen hölzernen, pudrigen, leicht orangigen, sandig-trockenen Duft. Das hört sich widersprüchlich an, aber "Dune" ist tatsächlich alles auf einmal. Erstaunlicherweise überfordert das dieses Parfüm nicht, sondern die einzelnen Bestandteile harmonieren miteinander.
Ich stimme mit Jeton Toni vollkommen darin überein, dass die perfekte Trägerin für diesen Duft eine sportlich elegante Frau ist und empfehlen den Duft für Sommer. "Dune" ist ein sehr facettenreiches und interessantes Parfüm. Für mich ist er vor allem eine schöne Urlaubserinnerung an Rügen.
3 Antworten
PinkdawnPinkdawn vor 5 Jahren
Bei mir war das nur eine kurze Liebe. Der Duft ist doch sehr schwer und süß, hat aber auch die Schärfe eines Chypres.
Sublim22Sublim22 vor 7 Jahren
Du hast meine erste große Liebe zu diesem Duft so perfekt beschrieben, bin hin und weg. Ich hätte zu gern noch einen neuen Flakon aus den 90ern...
BlauemausBlauemaus vor 8 Jahren
Super beschrieben! Ich mag ihn sehr und habe ihn auch erst spät lieben gelernt...