Norvège 2010

Norvège von DoubleYou
Flakondesign Esra Røise
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7.4 / 10 5 Bewertungen
Ein Parfum von DoubleYou für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2010. Der Duft ist holzig-grün. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Norwegen”.
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Duftrichtung

Holzig
Grün
Würzig
Harzig
Frisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
KorianderKoriander GrasGras
Herznote Herznote
KorianderKoriander MagnolieMagnolie ZitroneZitrone LavendelLavendel ThymianThymian VanilleVanille OpoponaxOpoponax trockene Hölzertrockene Hölzer
Basisnote Basisnote
SandelholzSandelholz AmberAmber VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.45 Bewertungen
Haltbarkeit
7.04 Bewertungen
Sillage
6.84 Bewertungen
Flakon
5.17 Bewertungen
Eingetragen von ExUser, letzte Aktualisierung am 10.11.2020.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 27  
For en mann – duften Sie wie ein gepflegter Wikinger!
Eine beißend-bittere Plastiknote. Derlei mag rauskommen, wenn der Geruch meiner Sommer-Magnolie destilliert und konzentriert wird – ich glaube nämlich, mit diesem Bitter-Geruch ist Magnolie gemeiNT, obwohl er mit dem, was i(n meine)m Garten rumsteht, wenig gemeiN hat. Der verunglückte Start wird bald von Vanille und Lavendel eingefangen. Zudem werden die Ausdünstungen von Holz, gemäß Epoche oder Umfeld konserviert, zumindest vorstellbar. Um mal irgendeinen Bezug zu nördlicheren Gefilden zu versuchen: Es lässt sich an das Nydam-Boot auf Schloss Gottorf bei Schleswig denken. Den ersten Erhaltungs-Anstrich dafür dürften bereits die Wikinger ersonnen haben, das Moor hat ihm den zweiten verpasst, die Wissenschaft mit all ihren Labor-Möglichkeiten den dritten. Dreifach konserviert – mehr geht nicht. Das ist das Holz in ‚Norvège‘.

Gleichzeitig düfteln sandelig-cremig-vanillige Wärme und ätherische, diffuse Würze, die jedenfalls ich nicht präzise wie die Angaben zuspitzen kann. Bisher mischt sich das etwas unstet und unglücklich. Nach langer Grübelei, woran mich das erinnert, fällt endlich der Groschen: Es riecht wie Carons ‚Pour un Homme‘, grotesk verfremdet mit Plastik, lackiertem Holz etc.

Aha, die „Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf“ goes offenbar merchandising! Zwei Produkte sind seit neuestem im Souvenir-Laden erhältlich: 1. ‚For en mann‘ – „Duften Sie wie ein gepflegter Wikinger aus Norwegen auf Raubzug in Südfrankreich“. Daneben steht (2.) eine unfreiwillige Karikatur besagten Wikingers in Gestalt einer nachlässig bemalten Made-in-China-Figur aus billigem Plastik und mit Hörnern auf dem Helm. Na super.

Sicherlich ist auch eine genuin zitrische Note beteiligt (Bergamotte o. Ä.) und nicht allein das entsprechende Vermögen des Korianders. Und siehe da, Zitrone ist ja sogar genannt! Versteckt sich verschämt an ungewohntem Örtchen: in Herznotenhausen ganz hinten. Bin ich aber ehrlich von selbst drauf gekommen. Ziemlich unfruchtig, primär sauer und bitter. Nicht wirklich frisch. Im Stil ähnlich dem Auftakt von Tauers ‚Vetiver Dance‘.

Vor allem jedoch komme ich vom Plastik einfach nicht weg. Ich kann nur vermuten, dass hier vorwitzig ausgestreckte Sandelfinger und stumpf-bittere Zitrus-Säure ein ungutes Komplott geschmiedet haben. Es hilft mir nichts, dass gegen Mittag anderes Gewürz, insbesondere Thymian, mit zu einem kollektiven Übertünch-Versuch antritt. Dazu bleibt der Angang zu zaghaft und am Ende gewinnt wieder der Geruch einer frisch ausgepackten Spielfigur billigster Art.

Bis zum Schluss, in den Abend hinein, verfolgt mich der fies-bergamottige Stich und schafft es schließlich, dass ich unvermittelt an sacht bekotztes Wachs denken muss. Eine Weile überlege ich noch lustlos, ob nunmehr ein Rest von anderer Frucht im Spiel ist, weniger spitz als die Zitrone - vielleicht nimm2-Neroli. Und womöglich außerdem ein Hauch Florales und ein bisschen von unserer Sandelcreme. Egal.

