Charlatan Fort & Manlé 2016
12
Top Rezension
HinFort mit dir du Blender!
Einen Duft mit dem Namen "Charlatan" zu versehen, ist für mich ähnlich positiv besetzt, wie die Taufe eines Dufts mit Namen "Égoïste". Der Flakon zählt für mich zu den allerschönsten der Serie und dennoch vermag mich dieser Duft weder zu blenden noch vereinzunehmen:
Ich beginne gleich mit dem Streichresultat Birne. Vor mir baut sich Jasmin auf, wie das Federkleid eines Pfaus. Direkt auf der Haut hart an der Grenze zum Indolischen, in der Projektion bereits darüber und riecht damit wie ein eingenässter Pfau. Ich muss gestehen, Jasmin gehört zu meinen Erzfeinden in der Duftwelt. Und selbst in für andere erträglichen Dosen ist Jasmin für mich in der Regel, too much!
Die Rose, die ich im letzten Duft dieser Serie liebgewonnen habe, hat hier anfangs gar keine Chance, später leidet sie auch weiter unter der Dominanz von Jasmin. Und nicht nur die Rose leidet, ich auch. Weil die Kombination des Bitter-Schoko-Vibes, der in spezifischem Abstand eine Zeit lang sehr gut wahrzunehmen ist, zusammen mit dem nachlassenden Eindruck von Jasmin eine Verbindung eingeht, die nach frisch gesprühtem Ajax Glasreiniger riecht. Ein Akkord der nur ganz knapp über der Haut zu riechen ist und mich diesen Charlatan bereits zum zweiten Mal verwünschen lässt.
Diese Mitte ist zäh, unspektakulär, die Basis lässt Stunden auf sich warten. Ich finde es zwar toll, dass dieser Duft noch die Kurve kratzt, aber was mir zum Schluss gereicht wird, kenne ich bereits. Das ist der Schlussakkord von Gypsy Water (EdP). Nur wird hier auf den Byredo typischen schwarzen Amberakkord mittels Weihrauch verzichtet und hier über eine fast geselchte Vanille nachgestellt. Das Finish ist versöhnlich, aber in dieser Phase sprechen wir längst von einem rein hautnahen Vergnügen.
Da greife ich lieber auf die wesentlich linearere Vorlage, ohne meine persönliche Dufthölle Jasmin durchschreiten zu müssen und dessen Duftmoleküle selbst nach 8 Stunden noch mit warmer Atemluft aufgefrischt und damit im Gypsy Water Amber Fundament wahrgenommen werden können. Ein zäher Bursche!
Könnte sich aber vielelicht für jene als Alternative erweisen, welchen Black Orchid zu synthetisch bzw zu opulent erscheint.
Etwas, das ich bei der Aufarbeitung dieser Serie in Bezug auf ein Statement betreffend Preise längst anbringen wollte, aber bislang immer vergaß. Die Preise auf der Webseite des Herstellers sind in australischen Dollar angegeben. Umgerechnet bewegt man sich beim Erwerb dieser Düfte in der 150€ Klasse. Das "Oud-Pferd" ist etwas teurer.
Ich beginne gleich mit dem Streichresultat Birne. Vor mir baut sich Jasmin auf, wie das Federkleid eines Pfaus. Direkt auf der Haut hart an der Grenze zum Indolischen, in der Projektion bereits darüber und riecht damit wie ein eingenässter Pfau. Ich muss gestehen, Jasmin gehört zu meinen Erzfeinden in der Duftwelt. Und selbst in für andere erträglichen Dosen ist Jasmin für mich in der Regel, too much!
Die Rose, die ich im letzten Duft dieser Serie liebgewonnen habe, hat hier anfangs gar keine Chance, später leidet sie auch weiter unter der Dominanz von Jasmin. Und nicht nur die Rose leidet, ich auch. Weil die Kombination des Bitter-Schoko-Vibes, der in spezifischem Abstand eine Zeit lang sehr gut wahrzunehmen ist, zusammen mit dem nachlassenden Eindruck von Jasmin eine Verbindung eingeht, die nach frisch gesprühtem Ajax Glasreiniger riecht. Ein Akkord der nur ganz knapp über der Haut zu riechen ist und mich diesen Charlatan bereits zum zweiten Mal verwünschen lässt.
Diese Mitte ist zäh, unspektakulär, die Basis lässt Stunden auf sich warten. Ich finde es zwar toll, dass dieser Duft noch die Kurve kratzt, aber was mir zum Schluss gereicht wird, kenne ich bereits. Das ist der Schlussakkord von Gypsy Water (EdP). Nur wird hier auf den Byredo typischen schwarzen Amberakkord mittels Weihrauch verzichtet und hier über eine fast geselchte Vanille nachgestellt. Das Finish ist versöhnlich, aber in dieser Phase sprechen wir längst von einem rein hautnahen Vergnügen.
Da greife ich lieber auf die wesentlich linearere Vorlage, ohne meine persönliche Dufthölle Jasmin durchschreiten zu müssen und dessen Duftmoleküle selbst nach 8 Stunden noch mit warmer Atemluft aufgefrischt und damit im Gypsy Water Amber Fundament wahrgenommen werden können. Ein zäher Bursche!
Könnte sich aber vielelicht für jene als Alternative erweisen, welchen Black Orchid zu synthetisch bzw zu opulent erscheint.
Etwas, das ich bei der Aufarbeitung dieser Serie in Bezug auf ein Statement betreffend Preise längst anbringen wollte, aber bislang immer vergaß. Die Preise auf der Webseite des Herstellers sind in australischen Dollar angegeben. Umgerechnet bewegt man sich beim Erwerb dieser Düfte in der 150€ Klasse. Das "Oud-Pferd" ist etwas teurer.
4 Antworten
Gandix vor 7 Jahren
Der eingenässte Pfau ist genial und trifft es auf den Punkt
ExUser vor 8 Jahren
Ich bin immer eher skeptisch, wenn eine neue Linie mit soviel TamTam daherkommt. Das schönste scheinen hier ja die Flakons zu sein. Blender-Pokal :-)
Flanker vor 8 Jahren
Birne habe ich noch in keinem Duft ordentlich umgesetzt gerochen, muss jedoch sagen, dass ich auch nicht danach riechen möchte. Den animalischen Jasmin bzw. eingenässten Pfau *lach* kenne ich auch ;)
Meggi vor 8 Jahren
"Schwarzer Trüffel"... Na... Scheint sparsam eingesetzt.

