Love, the Key to Life 2009

IndianSummer
05.07.2012 - 12:47 Uhr
27
Sehr hilfreiche Rezension
10
Flakon
10
Haltbarkeit
10
Duft

Ich find die Worte nicht…

Mir fehlen die Worte, ich
Hab' die Worte nicht,
Dir zu sagen was ich fühl'.
Ich bin ohne Worte, ich
Finde die Worte nicht.
Ich hab keine Worte für dich.

(Wenn Worte meine Sprache wären – Tim Bendzko)
~*~
DU…

Jung, schön, ungekünstelt, natürlich, heiter, liebenswürdig, ein süßes Ding wie du so in deinem Fächerartigen Kleid vor mir stehst… aber da ist etwas an dir, etwas, was ich nicht greifen, was ich nicht beschreiben kann, etwas was mir sehr vertraut vorkommt – und dennoch fremd. Irgendetwas Geheimnisvolles. Du fällst nicht mit der Tür ins Haus, aber man spürt, dass da noch viel mehr unter deiner Oberfläche ist, das entdeckt werden will. Du bist nicht einfach nur eine hübsche junge Frau wie so viele andere. An dir ist etwas Besonderes, doch ich weiß nicht was.

Bei unserer ersten Begegnung umhüllst du mich mit einem blumig-zitrischen, frischen und leichten Duft. Ich kann Bergamotte, Orangenblüte und Rose wahrnehmen, etwas Cremiges ist auch dabei. Blüte der Jugend? Du lächelst mich wissend an. Ich bin verwirrt.

Du veränderst dich, nur ganz leicht. Du bist immer noch jung, immer noch schön, immer noch liebenswürdig-heiter, aber du kommst mir ein wenig… reifer vor? Wie kann das sein? Dein Duft… ich erkenne Jasmin, der sich wie ein Schleier über die anderen Blüten gelegt hat. Aber so zart, so sanft, so fein, wie ein kostbares Tuch… nicht erdrückend, nicht dominierend, und dennoch sehr präsent, sehr… erwachsen?

Ich schließe die Augen, will mich von deiner Erscheinung nicht ablenken lassen, will nur noch deinen Duft wahrnehmen. Ich versinke, verliere jedes Zeitgefühl, schwebe, eingebettet auf einer kuscheligen Wolke aus Moschus, Amber und edlen Hölzern. Ich fühle mich wohl. Am liebsten möchte ich die Augen gar nicht mehr öffnen, nur noch diesen Zustand der Schwerelosigkeit genießen.

Aber da macht sich meine natürliche Neugier bemerkbar, denn ich möchte wissen, mit welchem Blick du mich jetzt ansiehst, ob du dich noch mal verändert hast. Also öffne ich meine Augen wieder.
~*~
ICH…

bin verwirrt. Ich kann dich nirgends entdecken, du bist nicht mehr da. Das kann, das darf nicht sein! Wo bist du nur hin? Warum lässt du mich einfach hier stehen? Der bittere Geschmack der Enttäuschung steigt in mir auf. Ich fühle mich elend. Wie eine Suchende, wie eine Blinde die umher tastet, wie eine Ertrinkende, die gerade noch den Strohhalm zu fassen bekam, der ihr dann doch noch entgleitet.

Da spüre ich plötzlich eine sanfte Berührung, höre ein leises Lachen. Es ist nicht hinter mir, nicht neben oder vor mir, es kommt – aus meinem innersten Selbst. Nun nehme ich auch den vertrauten Duft wieder wahr. Ich erstarre, doch nur für einen Augenblick, dann löst sich meine Anspannung.

Tiefer Friede erfüllt mich, denn jetzt weiß ich wer du bist.

DU BIST… ICH. Ich bin die junge, schöne Frau, die lebenshungrig und voller Erwartung darauf ist, was das Leben ihr noch zu bieten hat. Die offen ist für alles Neue, Konventionen ablehnt und ihr Leben so lebt, wie es ihr gefällt, egal was andere sagen.

ICH BIN... DU. Du bist die gereifte, erfahrene Frau in der Mitte ihres Lebens. Die manches bedauert, manchen verpassten Gelegenheiten hinterher trauert, die aber dennoch alles genauso wieder machen würde. Die keine Entscheidung wirklich bereut und bis jetzt ein erfülltes Leben hatte.
~*~
WIR…

Sind eins.
Für immer.
Ich bin endlich angekommen.

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Nachtrag: Vielen herzlichen Dank an Holly, die mich mit diesem wundervollen Schatz zusammenbrachte. Ich wollte schon lange einen Kommentar zu Love, the Key to Life schreiben, aber ich habe es die ganze Zeit vor mir her geschoben. Mir wollte nichts Passendes einfallen, es schien schon alles zu diesem Duft gesagt und ich hatte Angst, mich zu blamieren.

Aber heute musste es einfach sein, aus einem unerfindlichen Grund. Ganz plötzlich heute morgen musste ich LtKtL auflegen und auf einmal kam mir so vieles in den Sinn – meine Eindrücke, meine Gedanken fuhren regelrecht Achterbahn. Ich hätte damit bestimmt drei Kommentare schreiben können. Also habe ich mir Stichpunkte aufgeschrieben, mich mit etwas anderem beschäftigt und dann begonnen den Wort- und Empfindungswirrwarr aufzudröseln.

Ich hoffe, dass sich das, was übrig geblieben ist, sehen, bzw. lesen lassen kann. Und ich wünschte, ich könnte diesem kostbaren Schatz mehr als 100% geben.
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