Fazit: Unrund zusammengeworfen und obendrein von miesepetriger Grundstimmung. Mir gefällt das nicht.

Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
24 Antworten
4
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
VonK

23 Rezensionen
VonK
VonK
Top Rezension 10  
Eine kleine Enttäuschung
Bereits wenn man im Landeanflug auf den Flughafen Flesland ist und aus dem Fenster des Fliegers sieht, erblickt man das Land der Fjorde, der Berge und des Steins. Überall ist Wasser und auf steinigem Boden stehen kleine rote Häuschen. Es wirkt zunächst, als habe man die zivilisierte und kultivierte Welt der Menschen verlassen und sei angelangt im Reich der Jotner, der nordischen Riesen. Diese Antagonisten der Götter um Odin, Thor und Freya leben im rauen und steinigen Utgard.
Unschwer ist an der Natur Norwegens zu erkennen, wie die Menschen früher ihre Welt mit übernatürlichen Wesen anreicherten.
Und dann erreicht man plötzlich die Stadt. Die Welt ist wieder verwandelt. Eine alte Hafen und Hansestadt. Es ist gemächlich in Bergen, aber auch urban, hip und wunderschön. Eine ganz anderer Eindruck.

Norwegen besitzt eine atemberaubende, abwechslungsreiche Natur, die einem manchmal ganz schön Ehrfurcht einjagen kann. Man fühlt sich unverhofft winzig und unbedeutend neben dem äonenalten Gestein und dem klaren Wasser, dass durch die Fjorde uns Seen fließt.

Das Land ist ein Teil meines Lebens, mein kurzzeitiges Exil und eine tiefe Liebe. Umso mehr freute ich mich, als meine Frau mir diesen Duft unter die Nase hielt. Ein norwegisches Dufthaus, das einen Duft herausbringt, der nach diesem fantastischen Land benannt ist? Doch bereits im Namen offenbart sich etwas Unstimmiges:

Norvège... nicht etwa Norge oder Noreg, wie es auf Norwegisch heißen müsste. Auch ist der Duft in Frankreich hergestellt. Es ist natürlich nachvollziehbar, dass man versucht, an die französische Parfumkunst anzuknüpfen und das Unternehmen einige Verbindungen nach Frankreich besitzt. Dennoch hätte man hier selbstbewusster sein können. Aus Norwegen kommen nicht nur Fisch, Holz und Erdöl!

Auch der Duft ist eher verwirrend. Der Hersteller sagt, die Inspiration sei eine aufsteigende Luftblase in einem gefrorenen norwegischen See, welche dann unter dem Eis platzt. Wie dies olfaktorisch sein könnte, habe man sich vorstellen wollen. Auch sollen alle vier Jahreszeiten des Landes als Thema aufgegriffen werden.

Nun, Norvège ist ein schöner Duft, doch wie sein Name empfinde ich ihn nicht wirklich als norwegisch.
Es riecht hier vor allem nach Kräutern. Besonders der Koriander steht im Mittelpunkt. Ein leichtfüßiger, eher frischer Duft getragen von dezenter Süße.
Mein Kopf projiziert dabei viel mehr Bilder von Italien als von meiner geliebten Exilheimat. Ich erwartete Moos und etwas Mineralisches, Salz, Klarheit, Trägheit und eine gewisse Rauheit mit innerer Ruhe. Stattdessen habe ich hier würzige Leichtigkeit, die fast zu schweben scheint. Nicht geerdet sondern aufstrebend. Adrett aber nicht so gemächlich. Kräuter, von denen ich in Norwegen keine gesehen habe und nur eine kaum wahrnehmbare Holzigkeit und Harzigkeit.

In der Summe ein wirklich schöner Duft, aber dennoch eine kleine Enttäuschung.
4 Antworten

Statements

2 kurze Meinungen zum Parfum
ErgoproxyErgoproxy vor 7 Jahren
9
Duft
Ein gelungener Duft mit Koriander als Hauptnote. Zuerst frisch grün, wird der Koriander mit der Tragedauer cremig harzig unterlegt. Toll!
4 Antworten
YataganYatagan vor 7 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Du betrittst eine norwegische Stabkirche, der Geruch von altem Holz, die Gerüche des umliegenden Waldes wehen herein. Archaisch und rau.
5 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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