Top Rezension
Synthese für Melancholiker
Ich bin ein Herbstmensch. Das habe ich mir nicht ausgesucht: Diese Jahreszeit bringt, wenn sie sich ein bisschen Mühe gibt, einfach so viele Saiten in mir zum harmonischen Einklang, das schafft kein noch so bunter Frühling und erst recht kein heißer Sommer. Klare, kalte Luft, Frühnebel, Altweibersommer-Spinnennetze, buntes Laub, Gänse und Kraniche am Himmel, all das bedient die Chefmelancholikerin in mir aufs Vorzüglichste. Und natürlich die Düfte da draußen: die Süße der verrottenden Blätter, die Erdigkeit des feuchten Waldbodens, der würzige Rauch der Kaminfeuer... ich finde den Herbst auch olfaktorisch ungemein anziehend.
Und dann entdeckte ich eher zufällig ein Parfum, das all dies für mich verkörpert. Eau Duelle Eau de Parfum zog mit einer Menge anderer Diptyque-Proben bei mir ein, weil mich Philosykos Eau de Parfum so derartig begeistert hatte, dass ich auf weitere Sensationen aus diesem Haus hoffte. Die meisten von diesen Düften zogen leider zum einen Nasenloch rein, zum anderen wieder raus. Und auch Eau Duelle war erst einmal kein Oha-Erlebnis. Etwas zu würzig erschien er mir, zwar durchaus ganz angenehm, aber ich hatte eher Kneippsche Wellness-Assoziationen. Wollte ich so riechen?
Im Laufe der nächsten Tage lernte ich: Jo, will ich wohl. Schneller habe ich noch nie ein Probenröhrchen geleert, und die tägliche, durchaus gewichtige Entscheidungsfindung vor meiner doch größeren Sammlung endete meist mit "Ach was solls, an mein Herz, Eau Duelle Eau de Parfum !"Und mittlerweile weiß ich auch, warum: Der Duft verkörpert für mich all das, was mich den Herbst so lieben lässt. Er ist die perfekte Synthese aus Luftigkeit und Würze, aus Himmel und Erde, aus Lebendigkeit und Vergänglichkeit. Etwas weniger schwurbelig: Ich finde, die Würze in diesem Duft wirkt sehr ätherisch, wie leichte Schwaden in kühler, klarer Luft. Der Weihrauch (der überhaupt nicht betäubend-muffig riecht) und der Pfeffer erinnern mich an Holzfeuerrauch, Cypriol fügt die erdige Note hinzu, Kalmus sorgt für Kühle, Vanille für Wärme. Alles zusammen wirkt auf mich absolut natürlich, kaum wie ein Parfum. Herbst in einem Flakon...
Einen kleinen Wermutstropfen stellt für mich tatsächlich der Drydown dar (den ich bei vielen anderen Parfums herbeisehne): Wenn nur noch die Vanille übrig ist, wird mir ein kleines bisschen schnöd, ich brauche den ganzen Herbst auf der Bühne...
Ein amerikanischer Musikjournalist hat über Low, eine meiner Lieblingsbands, mal ungefähr das Folgende geschrieben (finde das Zitat leider nicht mehr): "Their music is like light to me, shining on some very dark matter", und das kam mir beim Nachdenken über meinen derzeitigen Signature-Duft in den Sinn. Scheinbar sind derartige Synthesen generell mein Ding... ob die Namensgeber dieses Parfums Ähnliches im Sinn hatten, weiß ich nicht, aber ich empfinde den Namen als sehr passend.
Und dann entdeckte ich eher zufällig ein Parfum, das all dies für mich verkörpert. Eau Duelle Eau de Parfum zog mit einer Menge anderer Diptyque-Proben bei mir ein, weil mich Philosykos Eau de Parfum so derartig begeistert hatte, dass ich auf weitere Sensationen aus diesem Haus hoffte. Die meisten von diesen Düften zogen leider zum einen Nasenloch rein, zum anderen wieder raus. Und auch Eau Duelle war erst einmal kein Oha-Erlebnis. Etwas zu würzig erschien er mir, zwar durchaus ganz angenehm, aber ich hatte eher Kneippsche Wellness-Assoziationen. Wollte ich so riechen?
Im Laufe der nächsten Tage lernte ich: Jo, will ich wohl. Schneller habe ich noch nie ein Probenröhrchen geleert, und die tägliche, durchaus gewichtige Entscheidungsfindung vor meiner doch größeren Sammlung endete meist mit "Ach was solls, an mein Herz, Eau Duelle Eau de Parfum !"Und mittlerweile weiß ich auch, warum: Der Duft verkörpert für mich all das, was mich den Herbst so lieben lässt. Er ist die perfekte Synthese aus Luftigkeit und Würze, aus Himmel und Erde, aus Lebendigkeit und Vergänglichkeit. Etwas weniger schwurbelig: Ich finde, die Würze in diesem Duft wirkt sehr ätherisch, wie leichte Schwaden in kühler, klarer Luft. Der Weihrauch (der überhaupt nicht betäubend-muffig riecht) und der Pfeffer erinnern mich an Holzfeuerrauch, Cypriol fügt die erdige Note hinzu, Kalmus sorgt für Kühle, Vanille für Wärme. Alles zusammen wirkt auf mich absolut natürlich, kaum wie ein Parfum. Herbst in einem Flakon...
Einen kleinen Wermutstropfen stellt für mich tatsächlich der Drydown dar (den ich bei vielen anderen Parfums herbeisehne): Wenn nur noch die Vanille übrig ist, wird mir ein kleines bisschen schnöd, ich brauche den ganzen Herbst auf der Bühne...
Ein amerikanischer Musikjournalist hat über Low, eine meiner Lieblingsbands, mal ungefähr das Folgende geschrieben (finde das Zitat leider nicht mehr): "Their music is like light to me, shining on some very dark matter", und das kam mir beim Nachdenken über meinen derzeitigen Signature-Duft in den Sinn. Scheinbar sind derartige Synthesen generell mein Ding... ob die Namensgeber dieses Parfums Ähnliches im Sinn hatten, weiß ich nicht, aber ich empfinde den Namen als sehr passend.
6 Antworten


Viele Grüße von Herbstmensch zu Herbstmensch!