Vicolo Fiori 2011 Eau de Parfum

Aventurin
04.11.2018 - 17:20 Uhr
23
Top Rezension
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft

The sea is calm

Ich liebe das Meer. In allen Erscheinungen und Farben.
Das dramatische Sturmtosen des wild aufgewühlten Atlantiks an schroffen Klippen der Bretagne.
Die ruhigen, flachen Kristallbuchten französisch-polynesischer Inselidylle.
Das türkisgrüne, pinienbeschirmte Leuchten der Côte d’Azur.
Die kilometerlangen, tiefblauen Surferparadiese entlang kalifornischer, palmenbeschatteter Küstenstraßen.
Die hellgraue, windkühle Nordsee und ihr Eisschollenmeer im Winter, die einsamen Lichtpunkte der Leuchttürme und die neblige Silhouette der Halligen am Horizont.

Da man leider selten alles gleichzeitig haben kann, verführen die Sehnsuchtsorte in der Ferne regelmäßig zum Kauf wohlduftender Surrogate in schönen Flakons.

Vicolo Fiori erzählt in kräftigen, hellfloralen Tönen eine kleine Geschichte von unbeschwertem Strandglück und ruhigen Tagen am Meer, von Kindheitserinnerungen an die milde Ostsee oder feinpudrige Mittelmeerstrände.
Er ist nicht frisch und auch nicht kühl, er ist die Sonnencreme auf warmer, gepflegter Haut, der feine Duft weißblühender Alleen in mediterranem, honiggelbem Licht, die Geborgenheit einer zärtlichen Berührung abends im Strandkorb, wenn das Wasser silbrig schimmert, der Sand fliedergrau mit der Dämmerung verschwimmt und nur noch das sanfte Rauschen der Brandung die Stille durchbricht.

Ein schnörkelloser, freundlicher, pfirsichsamtiger Duft für die Sehnsucht nach Sommerkleidern, Sandburgen und der grenzenlosen Freiheit der Meeresweite. Die Welt ruht, die Gestalten verblassen wie in „The Sea Is Calm“ von Cocorosie:

„La mer est calme
Sous l’écran de la caméra
Comme une ampoule electrique grillée
Dans un seau d’eau

Il est sous le feu des projecteurs
D’un soleil cassé
Il a jetté son corps comme une ancre
Comme un morceau de sucre
Et s’est dissout“

(Ich bedanke mich bei Isolani)
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