White Linen Estēe Lauder 1978 Parfum

...gleißend hell in der Mittagshitze, fast schmerzend in den Augen, fallen auf eine Frau in hellem Leinen-Hosenanzug. Sie ist schlank, sportlicher Typ, sonnengebräunt, nur wenig geschminkt, sonnengebleichtes oder von Natur aus eher helles Haar. Hohe Temperaturen ist sie gewöhnt, sie schwitzt nicht – im Gegenteil: ihr Outfit wirkt ausgesprochen gepflegt und wie eben von der Wäscheleine genommen. Und das, obwohl sie sich in südlicher oder gar tropischer Gegend aufhält.

Das ist das Bild, das dieses Parfum bei mir hervorruft. Sauberkeit, Sonne, Urlaubsstimmung im Süden...
Und es erklärt, warum ich „White Linen“ nie als wirklich für mich passend empfand, auch wenn ich schon seit vielen Jahren einen Mini besitze (den ich urspr. für ein EDT hielt), den ich einmal im jahr verwende. Ich selbst bin weitgehend das Gegenteil der beschriebenen Person (o.k. schlank und gepflegt nehme ich schon für mich in Anspruch): dunkelhaarig, dauerhaft blass, unsportlich, trage statt Leinen lieber Spitze oder Seide. Hohe Temperaturen sind mir ein Graus! Urlaubsreisen mache ich keine.

Einzelne Duftnoten kann ich nicht ausmachen. Das Parfum wirkt auf mich wie eine Mischung weißer Blüten, frisch, strahlend hell und leicht seifig, kaum Süße. An mir hat es eine unglaubliche Präsenz und Haltbarkeit – auch für ein Extrait. Ein positiver, angenehmer Duft und doch fühle ich mich damit etwas verkleidet, so wie es bei einem Hosenanzug aus Leinen der Fall wäre. Für die passende Trägerin aber sicher ein zeitlos schöner Klassiker!