L'Inspiratrice Divine 2006

Es ist lange her, seit ich meinen letzten Kommentar zu einem Parfum geschrieben habe. Der Grund dafür ist, dass mich einfach kein Duft so begeistert oder entsetzt hat, dass ich dazu unbedingt mein Statement abgeben wollte. Aber jetzt ist es passiert. Ich will, nein ich muss schildern wie ich deinen Duft auf meiner Haut empfinde – aber lass mich mich erstmal sortieren, denn da sind so viele Eindrücke, die du hinterlässt.

Am besten beginnt man mit dem Anfang und genau das tue ich jetzt. Wie ich dazu gekommen bin dich zu testen? Nun ja, Neugier war’s, die mich dazu getrieben hat, denn wenn dein Name fällt, hört man überall nur Lob.

Und das zu recht. Du ahnst es sicher bereits schon: Du hast mit mir einen neuen Fan gewonnen. Aber wie sollte man dich auch nicht mögen? Du empfängst mich mit einem großen Strauß voll erblühter Rosen und ich liebe Rosen! Ihr Duft ist wunderbar blumig, aber auch einige fruchtige Akkorde kann ich erkennen. Ich möchte meine Nase gar nicht mehr fortnehmen, sondern immerzu diesen herrlich satten Duft in mir aufnehmen. Üppig und intensiv ist er, doch keinesfalls zu schwer.

Nachdem wir uns bekannt gemacht haben, kommen die Rosen erstmal in die Vase. Nun umgarnst du mich mit Tonkabohne, Vanille und Moschus, ich erkenne dich kaum wieder. Du entwickelst dich zu einem weichen, cremig-kuscheligen, sinnlichen Traum. Mit Ylang-Ylang kommt noch eine ausgewogene Süße dazu und über allem liegt die sanfte Pudrigkeit von Patchouli. Was für ein Auftritt!

Deine Sillage ist weder dezent noch wummsig, sie liegt irgendwo in der Mitte und ist für mich genau richtig so. Stundenlang begleitest du mich, was die Treue bzw. Haltbarkeit angeht, lässt du also auch keine Wünsche offen.

Liebe L’Inspiratrice, du bist einer der ganz wenigen Düfte seit langem, der mich von A bis Z überzeugt hat. Dich als Rosenduft zu bezeichnen wird dir nicht gerecht, denn du bist viel mehr als das: Ein Parfum mit einem ganz eigenen Charakter, etwas ganz Besonderes.

Ich muss dich unbedingt in meiner Sammlung haben. Als Abfüllung bist du ja bereits bei mir eingezogen, aber im Flakon, in deinem schönen roten Kleid, kriege ich dich auch noch!